Monats-Archiv: Dezember 2015

Frohe Weihnachten

Weihnachten 2015
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern, allen Pankowerinnen und Pankowern, allen Florakiezlern und Florakiezlerinnen, allen Zugezogenen, allen Immerschonhiergewesenen, Allen, die weder das eine noch das andere sind, allen Nörglern, allen Enthusiasten, allen Engagierten, allen Genervten, allen Vergnügten und allen Anderen schöne Weihnachten.

Cathrin Bonhoff, Hanno Hall, Markus Kamrad und Natalie Tenberg

Feuer in der Mühlenstraße


Bei einem Feuer in der Mühlenstraße 62-65 ist am Mittwoch erheblicher Sachschaden entstanden. Zwei Autowerkstätten brannten aus. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz und hatte zunächst Mühe, den Brand auf dem Gewerbehof unter Kontrolle zu bringen. Weil es in unmittelbarer Nähe keinen Hydranten gibt, musste das Wasser über lange Schläuche herangeführt werden. Acht Staffeln mit über 100 Mann waren angerückt. Das Dach des Gebäudes stand lichterloh in Flammen. Dichter, schwarzer Qualm verdunkelte den Himmel. Zwei Personen mussten mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Löscharbeiten dauerten bis in den späten Abend. Wodurch das Feuer ausgelöst wurde, ist noch ungeklärt.

Einsame Doppelstockparker am Bahnhof Pankow

Kaum waren die Bauzäune weg, standen auch schon die ersten Fahrräder in den neuen Doppelstockparkern. Am S- und U-Bahnhof Pankow sind 316 Fahrradstellplätze entstanden, finanziert mit Fördergeldern des Senats, abgestimmt mit dem Bezirk und umgesetzt durch die S-Bahn, die Wartung und Pflege übernimmt. Doch die erste Neugierde ließ schnell nach, stattdessen scheint es Berührungsängste zu geben, zumindest mit der oberen Etage. Liegt es an der fehlenden Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen, an der Jahreszeit, am Kraftaufwand oder an der Unwissenheit, wie die Doppelstockparker funktionieren? Letzteres sollen demnächst Schilder erklären, die von der S-Bahn noch aufgestellt werden.

Neue Fahrradstellplätze am Bahnhof Pankow waren dringend nötig, darüber besteht weitgehend Einigkeit, doch schön sind die neuen Stellplätze nicht geworden. Vor allem zwischen U- und S-Bahn-Eingang wirken die Metallschienen sperrig, kühl und raumgreifend in der angespannten Gemengelage zwischen Bushaltestelle, Taxistand und Fußgängern. René Klemens, Fahrradbeauftragter der S-Bahn, ist dagegen zufrieden. Angesichts des geringen Platzes sei das doch ein komfortables Ergebnis. Ob sie nun hübsch seien oder nicht, müsse jeder für sich selbst entscheiden.

Faruk Fadan ist mit seinem Feinkostwagen für die neuen Fahrradständer vor den S-Bahneingang gerückt und hat seinen Gemüsestand notgedrungen verkleinert. Glücklich ist er damit nicht, und es ist es schwer vorstellbar, dass sein Vorschlag für einen zweiten Anbau am Bahnhof noch umgesetzt wird. Durch die Anlage zwischen U- und S-Bahn-Eingang sind erst einmal Fakten geschaffen worden. Öffentliches Interesse geht vor privates Interesse, ist vielfach zu hören. Und doch wird nach einer Lösung für Feinkostwagen und Gemüsestand gesucht. Das Bezirksamt erhielt auf der letzten Bezirksverordnetenversammlung den Auftrag, sich für einen Standort am Bahnhof einzusetzen. Auch Cord Meyer von DB Netz, der ein Teil der Flächen gehört, steht weiterhin zu seinem Wort und die Vermieterin, die DB Service, hat ein klares Eigeninteresse. Faruk Fadan übt als Kiezgesicht eine Art soziale Kontrolle aus, in seinem Umfeld ist es sauberer und Graffiti-Sprayer trauen sich nicht in die Nähe. Die Lobby ist also vorhanden, aber vielleicht wird es eine andere Lösung? Vielleicht ein Standort im Bahnhof?

