Monats-Archiv: Mai 2015

Der neue Spielplatz in der Mühlenstraße

Geduld war gefragt, doch jetzt ist es bald soweit

Im Florakiez ist in den vergangenen Monaten ein nagelneuer Spielplatz entstanden. Er liegt etwas versteckt an der Mühlenstraße auf Höhe der Alten Mälzerei. Wo früher eine nicht zugängliche Wiese war, steht jetzt allerlei Spielgerät. Neben Klettermöglichkeiten und Schaukeln soll eine Kombination aus Basketball- und Bolzplatz für Kurzweil sorgen. Für erschöpfte Eltern gibt es Sitzgelegenheiten. Auf den Einsatz von pflegebedürftigem Holz wurde verzichtet, stattdessen viel Metall verbaut. Der Bezirk hofft, dass diese Maßnahme die Haltbarkeit erhöht.

Eröffnet wird der rund 300.000 Euro teure Spielplatz Anfang Juni. Zu erreichen ist er von der Neuen Schönholzer Straße aus. Der Fußweg durch die Mälzerei ist öffentlich. Der zweite Zugang liegt an der Mühlenstraße. Für Kinder, die östlich der Durchgangsstraße wohnen, ein Problem. Denn selbst für Erwachsene ist die Überquerung zwischen parkenden Autos kein Vergnügen. Eine Mittelinsel soll die gefährliche Passage künftig erleichtern. Gebaut wird sie aber frühestens 2016, möglicherweise auch erst 2017. Bis dahin muss der Umweg über die Ampeln an der Florastraße oder der Breite Straße in Kauf genommen werden.

Ballspiele

Klettergeräte und Schaukeln

Gefährliche Hürde: die Mühlenstraße

So sah das Grundstück früher aus.

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Her mit dem Spielplatz!
Den Spielplatz kann sich der Bezirk sparen

Pankower Tor: Kurt Krieger stellt Ultimatum

So könnte der Platz am S-Bahnhof Pankow aussehen, links ist die Brücke zu erahnen (Entwurf von 2011)

Paukenschlag in Pankow: Kurt Krieger verliert die Geduld und setzt dem Bezirk und dem Berliner Senat eine letzte Frist. Wenn bis Weihnachten keine Einigung über sein Projekt Pankower Tor erzielt wird, will er sich zurückziehen. Wörtlich erklärte der Besitzer der Möbelhäuser Höffner, Sconto und Kraft am Mittwoch im Ausschuss für Stadtentwicklung der Bezirksverordnetenversammlung, ohne Kompromiss werde er das Projekt an die nächste Generation übergeben. Und damit meine er nicht seine 36 Jahre alte Tochter, sondern seinen erst 13 Jahre alten Sohn. Das Grundstück werde er jedenfalls behalten. Damit droht ein jahre- oder gar jahrzehntelanger Stillstand.

Der Pankower Bezirksbaustadtrat Jens-Holger Kirchner konterte die Drohung ebenfalls mit einer Überraschung: Schon in der kommenden Woche werde es ein Treffen mit ihm, Bausenator Andreas Geisel und Bezirksbürgermeister Matthias Köhne geben. Ziel sei es, die Kuh vom Eis zu bringen.

Um die riesige Brache hinter dem S-Bahnhof Pankow wird seit vielen Jahren gestritten. Knackpunkte sind die Lage und Größe des geplanten Einkaufszentrums, die Erschließung für den Auto- und den öffentlichen Nahverkehr sowie die Auswirkungen auf den Pankower Einzelhandel und das Ortszentrum rund um den Anger. Bezirksverordnetenversammlung, Bezirksamt und Senat sind sich nicht einig, es gibt sich widersprechende Beschlüsse und zahlreiche Gutachten. Unstrittig ist nur, dass Pankow angesichts der stark wachsenden Bevölkerung und der zunehmenden Kaufkraft weitere Einkaufsmöglichkeiten vertragen könnte.

Bisher sehen die Krieger-Pläne eine Shopping-Mall in der Größenordnung der Schönhauser Allee Arcaden (und damit deutlich kleiner als das oft als Beispiel genannte Alexa), einen Möbel Höffner und einen Möbel Sconto vor. Außerdem sollen als Zugeständnis an Berlin bis zu 750, teilweise sehr günstige Mietwohnungen errichtet werden. Darüber hinaus will Krieger dem Bezirk Grundstücke für zwei Schulen kostenlos überlassen. Der Bereich um die Brücke am S-Bahnhof Pankow soll zu einem Platz aufgewertet werden.

