Monats-Archiv: August 2015

Bunt, warm, voll: Flora-Kiezfest

Spätsommer, Samstag, tolles Wetter, viele Menschen. Das kann nur eines bedeuten: Es ist Flora-Kiezfest in Pankow. Wie im letzten Jahr wurde es auf den Gehwegen auch bei der 7. Auflage eng. Überwiegend Väter, Mütter, Kinder und Großeltern flanierten links und rechts der Florastraße entlang.

Geboten wurde die bewährte Mischung aus Kunst, Krempel, Musik, Massagen, Kindersport, Politik, Flohmarkt, Würstchen, Eis, Zuckerwatte sowie großer Tombola und Bühnenprogramm in der Dusekestraße. Dort waren die Fußgänger für sich. Auf der Florastraße hat das leider auch dieses Mal nicht geklappt. Die Fahrbahn gehörte den Bussen und Autos. Immerhin sorgte die Großbaustelle der Wasserbetriebe für weniger Verkehr als sonst.

 

Baustellen-Rundgang Sommer 2015

In den Floragärten

Der Florakiez bleibt eine Dauerbaustelle. In den letzten Jahren sind bereits hunderte neue Eigentums- und Mietwohnungen entstanden. Trotzdem geht der Bauboom weiter. Mehrere kleine und ein sehr großes Projekt stehen kurz vor dem ersten Spatenstich.

Im Block Heynstraße, Brehmestraße, Görschstraße ist die Baugemeinschaft „Himmel & Erde“ fast fertig und bereits bezogen. Die Tiefgarage ist in Betrieb. An die Auseinandersetzung um die Schrebergärten erinnert nichts mehr. Zwischen den Häusern und den DPF-Genossenschaftswohnungen in der Görschstraße klafft noch eine kleine Lücke. Eine Bebauung ist geplant

Ein paar Meter weiter präsentiert sich das „Brehme-Palais“ bereits ohne Gerüst, eine Tiefgarage ist vorhanden. Einige Monate dürfte aber noch gewerkelt werden. Der Palais-Bauträger HBB ist auch in der Gaillardstraße zu Gange. Für das FriedrichsCarré mit  24 Eigentumswohnungen und Tiefgarage wird gerade die Baugrube ausgehoben.

Direkt um die Ecke, in der Pradelstraße, wird schon gebaut. Für die Baugemeinschaft an der Ecke Wollankstraße steht der Rohbau mit Tiefgarage. Das daran anschließende leere Grundstück wird gerade vorbereitet. Hier entstehen 26 Eigentumswohnungen samt Tiefgarage. Vermarktet wird das Objekt als „Ihr Nest im Florakiez“.

In der Wollankstraße selbst gibt es ebenfalls Pläne. Auf dem Grundstück des ehemaligen Reifenhandels sollen mehrere Häuser entstehen. Details sind noch nicht bekannt.

Die Floragärten sind inzwischen so gut wie fcrtig. Der letzte Bauabschnitt mit Wohnungen und Reihenhäusern wird noch in diesem Jahr bezogen. Ober- und unterirdisch sind reichlkich Stellplätze entstanden.

Anders in der Florastraße. Drei kleine und ein großes Projekt sind in Planung. Die „weiße Villa“ soll im kommenden Jahr abgerissen werden und einer Baugemeinschaft mit 18 Wohnungen, aber keiner Tiefgarage Platz machen.  Gegenüber dem Zimmer 16 ist ebenfalls eine Baugemeinschaft in Vorbereitung. 12 Wohnungen, keine Tiefgarage. Neben dem Wichelhaus baut die Gesobau 18 Mietwohnungen. Wiederum ohne Tiefgarage.

In der Mühlenstraße wächst das Projekt Mühle23. Es entstehen 15 Eigentumswohnungen. Auf eine Tiefgarage wurde auch hier verzichtet.

Zurück in die Florastraße. Hinter der Hausnummer 33, der Florapromenade und dem Mühlenspielplatz verbirgt sich das größte Vorhaben. Die Gesobau wird den alten Gewerberiegel abreißen lassen und rund 100 Mietwohnungen errichten. Der Baubeginn ist für das kommende Jahr vorgesehen.  Entwürfe oder konkretere Angaben wurden noch nicht veröffentlicht.

Selbst wenn all die genannten Häuser fertig sind, werden nicht alle Baumaschinen aus dem Florakiez verschwinden. Einige wenige leere Grundstücke gibt es immer noch.

Mehr zum Thema:
Baustellen-Rundgang Herbst 2014

Flora-Kiezfest 2015

Noch ein paar Mal schlafen, dann steht wieder das Flora-Kiezfest an. Wie in den sechs Jahren zuvor, wird in diesem Jahr am Samstag, den 29. August ab 12 Uhr entlang der Florastraße in Pankow gefeiert. Die Bühne findet ihren Platz wie 2014 an der Dusekstraße und wird bis etwa 22 Uhr bespielt. Wer aber ein Los für die Tombola kaufen möchte, kann das schon am Freitag tun.