Wie auch immer, erst einmal werden die Doppelstockparker am 7.Januar offiziell eingeweiht, dafür kommt eigens der Staatssekretär für Verkehr und Umwelt, Christian Gaebler, nach Pankow. Immerhin ist es ein Pilotprojekt für Berlin, davon will auch der Senat profitieren.

Die Einweihung ist aus Termingründen der Beteiligten verschoben worden. 

Mehr zum Thema:
Fahrräder UND Feinkost – eine Zwischenlösung am Bahnhof Pankow
Droht dem Feinkostwagen am Bahnhof Pankow das Aus?

Neue Fahrradstellplätze am Bahnhof Pankow

Irritierende Wärme

Bienen_klein

Schneerose, auch Christ- oder Weihnachtsrose genannt (Helleborus niger)

12 Grad und Sonnenschein am 4. Adventswochenende – das verwirrt nicht nur uns Menschen, sondern auch die Bienen. Die Schneerosen bei Blume 2000 vor dem Rathauscenter werden derzeit von zahlreichen Blütenstaub- und Nektarsammlerinnen angeflogen. Da Bienen keinen Winterschlaf machen, sondern langsam ihren Vorrat im Bienenstock auffressen, müssen die Ausflüge im Dezember nicht unbedingt schaden. Morgen noch einmal zu besichtigen von 13-18 Uhr.

2017 könnte es mit dem BER klappen (Update)

Zwei Winter gehen noch ins Land. (Foto: Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg)

Die Tegel-Freunde können sich noch knapp zwei Jahre mental auf den Abschied vorbereiten. Die Fluglärm-Geplagten müssen sich noch fast 24 Monate gedulden. Der geplante Eröffnungstermin für den BER im vierten Quartal 2017 ist laut Flughafengesellschaft weiter schaffbar. Dies teilte der Aufsichtsrat am Freitagabend mit.

Weil der Zeitpuffer weitgehend aufgebraucht ist, sollen die Arbeiten beschleunigt werden. Geplant ist eine Ausweitung der Doppelschichten und der Sechs-Tage-Woche auf weitere Gewerke. Außerdem will der Regierende Bürgermeister Müller die beteiligten Firmen ins Rote Rathaus einbestellen, um ihnen „die Ernsthaftigkeit der Situation zu vermitteln“.

Der endgültige Termin wird im kommenden Jahr bekanntgegeben. Nach der Eröffnung des BER soll Tegel nicht lange parallel in Betrieb bleiben. Geplant ist, dass alle Fluggesellschaften innerhalb von vier Wochen umziehen.

Update 20. Dezember: Die Flughafengesellschaft hat eine Meldung über eine erneute Verschiebung dementiert. Die „Bild am Sonntag“ hatte zuvor behauptet, der BER könne erst im März 2018 eröffnet werden. Das gehe aus einer fast vier Monate alten Mail des Projektsteuerers WSP CBP hervor.

Mehr zum Thema:
Wenn der BER öffnet, macht Tegel schnell zu
Ist der BER schon fertig?
Fluglärm ist Mist und hoffentlich bald anderswo
BER-Eröffnung vielleicht doch „pünktlich“

Nützliches zum Thema Fluglärm:
Fluglärm-Fakten.de
Ist Pankow der Fluglärm egal?
Keine Lärmschutzzone: Ohren zu und durchhalten
Messergebnisse im Internet: Grüne und rote Punkte zeigen den Geräuschpegel
Start nach Westen oder Osten: Ja, wie fliegen sie denn?
Flugbewegungen live: Was fliegt denn da über der Florastraße?

Aus der BVV: Immer wieder Flüchtlinge

Von links nach rechts: CDU, Piraten, