Rathaus-Center will Krieger zuvorkommen

Von | 3. Juni 2015

Frühsommer im Rathaus-Center

Das Rathaus-Center rüstet auf. Das Einkaufszentrum an der Breite Straße soll modernisiert und die Verkaufsfläche in den kommenden Jahren fast verdoppelt werden. Das hat der Eigentümer, die DVI Deutsche Verwaltungsgesellschaft für Immobilien mbH, angekündigt. Ein erster Bauvorbescheid sei auf dem Weg, hieß es am Dienstag auf  dem gut besuchten Forum Einzelhandel im Pankower Rathaus. Die Fläche soll in mehreren Schritten um 12.000 Quadratmeter wachsen.  Bislang sind es 17.000. Geplant ist unter anderem eine Kita auf dem Dach. Auf fast 550 Quadratmetern könnten dann rund 65 Kinder in drei Gruppen betreut werden. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im kommenden Jahr beginnen. Mit der Erweiterung will sich das Rathaus-Center gegen das geplante Einkaufszentrum des Möbel-Unternehmers Kurt Krieger am Pankower Tor in Stellung bringen. Shopping-Malls in der heutigen Größe des Rathaus-Centers gelten als zu klein und auf Dauer nicht mehr konkurrenzfähig.

Großes Interesse

Großes Interesse

Bewegung kommt offenbar auch in das Krieger-Vorhaben. Nach dem Ultimatum hat ein Spitzengespräch mit Bausenator Andreas Geisel, Bezirksbaustadtrat Jens-Holger Kirchner und Bezirksbürgermeister Matthias Köhne stattgefunden. Die Politiker wollen künftig an einem Strang ziehen und eine Verträglichkeitsanalyse für das geplante Einkaufszentrum beauftragen. Geprüft wird jetzt auch die Variante direkt am S-Bahnhof Pankow. Die alte Planung für eine neue Straßenverbindung über das Gelände von der Autobahn zur Berliner Straße und der Mühlenstraße wird offenbar endgültig zu den Akten gelegt. Senator Geisel werde sich um die vom Bezirksamt und der BVV abgelehnte Verbindung „kümmern“, erklärte Kirchner.

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3 Kommentare zu “Rathaus-Center will Krieger zuvorkommen

  1. Hajo

    … wenn die Gefahr besteht (so wie es wohl begutachtet wurde), dass ein Einkaufszentrum im Osten des Areals an der Prenzlauer Allee , das Rahthaus Center in Umsatzschwierigkeiten bringt, dann muss man doch den Standort eines EKZ direkt am S+U- Bahnhof Pankow nicht prüfen – oder soll das dann verträglicher sein, wenn es noch näher am Rathaus-Center liegt? Auch wenn es vielleicht kleiner ausfällt, liegt es eben dafür näher dran. Und wie sieht das denn aus? Reicht der schwarze Sarkofag gegenüber dem Bahnhof Pankow nicht an Hässlichkeit aus? Bei so einem Vorschlag sieht man, dass immer noch die gleichen unfähigen Strategen am Werk sind. Hätte man das Areal mal lieber nicht an den Herrn Krieger verkauft. Was hat man geglaubt was er dort vor hat? Einen Streichelzoo bauen, weil er dort als Kind aufgewachsen ist? Wenn ein Land keine 2 Schulen, ein paar Wohnungen und einen Stadtpark ohne Dino-EKZ´s aus eigenen finanziellen Mitteln stemmen kann, dann braucht es keine öffentliche Institutionen mehr. Und vor allem braucht es nicht diese Politiker, die weder die Groß- noch die Kleinprojekte organisiert bekommen. Zahlt den Herrn Krieger wieder aus und alles bleibt so wie es ist – bzw. überlasst es den Anwohnern – denn wir brauchen bald wieder einen Mauerpark, weil dieser auch bald zubetoniert ist. Ich bin gespannt welche Katastrophe hier entsteht.

  2. Großkapitalist

    „Hätte man das Areal mal lieber nicht an den Herrn Krieger verkauft. “ Äh? Die Bahntochter Aurelis konnte ihre Flächen verticken, an wen sie mag. Wieso also nicht an Krieger? Bevor jetzt kommt, der Bezirk oder die Stadt hätten es kaufen sollen, sei kurz mal auf die prekäre Finanzlage der öffentlichen Haushalte hingewiesen, die so auch schon zum Kaufzeitpunkt bestand. Ob der selbst ernannte Sohn Pankows sich allerdings sein Denkmal errichten darf, wie er sich vorstellt, jetzt also mit 30 Tsd Quadratmetern EKZ am S/U-Bhf, einem Möbler und (noch) einem Baumarkt am anderen Ende, kilometerlangen unterirdischen Erschließungen und einer Handvoll Wohnungen, bestimmt nicht er. Und da sind noch einige Überraschungen drin…

    1. Hajo

      … schon richtig – aber die Bahn gehört mehrheitlich dem Bund – und Tochterfirmen hin und Neffen- und Enkelfirmen her – es kann mir doch keiner erzählen, dass sich der Verkauf nicht hätte vehindern lassen können. Der politische Wille (aber vielleicht auch die Kompetenz) ist halt nicht vorhanden, um mal im Vorfeld mit gesundem Menscheverstand so ein Projekt anzugehen.

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