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Das Fest im letzten Jahr.

Besonders schön ist, dass das Internationale Kinderfest, der Initiative „Pankow hilft“, die von Flüchtlingshelfern und Ehrenamtlichen organisiert wird, zusammen mit dem Kiezfest stattfindet. Unter dem Motto: „Ein Kiez. Offen für alle.“

Noch sieht der Wetterbericht für Samstag gut aus, Sonne satt, nicht zu heiß und derzeit noch eine Regenwahrscheinlichkeit von 0 %.

BER-Eröffnung vielleicht doch „pünktlich“

Die Schalter bleiben verwaist. (Foto: Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg)

Die Schalter bleiben vorerst verwaist. (Foto: Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg)

Die Imtech-Pleite wird den Start des BER und damit die Schließung von Tegel möglicherweise doch nicht verzögern. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Erkenntnisse“ sei die Eröffnung des Flughafens im zweiten Halbjahr 2017 „nicht gefährdet“, erklärte die Flughafengesellschaft am Freitag.

Bis jetzt sei es durch die Insolvenz zu Verzögerungen von zwei bis drei Wochen gekommen, so das Ergebnis der eigens eingesetzten Arbeitsgruppe. Die Zahl der Beschäftigten auf der Baustelle sei infolge der Pleite deutlich gesunken, solle jetzt aber wieder „hochgefahren“ werden. Imtech ist beim BER für Elektroarbeiten zuständig und in einer Arbeitsgemeinschaft gemeinsam mit Caverion für Heizung, Klima, Lüftung und Sanitär. Der Imtech-Insolvenzverwalter hat unterdessen einen Millionenkredit organisiert, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Er ist zuversichtlich, dass die Firma saniert und gegebenenfalls verkauft werden kann.

Bis Ende September will der Flughafen die Meilensteinplanung überarbeiten. Bisher war der Abschluss der Bauarbeiten für März 2016 vorgesehen.

Nützliches zum Thema Fluglärm:
Ist Pankow der Fluglärm egal?
Keine Lärmschutzzone: Ohren zu und durchhalten
Messergebnisse im Internet: Grüne und rote Punkte zeigen den Geräuschpegel
Start nach Westen oder Osten: Ja, wie fliegen sie denn?
Flugbewegungen live: Was fliegt denn da über der Florastraße?

Buchsegler nominiert

Dass der Buchsegler an der Florastraße in Pankow die kleinen Leser froh macht, weiß im Florakiez jeder. Der Laden von Inhaberin Wiebke Schleser wurde schon mehrmals prämiert und steht nun auch auf der Liste der Nominierten für den Deutschen Buchhandlungspreis, der dieses Jahr erstmalig vergeben wird. Partner sind neben Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Kurt Wolff Stiftung und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Die Kulturstaatsministerin gab eine Auswahl von 108 Läden aus ganz Deutschland bekannt, die für diesen neuen Preis in Betracht kommen.

Wir drücken jetzt schon einmal die Daumen, auf das Resultat müssen wir noch bis zum 17. September warten.Buchsegler

Der lange Weg zur Plansche-Panke

So ein ausgewachsenes 50-Meter Becken kann man sich an keiner Stelle der Panke so richtig vorstellen. Nicht im Panketal wo die nahe Bernau entspringende, oder besser auf einer Feuchtwiese hervortretende, Panke teilweise ein friedlicher Bach ist und nicht im Wedding, wo sie zum von Steinmauern eingezwängten Kanal wird, um später als besseres Abflussrohr zu enden. Tatsächlich gab es aber bis 1926 im Bürgerpark  eine öffentliche Badestelle, die dann aus hygienischen Gründen geschlossen wurde. Und das obwohl der Zeitgeist von einer EU-Wasserrahmenrichtlinie heutiger Prägung noch 174 Jahre entfernt war.


Eine richtige Badestelle gibt bis heute nicht mehr. Aber an heissen Tagen im August wird die Panke von den Berlinern mindestens zum Füßekühlen genutzt. Vor allem die neuen Staustufen im Schlosspark sind geradezu zur Kinderplantsche mutiert. Wie sieht es denn nun aber aus mit der aktuellen Wasserqualität der Panke?

Steigende Belastung nach Starkregen

Qualität ist immer eine Frage des Maßstabs. Verglichen mit der Stinkebrühe, die vor etwa hundert Jahren die Panke in Richtung Spree runter floss, ist der Fluss heute sauber. Damals landete neben den Industrieeinleitungen aus dem Wedding nahezu alles in der Panke, was die Qualität eines Flusses so richtig ruiniert. Der Spitzname Stinke-Panke war ehrlich verdient. Das ist Geschichte. Trotzdem ist noch längst nicht alles im Lot: „Die Panke nimmt nach Starkregenereignissen das Wasser aus den umgebenen Straßen auf. Neben Wasserstandschwankungen kommt es daher kurzzeitig zu Belastungen mit abbaubarem organischen Material und mikrobieller Belastung. Durch die anteilige Zufuhr von Klarwasser aus dem Klärwerk Schönerlinde wird die Panke zusätzlich belastet“, sagt Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Behörde kontrolliert monatlich die Wasserqualität der Panke. Ein prädestiniertes Badegewässer ist der kleine Fluss nicht und wird es trotz ambitionierter Renaturierungsmaßnahmen so schnell auch nicht werden.

