Pankower Platzprobleme

Von | 8. September 2014

Hoch motiviert, oft im weißen Deutschland-Trikot wollen sie nur eins: auch Tore schießen. Aber im Strafraum wird es  eng. Bei Borussia Pankow an der Pichelswerder Straße müssten sie die Interessenten eigentlich stapeln. Geht leider nicht. Also trainieren zeitgleich vier Mannschaften auf dem einzigen Platz.  Und auch weiter südlich auf dem Kunstrasen an der Esplanade ist die Hölle los. „Das ist kein Ansturm, das ist ein Tsunami“, sagt Oskar Krzykowski, beim dort trainierenden Pfeffersport verantwortlich für den Fußballbereich. Er schätzt, dass der Zulauf sich locker verdoppelt oder verdreifacht hat. „Die Situation in Pankow ist wegen der steigenden Bevölkerungszahlen ohnehin extrem angespannt. Die WM-Begeisterung verschärft die Lage jetzt noch mal deutlich.“

„Wir müssen derzeit fast alle Anfragen ablehnen“, sagt Pfeffersportler Krzykowski. Und auch Frank Holweger, Jugendleiter bei Borussia Pankow, meldet Platz unter: „Wir haben pro Mannschaft, in die wir maximal um die 25 Kinder stecken können, etwa 50 bis 60 Interessenten.“ Bei den anderen Pankower Vereinen sieht es nicht anders aus.

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Platz unter in Pankow

Mehr Mannschaften aufzumachen ist schwierig. Trainer sind knapp, lassen sich aber meist doch irgendwie gewinnen. Anders ist die Situation bei Plätzen und Hallen. Hier geht in Pankow nichts mehr. Teilweise werden den Vereinen aus dem Florakiez Hallen in Buch angeboten. Und Besserung ist keine in Sicht. Der Bezirk teilt zwar die Auffassung, dass die Kapazitäten im stark wachsenden Kiez nicht ausreichen, „aber“, so Sportstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz, „eine Ausweitung ist schwierig. Innerstädtisch sind keine Flächen vorhanden und die Anwohner tolerieren wegen des Lärms keine Sporthallen oder Fußballplätze“. Zudem seien die Finanzmittel sehr limitiert.

Teilweise wurden in der Vergangenheit sogar Kapazitäten verringert. So war neben dem Kunstrasen der Borussia früher ein Aschenplatz. Dort stehen heute Einfamilienhäuser. Und die Kinder der dortigen Neu-Bewohner drängen natürlich auch in die örtlichen Vereine.