Monats-Archiv: April 2015

Kürzere Öffnungszeiten im Sommerbad Pankow

Morgendliche Leere (©Berliner Baederbetriebe)

Morgendliche Leere (©Berliner Baederbetriebe)

Am 23. Mai startet das Sommerbad Pankow in die neue Saison. Doch zum Ärger von so manchen Schwimmern werden die Öffnungszeiten verkürzt. Das Bad öffnet vorerst nur von 10 bis 18 Uhr, statt wie bisher von 8 bis 20 Uhr. Vier Stunden weniger. Schwimmen gehen vor oder nach der Arbeit ist damit für viele nicht mehr möglich. Die Berliner Bäder versuchen zu beruhigen und nennen es die „Kernöffnungszeiten“. Je nach Wetterlage und Nachfrage könnten die Bademeister vor Ort entscheiden, die Öffnungszeiten auszudehnen, sowohl abends wie auch morgens, so Pressesprecher Matthias Oloew zu florakiez.de. Mit diesem Schritt sollen die Freibäder mehr am Bedarf ausgerichtet werden.

Ärgerlich sind die eingeschränkten Öffnungszeiten auch für all diejenigen Früh- oder Spätschwimmer, die auf die viel beworbene „Sommerwette“ der Berliner Bäderbetriebe eingegangen sind. Wer auf einen guten Sommer vertraut und sich bis Ende April eine Mehrfachkarte gekauft hat, zahlte nur 50 Euro für 20 Besuche. Ab 1. Mai kostet die übertragbare Karte 70 Euro. Was, wenn die Karte jetzt gar keinen Sinn mehr macht? Die Bäderbetriebe verweisen darauf, dass die Karte in zahlreichen Sommerbädern gelte und dass es in dieser Saison auch erstmals „Schwimmen bis Mitternacht gebe, bei Flutlicht im Olympiastadion oder zum Ramadan im Humboldthain“. Und wenn der Sommer schön werde, würden die Öffnungszeiten auch in anderen Bädern weiter ausgedehnt. Dabei vergessen die Wasserbetriebe eines: Die wahren Schwimmer brauchen keine Sonne, sondern lange Öffnungszeiten und kurze Wege.

Sommerbad Pankow
Wolfshagener Straße 91-93
Geöffnet vom 23. Mai bis zum 30. August 2015
Mo-So 10 bis 18 Uhr
Eintritt: 5,50€, ermäßigt 3,50€

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BER: Es bleibt bei 2017

Soll beenden, was Mehdorn begonnen hat: Karsten Mühlenfeld (Foto: Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg)

Seit der Berufspolterer Hartmut Mehdorn nicht mehr im Amt ist, herrscht Ruhe in Sachen BER. Doch jetzt hat sich der neue Flughafenchef Karsten Mühlenfeld zu Wort gemeldet. Die für die zweite Jahreshälfte 2017 geplante Eröffnung sei nicht in Gefahr, erklärte der Flughafenchef. Die im Rahmenterminplan genannten Meilensteine würden eingehalten.

Er reagierte damit auf eine interne Mail, in der Technikchef Jörg Marks die Mitarbeiter zu mehr Engagement und mehr Dialog mit den ausführenden Firmen aufgerufen hatte.

Wann Ruhe über Pankow einkehrt, ist noch offen. Ob der alte Flughafen „schon“ 2017 schließt oder nach der BER-Eröffnung noch ein paar Monate parallel in Betrieb bleibt, wird später entschieden.

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Kiezgesicht: Stefan Liebich

Hier stellen wir in loser Folge bekannte Gesichter aus dem Florakiez in Pankow vor. Menschen, die jeder von uns schon einmal gesehen hat, die zu unserer Gegend gehören wie der M27er-Bus. Diese Woche hat Stefan Liebich auf unsere Fragen geantwortet. Der direkt gewählte Pankower Bundestagsabgeordnete der Linken sitzt für seine Fraktion als Obmann im Auswärtigen Ausschuss des Parlaments. Der gebürtige Wismarer ist als Kind nach Berlin gezogen und lebt seit einigen Jahren unweit der Florastraße in Alt-Pankow.