Krieger hatte das rund 400.000 Quadratmeter große Areal des ehemaligen Güterbahnhofs 2010 erworben und will insgesamt fast 400 Millionen Euro investieren.

Am 2. Juni findet um 18.00 Uhr im Rathaus Pankow das öffentliche „Forum Einzelhandel in Pankow, Wilhelmsruh und Heinersdorf“ statt. Möglicherweise wird es dort weitere Informationen zum Thema Pankower Tor geben.

Lageplan Pankower Tor

Links der S-Bahnhof, in der Mitte Höffner und Einkaufszentrum, ganz rechts Sconto (Entwurf von 2011)

Neue Gleise in der Breite Straße

Infoschild an der Haltestelle vor dem Rathauscenter

Infoschild an der Haltestelle vor dem Rathaus-Center

Von den Berliner Wasserbetrieben sind wir es schon gewohnt, ständig reißen sie Fahrbahn und Gehwege auf, um alte Leitungen zu erneuern. Jetzt sind die Berliner Verkehrsbetriebe dran. Denn die Gleise der vielbefahrenen Straßenbahnlinie M1 haben es nötig und werden im Bereich Breite Straße, Grabbeallee und Hermann-Hesse-Straße saniert. Dafür wird die Verkehrsführung in den kommenden sechs Wochen mehrfach verändert. Anwohner und Gewerbetreibende wurden bereits mit Aushängen informiert.

Auswirkungen im Florakiez:

  • Die M1 endet/startet in der Berliner Straße, zwischen Rosenthal Nord bzw. Schillerstraße und Pankow Kirche fahren ersatzweise Busse.
  • Aus dem Parkhaus des Rathaus-Centers kommend können Autofahrer nur nach rechts abbiegen.
  • Das Linksabbiegen von der Breite Straße in die Mühlenstraße ist nicht möglich.
  • Die Parkplätze auf der Mittelpromenade entfallen.
  • Die Grünflächen an der Haltestelleninsel werden den Bauarbeiten zum Opfer fallen, anschließend aber wieder erneuert.

Am 5.Juli sollen die Bauarbeiten in der Breite Straße abgeschlossen sein. In der Hermann-Hesse-Straße wird es etwas länger dauern (19.Juli) und in der Dietzgenstraße sanieren gleichzeitig auch die Berliner Wasserbetriebe ihre Leitungen, so dass hier Mitte September mit einem Ende der Arbeiten gerechnet wird.

Bilderbuch Pankow: Der Florakiez im rbb-Fernsehen

Der Bürgerpark im Ankündigungstrailer

Der Bürgerpark im Ankündigungstrailer

„Pankow boomt, alle paar Schritte stehen Kräne, Bagger und Gerüste, hochpreisige Wohnungen entstehen – doch was macht Pankow so attraktiv?“ Dieser Frage ist Filmemacherin Christel Sperlich nachgegangen. Im vergangenen Herbst drehte sie mit ihrem Team auch im Florakiez – zum Beispiel im Bürgerpark, in den Heynhöfen, auf dem Wochenmarkt und in der ehemaligen Zigarettenfabrik. Neben neuen Aufnahmen werden auch historische Postkarten aus der Sammlung Willy Manns zu sehen sein, die seine Frau Karin zur Verfügung gestellt hat.
Aber auch Anwohner kommen zu Wort. Christel Sperlich befragte Menschen, die hier leben und arbeiten, wie die Betreiber des FloraGarten ein Stückchen Eden oder den Zeichner Christian Badel. Was macht den Kiez aus? Wie verändert er sich und mit welchen Auswirkungen?

Welche Antworten die Filmemacherin findet, können Sie Pfingstmontag, den 25. Mai, um 18:40 Uhr im rbb-Fernsehen sehen, im Bilderbuch Berlin-Pankow.

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Hör mal, wer da eröffnet

Ein Teil der Regale ist schon eingeräumt

Ein Teil der Regale ist schon eingeräumt

Am Freitag wird mit dem Audiamo ein weiterer Literaturladen eröffnen. Noch eine Buchhandlung im Florakiez? Nicht ganz. Hier gibt es gar nichts zu lesen. Davon allerdings jede Menge: Mit 5.000 Hörspielen und Hörbüchern startet der neue Laden. Zum Weihnachtsgeschäft soll der Bestand noch mal deutlich erhöht werden.