Berlin betreibt Renaturierung

Tatsächlich hat sich die Stadt, auch unter dem Eindruck der genannten EU-Wasserrahmenrichtlinie einiges vorgenommen. So wurden bei der Panke schon die Schwellen für den Einlauf erhöht. Im Klartext: Die Berliner Mischkanalisation entleert sich nach regenbedingter Überlastung seltener in die Panke. Maßgeblich für die Renaturierung ist das Pilotprojekt Panke 2015. Mittlerweile sollte es eher Panke 2018 beziehungsweise 2021 heissen. Nach dem neuen Start- und Enddatum, da es bei der Planung zu einigen Verzögerungen kam.

Neben diesem Programm wird im Unterlauf der Panke ein Speicherstauraum für 25.000 m³ Abwasser geschaffen. Dafür fließen 10 Mio € in den Stauraumkanal Mauerpark und 30 Mio € in das Regenbecken in der Chausseestraße. Auch diese Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass es möglichst selten zu Überläufen aus der städtischen Kanalisation in die Panke kommt.

Vor allem aber wird an der Durchwanderbarkeit des Flusses für Fische und an einem möglichst natürlichem Verlauf gearbeitet. Primäres Ziel sind dabei allerdings nicht Berliner Wasserfreunde sondern Flora und Fauna. Die Artenvielfalt soll steigen. Ein ambitioniertes Unterfangen, denn die Panke, so sieht es auch der Senat, wird man nicht wieder so hinkriegen, wie sie mal war. Spätestens im Wedding stehen dafür links und rechts dann doch zu viele Häuser. Und die kann man natürlich nicht mal einfach so abreissen, um dem Fluss eine Kurve zurück zu geben oder natürliche Auen zu schaffen. Andererseits verläuft die Panke kurz vor ihrer Mündung in die Spree auch sehr nahe der neuen, hässlichen, gigantomanen BND-Zentrale…

Die Bäume haben Durst

Trockene Baumscheibe in der Görschstraße

Trockene Baumscheibe in der Görschstraße

In manchen Straßen sieht es schon nach Herbst aus, braune Blätter säumen die Straßen. Die Bäume werfen sie ab, um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten, denn es ist ihnen zu heiß und zu trocken. Seit März haben die Bäume nur halb so viel Wasser wie sonst durch Regen erhalten. Vor allem die Jungbäume leiden, warnt das Bezirksamt Pankow und bittet die Anwohner jetzt um Unterstützung beim Gießen.

Wenn Sie helfen wollen:
Ein Baum braucht pro Woche etwa 6-8 Eimer Wasser oder 8-10 Minuten mit dem Schlauch. Wichtig ist es, langsam zu gießen und das Wasser im Boden versickern zu lassen, bevor weiter bewässert wird.

An diesem Wochenende sind zwar Gewitter angekündigt, doch die allein werden es nicht richten, zu trocken ist der Boden. Also, ran an die Gießkannen und nicht darüber nachdenken, warum der Aufruf eigentlich erst so spät kommt. Egal, denn es gilt  „Pankow als eine der grünen Oasen der Hauptstadt“ zu erhalten (Bezirksbürgermeister Matthias Köhne).

 

Öffnet der BER doch nicht 2017?

Karsten Mühlenfeld

Karsten Mühlenfeld samt Warnweste (Foto: Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg)

Lange war es ruhig um den neuen Flughafen. Außer einigen positiven Wasserstandsmeldungen war in den letzten Monaten nichts zu hören. Doch jetzt gibt es wieder eine schlechte Nachricht. Ausgerecht die an der komplizierten Entrauchungsanlage beteiligte Firma Imtech ist insolvent. Damit gerät der Zeitplan für die Eröffnung des BER im Herbst 2017 und die Schließung von Tegel ins Wanken.

„Die bauliche Fertigstellung, die im März 2016 geplant war, wird sich verschieben“, erklärte der Flughafenchef Karsten Mühlenfeld in einem Tagesspiegel-Interview. Eine eilig einberufene Arbeitsgruppe soll innerhalb von zwei Wochen einen Zwischenbericht liefern. „Ob es den Gesamttermin gefährdet, hängt davon ab, wie groß die Bauverzögerungen sein werden. Das können wir noch nicht beurteilen“, so Mühlenfeld. Das oberste Ziel sei es weiterhin, den Zeit- und Kostenplan zu halten. Jede Firma sei ersetzbar. „Panik ist da fehl am Platze.“

Wer jetzt schlechte Laune bekommen sollte, dem sei erneut dieses lustige BER-Video vom 01. März 2012 ans Herz gelegt. Die richtige Art von Humor vorausgesetzt.

Nützliches zum Thema Fluglärm:
Ist Pankow der Fluglärm egal?
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