Stefan Liebig im Wahlkampf

Stefan Liebich als Original (Mitte) im Wahlkampf

Funktion: Mitglied des Bundestags, 2009 und 2013 direkt gewählt im Wahlkreis Pankow, Prenzlauer Berg, Weißensee.

Seit wann im Kiez? Seit 2012 lebe ich unweit der Florastraße, und auch mein Wahlkreisbüro ist gleich um die Ecke gegenüber der Kirche am Anger.

Mag am Kiez: Die bunte Mischung aus alteingesessenen Bewohnerinnen und Bewohnern und neuen Pankowern. Ich hoffe, dass sie erhalten bleibt.

Ist genervt von… Nichts. Ich bin ein entspannter Zeitgenosse.

An dem Tag, an dem Tegel schließt,… sitze ich den ganzen Tag auf dem Balkon und genieße die Stille.

Wenn nicht im Florakiez, dann möchten ich am liebsten leben…Ich habe schon an vielen schönen Orten gelebt, in Wilhelmsruh, in Prenzlauer Berg in der Oderberger Straße und im Bötzow-Kiez.

Wünscht sich, …dass die Interessen der normalverdienenden Mieterinnen und Mieter in unserem Kiez nicht unter die Räder kommen. Hier tragen Hauseigentümer und Politiker eine große Verantwortung.

Fundstück: Der traurigste Spielplatz im Kiez

Gesehen an der Ecke Wollankstraße/Kreuzstraße

Klein, zubetoniert und völlig marode. Dieser „Spielplatz“ ist ein besonders hoffnungsloser Fall.  Unser Vorschlag an den Bezirk: Grundstück verkaufen und den Erlös in den Erhalt der übrigen Spielplätze stecken.

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Die Blaupause für das neue Bad in Pankow

Die Kassiererin mit dem herben Charme könnte auch in Berlin an der Kasse der Bäderbetriebe sitzen. Aber schon der Rest des großzügigen Foyers mit den bunten Gemälden an der Galerie über dem Kassentresen erinnert in nichts an eines der Berliner Bäder. Und was dahinter kommt, hat mit einem gewöhnlichen Berliner Sportbad ebenso wenig zu tun wie mit einem reinen Spaßbad, wie man es oft in Brandenburg findet. Das Westfalenbad in Hagen – von Bäderbetrieben und Politik zur Blaupause für das Bad in Pankow erklärt – bietet mehr. Florakiez war gucken.

Drei Bäder in einem

Wer einfach nur schwimmen will, kann dies für 2,80 Euro als Frühschwimmer ab 6.30 Uhr im großen Sportbad mit 50 Meter-Bahn, Lehrschwimm- und separatem Sprungbecken tun. Wer das komplette Wohlfühlpaket möchte, holt sich am Wochenende für 21,50 Euro die Tageskarte und kann schwimmen, saunieren, rutschen, im Whirlpool liegen oder durch das Soleaußenbecken wandeln. Drei Stunden Freizeitbereich inklusive Sportbad und Sole kosten für einen Erwachsenen 7,50 Euro. Womit auch schon ein Hauptmerkmal des Erfolgsrezepts des Westfalenbads sichtbar wird. Es ist ungeheuer flexibel.

Die Frühschwimmer kommen im Wortsinn auf ihre Kosten, die spaßsuchende Familie und der ruhesuchende Wellnessjünger ebenso. Die Bereiche sind mit Drehkreuzen klar getrennt, die gestaffelten Eintrittskarten sind dabei abwärtskompatibel. Im Wellness-Ticket steckt alles drin, mit dem Spaßbadticket kommt man immerhin auch ins Sportbecken, mit dem einfachen Schwimmticket ist man auch wirklich aufs Schwimmen beschränkt, was vielen Sportlern aber völlig reicht.