Ein deutlich anderer Schwerpunkt also, als der von Disko schräg gegenüber, wo es viel um Theater geht. Oder als der Buchsegler mit seinem reichen Sortiment an Kinderbüchern oder Pankebuch mit seiner Skandinavien-Expertise. Wer weiß, vielleicht pilgern Literaturfreunde aus ganz Berlin bald gezielt in den Florakiez.

Zumindest Audiamo setzt sehr auf Kunden von außerhalb. Seit acht Jahren gibt es das Audiamo in Wien. Nun kommt ein zweiter Laden in Deutschland dazu. Auf die Frage warum, verweist Geschäftsführer Günter Rubik auf die vielen deutschen Internet-Kunden und die Verlage in Deutschland. Eigentlich sei es eher erklärungsbedürftig, warum das Stammhaus in Wien stehe. Aber dies sei halt der Wohnort von ihm und seiner Lebensgefährtin mit der er das dortige Audiamo betreibt. Dass es in Deutschland Sinn machen würde, nach Berlin zu gehen, sei schnell klar gewesen.

Geschäftsführer Günter Rubik

Geschäftsführer Günter Rubik

Lange Suche nach der passenden Lage

Das konkrete Ladenlokal war dann allerdings erst nach einem langen Suchprozess gefunden. Günstiger als in den Toplagen der Innenstadt, netter Kiez und guter Anschluss an den Nahverkehr, das sind die Vorteile des Standorts Florastraße. Von hier sollen jetzt die deutschen Versandkunden, das große Berliner Publikum und die Laufkundschaft aus der Gegend bedient werden. Wie die anderen genannten Spezialisten setzt Audiamo auf ein breites Angebot in einem speziellen Segment in Verbindung mit hoher Beratungskompetenz.

Wer möchte, kann sich ab Freitag um 16 Uhr davon überzeugen, ob das Versprechen eingelöst wird. Dann ist nämlich feierliche Eröffnung mit Gewinnspiel und Sonderangeboten. Rubik selbst wird sich später weiter hauptsächlich in Wien aufhalten. Aber in Berlin ist bereits ein dreiköpfiges Team an Bord, das sich um die hiesige Kundschaft kümmern wird.

Audiamo
Florastraße 64
www.audiamo.de
Eröffnung: Freitag, 22.05.2015 um 16 Uhr.

Mietspiegel 2015: Neubauwohnungen sind teuer

Der Kiez im Mai

Blick auf Alt- und Neubauten

Berlin hat den neuen Mietspiegel vorgestellt. Der Florakiez ist als „mittlere Wohnlage“ eingestuft. Der Mietspiegel kennt allerdings nur das sehr grobe Raster „einfach“ (Gelb), „mittel“ (Orange) und „gut“ (Rot) und soll damit von der unsanierten Platte bis zur Villenetage am Wannsee alles abdecken.

Will man den Mietspiegel-Wert der eigenen Wohnung im Internet ermitteln, muss zunächst der Straßenname eingetragen werden, in einem zweiten Schritt die Hausnummer. Danach werden das Baujahr der Wohnung und die Größe abgefragt. Als Ergebnis erhält man ein sehr klein geschriebenes, blaues Zwischenergebnis. Auf das muss erneut geklickt werden, um die Angaben zur Wohnung zu verfeinern. Abgefragt werden dutzende Merkmale vom Energieverbrauch über den Fußbodenbelag, vorhandene Fahrradstellplätze und das Erscheinungsbild des Hauses bis hin zur Ausstattung des Bades und der Küche. Hat man alles angeklickt, erhält man die ortsübliche Vergleichsmiete ohne Nebenkosten, sprich: die Kaltmiete.

Der Florakiez trägt Orange

Der Florakiez trägt Orange

Rund um die Florastraße fallen die Ergebnisse sehr unterschiedlich aus. An der Spitze liegen Neubauten ab 2003. Mit den heute üblichen Ausstattungsmerkmalen kommen bis zu 12,35 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter zu Stande. Für einen gut sanierten Altbau weist der Mietspiegel eine Kaltmiete von 7,31 Euro aus. Ein wenig gepflegter Nachkriegsbau wird mit 4,05 Euro angegeben.

