Der neue Spielplatz geht in die zweite Runde

Von | 24. Juli 2014
Entwurf für den neuen Spielplatz

Entwurf für den neuen Spielplatz, rechts die Mühlenstraße

Die Planungen für den umstrittenen neuen Spielplatz an der Mühlenstraße sind fortgeschritten. Die eingebrachten Wünsche der Anwohner und Kinder wurden laut Bezirksamt – im Rahmen der Möglichkeiten – berücksichtigt. Der Gestaltungsentwurf wird am Donnerstag, den 31. Juli um 17.00 Uhr im Ratssaal des Rathauses der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Straßen- und Grünflächenamt lädt alle interessierten Anwohner dazu ein.

Der Termin mitten in den Sommerferien ist eher suboptimal, trotzdem sollte man sich die Gelegenheit zur Bürgerbeteiligung nicht entgehen lassen. Obwohl es im Kiez viele Eltern mit kleinen Kindern gibt, war die Auftaktveranstaltung im Mai zur Überraschung der Veranstalter nur sehr mäßig besucht.

Der Spielplatz soll auf einem rund 2.500 qm großen, etwas verwunschenen Grundstück zwischen der Alten Mälzerei und der Mühlenstraße entstehen.  Obwohl der Bezirk kein Geld für die Instandhaltung der vorhandenen Spielplätze (und des neuen) hat, stehen für den Neubau rund 245.000 Euro aus Landesmitteln zur Verfügung.

Mehr zum Thema: 
Contra Neubau: Den Spielplatz kann sich der Bezirk sparen
Pro Neubau: Her mit dem Spielplatz

...das idyllische Grundstück

So sieht das Grundstück momentan aus

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Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

4 Kommentare zu “Der neue Spielplatz geht in die zweite Runde

  1. Christoph Liebers

    Der Entwurf ist viel versprechend für den von den AnwohnerInnen und allen Kindern in einem weiten Umfeld herzlich begrüßten neuen Spielplatz – das ist unstrittig; streiten sollten sich diejenigen, die es gerne möchten, ja mal über die Schnellfahrer in der Florastraße. Vielleicht sollte sich damit kritisch auseinandergesetzt werden und der Bau unseres Spielplatzes wohlwollend begleitet werden. Dank an das Bezirksamt. die PlanerInnen und alle Kinder und Eltern, die dabei sind – bald wissen wir noch mehr!

    1. Hanno Hall Post author

      Sehr geehrter Herr Liebers,
      ich sehe das anders. Pankow hat nicht einmal genug Geld, um die Spielplätze sauber zu halten. Von Reparaturen ganz zu schweigen. Schauen Sie sich mal die Spielplätze in Alt-Pankow an, teilweise sind das nur noch Spielplatz-Ruinen. Es wird nicht repariert, sondern abgebaut. Wenn dann mal etwas ersetzt wird, sieht es eher nach Baumarkt als nach pädagogisch wertvoll aus. Da kann es nicht sinnvoll sein, noch einen Spielplatz zu bauen, für dessen Unterhalt die Mittel fehlen. Die Losung muss Sanierung vor Neubau heißen, alles anderer ist unwirtschaftlich und letztendlich eine Verschwendung von Steuergeldern. Wenn ich kein Geld für Benzin und Reparaturen habe, kaufe ich mir auch kein Auto.
      Was die Florastraße anbelangt, besteht wenig Hoffnung. Die Florastraße ist für den Bezirk „eine wichtige Ost-West-Verbindung“ (so der grüne Stadtrat Kirchner) und für die Überwachung des Tempolimits fehlt der Stadt das Personal (so der schwarze Stadtrat Kühne).

  2. Christoph Liebers

    Lieber Herr Hall,
    es kann jedoch nicht der Weisheit letzter Schluss sein, Spielplatz gegen Spielplatz im wahrsten Sinne des Wortes auszuspielen. Es gibt Spielplätze, die gesperrt sind, weil Gelder zur Reinigung von zugemüllten Parks eingesetzt werden müssen – und nicht, weil ein neuer Spielplatz entsteht. Zumal es sich bei Neubau und Erhalt um verschiedene Töpfe handelt und sowohl das Bezirksamt als auch die PlanerInnen sich dafür ausgesprochen haben, bevorzugt Metallgeräte einzusetzen, die nicht gleich wegfaulen, dafür dann aber eben auch nicht so fantasievoll aussehen können (und teurer sind). Und vielleicht ein letztes Wort: Es ist eine Investition in Glück und Gesundheit unserer Kinder – kann es da in einer zunehmend verdichteten und hektischen Großstadt wirklich ein Zuviel an „Glücksinseln“ geben?

    1. Hanno Hall Post author

      Lieber Herr Liebers,
      ich und meine Kinder würden sich auch über einen schönen neuen Spielplatz freuen. Aber ich sehe nicht, wie das funktionieren soll. Pankow hat kein Geld, das ist hier die reine Mangelverwaltung. Nebenstraßen mit tiefen Löchern, Gehwege für ältere Menschen eine Zumutung, für Zebrastreifen fehlen die Mittel. Und das Töpfe-Denken zeigt, wie sinnfrei die Verwaltung arbeitet. Es muss möglich sein, Budgets umzuwidmen. Neu bauen und dann auf Verschleiß fahren, kann nicht vernünftig sein. Sind Sie in letzter Zeit mal auf dem Spielplatz hinter dem Rathaus-Center gewesen? Da sieht man, wohin das führt. Dinge zu pflegen und zu erhalten ist nachhaltiger als verrotten lassen und anderswo neu bauen. Abgewetzt, schmutzig und kaputt passt nicht zum Begriff „Glücksinsel“.

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