Reifenrutsche und Ruhezonen

In der großen lichtdurchfluteten Halle drängeln sich aufgeregte laute Kinder an der Reifenrutsche. Wer unerfahren ist, dreht sich in der langen dunklen Röhre schon mal mit dem Reifen um die eigene Achse – fühlt sich an wie ein abwärtschießender Kreisel. Im lauwarmen und flachen Becken daneben versuchen sich derweil einige Jugendliche an einer Kletterwand, die im Becken aufragt. Einige Meter weiter lassen sich Familien im Strömungskanal treiben. Gerade bei großem Andrang ist es hier…lebendig. Wer Ruhe sucht, findet sie nur wenige Meter weiter. Räumlich klar getrennt gibt es ein Kleinkinderbecken mit wasserspuckender Schlange, einem angedeuteten Piratenschiff und einer kleinen Rutsche. Hier bemerkt man vom Lärm der Hauptbecken nichts, ebenso wie im Soleaußenbecken und dem Sauna-Bereich in der ersten Etage. Deutlicher unaufgeregter geht es auch im Sportbecken zu. Anders als in vielen Spaßbädern handelt es sich dabei nicht um ein besseres Planschbecken, sondern um eine ausgewachsene 50m-Bahn, die auch von Schulen und Vereinen genutzt wird. Wer größere Kinder hat und in Ruhe ein paar Bahnen ziehen möchte, kann seinen Nachwuchs im Lehrschwimmbecken direkt nebem dem großen Sportbad parken. Alternativ gibt es zwischen Sport- und Freizeitbereich ein separates Becken mit Einmeter- und Dreimeter-Sprungbrett.

Vorbild für Pankow

Bei der Vorstellung des neuen Bads in Pankow haben sich Politik und Bäderchef auf das Modell Westfalenbad bezogen. In welchem Umfang dieses dann  so wie in Hagen umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Zumindestens die Dimensionen sind vergleichbar. In Berlin sollen 30 Millionen Euro bereit gestellt werden, in Hagen wurden 25,5 Millionen Euro verbaut. Der Bäderchef träumt von 450.000 Besuchern im Jahr, in etwa das, was das erfolgreiche Bad in Hagen erreicht. Durch das neue Bad ist es in Hagen sogar gelungen, das Defizit des dortigen städtischen Betreibers deutlich zu drücken. Allerdings wurden in Hagen im Gegenzug für das neue Bad auch vier von sieben bestehenden Bädern geschlossen. Auch der scheidende Chef der Berliner Bäderbetriebe, Bested Hensing, hatte in seinem ursprünglichen Bäderkonzept neben modernen Neubauten geplant, ältere und besonders unrentable Bäder zu schließen. Da wollte die Berliner Politik aber nicht mitgehen.

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Der Bär holt noch mehr Honig

Einer der neuen Tische

Einer der neuen Tische

Warum haben Melanie Mühlstädt und Roland Sawitzki, die Betreiber des kleinen Café „Wo der Bär den Honig holt“ auf der Florastraße, nur die bunt zusammengewüfelten Tische, die nach vielen Sonntagen auf dem Trödelmarkt ausahen, ausgemustert und durch gleich aussehende größere Modelle ersetzt?

Wer sich diese Frage in den letzten Wochen stellte, kriegt seit dem 13. April eine Antwort serviert. Und zwar wahlweise gemischt, vegetarisch oder vegan. Seit kurzem gibt es nämlich komplette Frühstücksmenüs, zusätzlich zu den bisher schon erhältlichen kleineren Snacks. Und so ein richtiges Frühstück hat nun mal nicht auf die schnuckeligen alten Tischchen gepasst. Zumal diese teilweise recht wacklig waren.

Vegetarisches Frühstück mit hausgemachter Marmelade

Vegetarisches Frühstück mit hausgemachter Marmelade

Deshalb stehen im Lokal jetzt größere stabile Modelle, die die beiden selber gebaut haben, auf die dann auch für mehrere Personen Frühsücksmenüs passen.