Bedeutung hat der Mietspiegel vor allem für Mieter, die mit einer Mieterhöhung rechnen. Denn Wohnungsbesitzer dürfen in der Regel bis auf das Niveau der ortsüblichen Vergleichsmiete anheben. Wer eine neue Wohnung sucht, für den taugt der Mietspiegel allenfalls als Orientierungsgröße, denn er basiert zu einem großen Teil auf den Bestandsmieten. Das sind Verträge, die schon über Jahre oder gar Jahrzehnte laufen. Bei Neuvermietungen werden meist deutlich höhere Summen aufgerufen – und bezahlt. Daran wird voraussichtlich auch die Mietpreisbremse nicht viel ändern.

Post aus Pankow: Die Sammlung Willy Manns

Postkarten übermitteln Grüße. Im Museum Pankow in der Heynstraße kommen sie aus der Pankower Vergangenheit. Aus einer Zeit, als die Besucher die Grüße noch nach Berlin übermittelten –  auf Karten der Wirte, die für ihre Ausflugslokale werben wollten. Der 2007 verstorbene Willy Manns hat diese und viele, viele andere Postkarten aus Pankow gesammelt.

Ausstellungsplakat

Plakat zur Ausstellung

Und mehr als das: „Er war nicht nur Sammler, sondern Chronist, der die Geschichte hinter den Bildern erzählt“, sagt die Kuratorin der Ausstellung Birgit Kirchhöfer bei der Eröffnung. So hat Manns Skizzen gefertigt und die Texte einiger Ansichtskarten sorgfältig transkribiert.

Autofreie Florastraße und mondäner Dorfanger

Und so präsentiert diese kleine Ausstellung einen tiefen visuellen Ein- und Überblick der Geschichte von Alt-Pankow und den umliegenden Gegenden. Erzählt von längst vergangen Bierkneipen, einer (fast) autofreien Florastraße und einem mondänen Dorfanger um Kirche und Rathaus, der von Springbrunnen geschmückt ist und mit der heutigen Durchfahrtskatastrophe nicht viel zu tun hat.

Bei der Ausstellungseröffnung erinnerte auch Karin Manns mit einer Geschichte an ihren Mann. Der fand in Pankow seine Heimat, nachdem er in den 70er Jahren hierher zog. Die junge Familie richtete sich in der Wollankstraße 20 eine „Ausbauwohnung“ her und zeigte später den neu geborenen Nachwuchs vom Balkon (auch der gehört mittlerweile der Vergangenheit an) der Verwandschaft. So konnte auch die West-Tante den ersten echten Pankower der Familie per Fernglas bewundern. Karin Manns erzählt auch, wie wichtig ihrem Mann seine Pankower Lieblingsorte wie die Zigarettenfabrik Garbáty, das jüdische Waisenhaus und der Bürgerpark waren. Orte, für die er sich auch aktiv engagierte.

Vertrauter und Sammlerfreund

Bei der gut besuchten Ausstellungseröffnung hielt auch der Historiker Dr. Hermann Simon, Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin –  Centrum Judaicum, ein Grußwort. Manns vermachte seine Postkartensammlung Simon, der diese in Abstimmung mit dessen Witwe verwaltet. Simon und Manns waren Vertraute und Sammlerfreunde. Oft tauschten sich beide noch spät abends per E-Mail über ihre gemeinsame Leidenschaft aus.

Ganz in dieser Tradition hat sich jüngst auch Karin Manns spät abends per Mail an Simon gewandt. Dabei ging es darum, dem RBB einige Bilder für das “Bilderbuch Pankow” bereitzustellen, welches am Pfingsmontag ausgestrahlt wird.

Gespräche während der Eröffnung: Karin Manns (mitte), Dr. Simon (rechts)

Gespräche während der Eröffnung: Karin Manns (mitte), Hermann Simon (rechts)

Belege der Veränderung

Die Gegend um den Florakiez verändert sich derzeit rasant. Dass Veränderung aber keine Erfindung des 21. Jahrhunderts ist, wird jeder merken, der sich diese sehenswerte Ausstellung anguckt. Wer innehalten und sich die Geschichte und Geschichten um Bürgerpark, Florastraße und andere Orte Pankows mit Hilfe von Willy Manns umfangreicher Postkartensammlung vor Augen führen will, hat dazu noch bis zum 7. Februar 2016 Zeit.

Sehenswert. Die Sammlung Willy Manns
Museum Pankow, Heynstraße 8
Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag, 10-18 Uhr
Eintritt frei

Suchbild: Was fehlt?

Bald darf man hier bei rot wieder rechts  abbiegen

Bald darf man hier bei rot wieder rechts abbiegen

Autofahrer, die oft von der Maximilianstraße rechts in die Mühlenstraße abbiegen und nicht gerne unnütz an roten Ampeln stehen, wussten ihn zu schätzen: den Grünen Pfeil. Doch mit den Bauarbeiten in der Mühlenstraße verschwand er. Absichtlich und für immer? Florakiez.de hat nachgefragt und siehe da: Es wurde einfach nur vergessen, ihn wieder anzuschrauben. Die Verkehrslenkung Berlin will die Montage des grünen Blechpfeils (Verkehrszeichen 720 StVO) nun kurzfristig veranlassen.

Ideen für den Eulen-Spielplatz

Der Ist-Zustand des Eulen-Spielplatzes

Der Ist-Zustand des Eulen-Spielplatzes

Eltern und Kinder können sich auf den „neuen“ Eulen-Spielplatz freuen. Die Anwohnerversammlung zum Auftakt der Planungen am Dienstag im Lutherhaus war eine muntere Veranstaltung. Die rund 20 Teilnehmer diskutierten mit der Architektin Azemina Bruch und Inspektionsleiter Ralf Heymach vom Grünflächenamt Pankow über die Gestaltung.

Zunächst wurde erläutert, warum der Spielplatz an der Ecke Gaillardstraße/Rettigweg im letzten Jahr von heute auf morgen gesperrt werden musste: Die jährliche Hauptuntersuchung durch einen Sachverständigen hatte zahlreiche kleine und größere Mängel zu Tage gefördert. Dazu gehören freiliegende Fundamente der Spielgeräte, jede Menge brüchiges und gesplittertes Holz, ein maroder Fallschutz sowie weitere Schäden. In der Summe so viel, dass die Schließung aus Sicherheitsgründen unumgänglich war.

Für die „behutsame Sanierung und Umgestaltung“ werden insgesamt 180.000 Euro benötigt. Weil dieses Jahr nur 130.000 Euro aus dem Kita- und Spielplatzsanierungsprogramm zur Verfügung stehen, wird der Eulen-Spielplatz in zwei Etappen in Ordnung gebracht. 2016 sollen dann die restlichen 50.000 Euro verbaut werden.

Aus dem Kreis der anwesenden Eltern, Anwohner und Kita-Erzieher wurden viele Ideen geäußert. Einigkeit herrschte darüber, dass der Spielplatz bei den Kindern sehr beliebt war und kein grundsätzlicher Umbau nötig ist. Speziell die Röhrenrutsche, die Hängebrücke, das sich drehende „Tee-Ei“ und das Hexenhäuschen sollen bleiben. Die Wippe soll durch ein nicht quietschendes Modell ersetzt und neu platziert werden, die Drehscheibe und ein Teil der Hängematten und im hinteren Bereich können weichen. Großen Bedarf gibt es an weiteren Sitzgelegenheiten und ein oder besser zwei Schaukeln sowie einer Klettermöglichkeit. In der Sandfläche soll ein Bereich für Kleinkinder abgeteilt werden. Der verwunschene Bewuchs im hinteren Teil soll weitgehend erhalten bleiben. Die Rosen müssen entfernt werden, weil inzwischen keine dornigen Pflanzen mehr auf Spielplätzen zugelassen sind.

Im Juni wird Frau Bruch in einer weiteren Anwohnerversammlung die konkreten Pläne vorstellen (Termin wird noch bekannt gegeben). Anschließend erfolgt die Ausschreibung. Der Baubeginn ist für September vorgesehen. Der Bezirk hofft, dass der Spielplatz schon im Dezember wieder teilweise benutzbar ist.

Einschränkungen wird es bis in den Sommer 2016 auch durch die unmittelbar angrenzende Baustelle des FriedrichsCarré geben. Für den Bau des Wohnhauses werden vorübergehend einige Quadratmeter Fläche abgeknapst. Zum Ausgleich will der Investor die Balanciermöglichkeiten im Eingangsbereich erneuern.

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