Wie immer bei „Wo der Bär den Honig holt“ sind viele Zutaten hausgemacht.
So etwa die Marmeladen, die veganen Pasten und das Granola fürs Müsli.

 

 

Kleiner Wermutstropfen für Frühaufsteher: Frühstücksmenüs und Rührei gibt es Wochentags erst ab 9 Uhr, Sonntags ab 11 Uhr. Wer also schon kurz nach acht auf dem Weg zur U-Bahn reinschneit, muss sich wie bisher an Bircher-Müsli oder Sandwiches halten.

Die Insel ist wieder weg

Ein vertrauter Anblick an der Ecke Florastraße/Görschstraße

Es mutet wie ein Déjà-vu an. Die Görschstraße Höhe Florastraße ist mit rot-weißen Warnbarken abgesperrt und die Mittelinsel auf der Florastraße wurde abgebaut, damit die Autos an der Baustelle vorbeigeleitet werden können. Genau so sah es vor nicht allzu langer Zeit schon einmal an dieser Ecke aus. Damals hatten die Berliner Wasserbetriebe die Trinkwasserleitungen im Kiez erneuert. Jetzt sind die Schmutz- und Regenwasserleitungen dran.

„Sie wollen doch nicht mit ihrem Auto auf einmal in eine Grube fallen“, erklärt der zuständige Oberbauleiter der Berliner Wasserbetriebe, Michael Radunz, die Dringlichkeit der Sanierungsarbeiten. Los geht es vor dem Carl-von-Ossietzky-Gymnasium. Danach werden kürzere Abschnitte auf der Florastraße zwischen Neue Schönholzer und Wollankstraße ausgebessert, und auch die Leitungen in der Heynstraße haben es nötig. Autofahrer müssen also in den nächsten Monaten immer wieder mit Sperrungen und Umwegen rechnen, denn für die Arbeiten muss die Fahrbahn aufgerissen werden. Das ist auch einer der Gründe, warum Trink-, Schmutz- und Regenwasserleitungen nicht in einem Rutsch ausgetauscht wurden. Trinkwasserleitungen liegen meistens unter dem Gehweg, erklärt Radunz. „Gehweg und Fahrbahn – da werden Sie doch verrückt, wenn wir alles auf einmal aufreißen“.

Die Arbeiten in der Görschstraße sollen nach den Worten eines Bauarbeiters Ende Juni abgeschlossen sein. Noch ist unklar, ob die Mittelinsel auf der Florastraße dann gleich wieder zurück gebaut wird oder erst wenn auch die anderen Straßen fertig sind, was für Mitte November geplant ist. Vielleicht kommt die Mittelinsel aber auch gar nicht zurück, vielleicht folgt ihr auch endlich der heiß ersehnte Zebrastreifen? So hat es zumindest einer der Bauarbeiter läuten hören.

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Die Gesobau baut in der Florastraße

Die Brache diente bisher als Parkplatz

In der Florastraße 75, gegenüber dem Café Schönhausen und neben dem Wichelhaus, wird ein neues Wohnhaus gebaut. Anders als bei den meisten anderen Projekten im Kiez entstehen Mietwohnungen. Bauherrin ist die Berliner Wohnungsbaugesellschaft Gesobau.

Das Vorderhaus und ein Seitenflügel bieten Platz für insgesamt 18 Einheiten. Geplant sind 1 bis 4-Zimmer-Wohnungen mit 40 bis 125 Quadratmetern Fläche. Eine Tiefgarage wird es nicht geben, aber der Fußweg zur Mälzerei bleibt erhalten. Das Haus soll schon im Juni 2016 fertig werden. Auf einen hochtrabenden Namen verzichtet die Gesobau bewusst. Denn laut Pressestelle ist dem städtischen Wohnungsunternehmen vor allem daran gelegen, Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten zu schaffen und damit zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt beizutragen. Ein wohlklingender Projektname sei dafür nicht essentiell.

So soll das Haus aussehen. (Bild: ARGE thoma.architekten kummer.lubk.partner)

Wie hoch die Mieten sein werden, steht noch nicht fest. Mutmaßlich gehören die Wohnungen aber in die Kategorie „bezahlbar“. Wer sich für eine der neuen Wohnungen interessiert, kann sich direkt an neubau@gesobau.de wenden. Die Gesobau verzeichnet bereits eine rege Nachfrage.

Im nächsten Jahr steht dann das nächste große Projekt der Wohnungsbaugesellschaft an. Auf dem ehemaligen Gewerbegelände hinter der Florastraße 33, der Florapromenade und hinter dem Mühlen-Spielplatz sollen weitere 100 Wohnungen entstehen.

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5 Jahre Tiriki

Erst war es ein Geschäft für Damenkleidung, dann ein Mischbetrieb aus Boutique und Café, dann im letzten Sommer stellte Betreiberin Daniela Tübel das Tiriki an der Florastraße 96 ganz auf den Cafébetrieb um. Damals mit sichtlich schwerem Herzen. Heute ist sie zufrieden mit der Entscheidung. „Ich bin jetzt wirklich hier angekommen“, sagt sie und man merkt es: Das Tiriki hat in den letzten Monaten an Stammgästen gewonnen.

Tiriki (1)

Zum Fünfjahresjubiläum, bildungsbürgerlich auch Lustrum genannt, hat sich Tübel ein paar Aktionen ausgedacht. Los geht es am Montag, also heute. Da beginnt im Tiriki die Eissaison und jede fünfte Kugel soll verschenkt werden. Am Dienstag gibt es unter anderem einen Stoffflohmarkt, am Mittwoch werden Schnittchen verköstigt, am Donnerstag Smoothies vorgestellt und der Freitag steht im Zeichen des New York Cheesecakes. Außerdem wird an allen Tagen außer dem Montag gezockt: Wer bei einem Würfelspiel mitmacht und eine fünf würfelt, der erhält, je nach Tag, Kaffee, Schnittchenplatte, Smoothie oder Cheesecake zum Preis von einem Euro.

Ein Geheimnis hat Tübel zum Jubiläum noch verraten, nämlich woher der Name Tiriki kommt. „Ich habe früher Klamotten auf Mittelaltermärkten verkauft“, erinnert sie sich. Damals habe sie nach einem Namen gesucht, der zu der Szene passt. Da fiel ihr die Priesterin des Lichts aus einem Fantasy-Roman von Marion Zimmer Bradley ein, die Tiriki hieß. Nach ihr benannte Tübel erst ihr Label und dann auch den Laden, in dem es zu Anfang tatsächlich auch noch mittelalterlich angehauchte Kleidung gab.

Café Tiriki, Florastraße 96, 13187 Berlin, wochentags 8 – 18 Uhr, Sa/So 10 – 18 Uhr, 030-530 16 658, www.tiriki.de

 

Fundstück: Nicht öffentlich

Gesehen in den Floragärten

Es war absehbar. Die Eigentümer der Wohnungen in den Floragärten machen klar, dass der Spielplatz auf dem Quartiersplatz nicht öffentlich ist. Seit der Schließung des Eulen-Spielplatzes erfreut sich das Angebot inmitten der Neubauten einer großen Beliebtheit. Das sorgt für Unmut. Der privat finanzierte Spielplatz für die Kinder der Bewohner verschleißt schneller, wird vermüllt und ganze Kitagruppen machen reichlich Krach. Bisher war nicht erkennbar, dass es sich um Privateigentum handelt. Ein Schild allein wird vermutlich nicht helfen. Eine klare optische Trennung von der Privatstraße, die als öffentlicher Weg dient, wäre sinnvoller.

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Das Bad in Pankow wird ein „großer Wurf“

Bad-Veranstaltung

Die Herren Hensing, Misselwitz, Schneider, Buchner

Die Berliner Bäderbetriebe haben ein Problem, also eigentlich mehrere: Nur 150.000 Berliner nutzen regelmäßig die öffentlichen Hallenbäder. Das ist eindeutig zu wenig für eine Millionenstadt wie Berlin. Auch die Zufriedenheit der Besucher, die sich in erster Linie eine angenehme Atmosphäre in den Bädern wünschen, könnte wesentlich besser sein. Die BBB haben also Handlungsbedarf und sehen die Wende in neuen Multifunktionsbädern. Das machte (noch-)Bäderchef Ole Bested Hensing gleich zu Anfang der Informationsveranstaltung zum geplanten Bad in Pankow am Donnerstag im ehemaligen Waisenhaus deutlich.

Geladen hatte die SPD-Fraktion, die mit ihrem finanzpolitischen Sprecher und Pankower Abgeordneten Torsten Schneider und ihrem sportpolitischen Sprecher, Dennis Buchner, vertreten war. Mit auf dem Podium saß auch Dr. Hans Misselwitz vom Förderverein Schwimmhalle Pankow e.V., als „Sprecher des Volkes“ sozusagen. Eher nebenbei wurde deutlich, dass wir es vermutlich diesem Verein zu verdanken haben, dass Pankow als Standort für eines der zwei Multifunktionsbäder auserwählt wurde. Seit 2006 setzen sich die Vereinsmitglieder dafür ein, die alte Schwimmhalle in der Wolfshagener Straße wieder in Betrieb zu nehmen. Immer wieder haben sie Politiker angesprochen und schließlich in der SPD-Fraktion einen starken Partner gefunden. Dass es letztlich so viel Geld gibt, hätten sie dann auch nicht gedacht, sagt Misselwitz und spricht von einer „Superlösung“; Torsten Schneider nennt es einen „großen Wurf“, die Politik müsse sich auch mal etwas trauen.

Doch wie soll es nun aussehen, das neue Wunderbad?

Rund 50 Interessierte waren gekommen, doch wer schöne Animationen von Beckenanlagen und Saunalandschaft erwartet hatte, wurde enttäuscht. Solche Ansichten gibt es noch nicht, stattdessen wurde das bereits bekannte Grundprinzip anhand von Plänen des Westfalenbads in Hagen erklärt.

„Tiefes, flaches, kaltes, warmes Wasser“, fasst es Schneider zusammen. Das geplante Multifunktionsbad in der Wolfshagener Straße soll ein Bad für alle werden, das die unterschiedlichen Bedürfnisse von Sportlern, Familien und Senioren gleichermaßen bedient und zudem mit Sauna und beheiztem Außenbecken aufwartet. Das neue Bad ist für maximal 1600 Besucher ausgelegt und soll sich wirtschaftlich tragen. Bäderchef Ole Bested Hensing rechnet mit rund 450.000 Besuchern pro Jahr, die überwiegend aus Pankow kommen werden. Mit 5 € wird das Schwimmen etwas günstiger als bisher (5,50 €), und auch die Eintrittspreise für die Saunalandschaft sollen denen anderer Angebote der Bäderbetriebe entsprechen oder darunter liegen. Mit einem Parkhaus wird auf die angespannte Parkplatzsituation vor Ort reagiert. Ziel ist es weiterhin, das neue Bad beim laufenden Betrieb des Sommerbades zu bauen, das in diesem Zuge gleich mitsaniert werden soll. Damit wurden die meisten Bedenken der Anwesenden pariert, so dass schließlich ein Zuhörer schwungvoll fragte:

„Und wann wird angebadet?“

Frühestens 2020. Als reine Bauzeit sind zwar nur rund zwei Jahre veranschlagt, doch die Planungen inklusive Ausschreibungen und Bürgerbeteiligung brauchen ebenfalls ihre Zeit. In zwei Wochen wird das Abgeordnetenhaus erst einmal die 30 Millionen Euro freigeben und innerhalb der nächsten sechs Monate konkretisieren die BBB ihr Konzept. Dann wird es auch eine neue Informationsveranstaltung geben, in der Bürger wieder Bedenken und Anregungen äußern können.

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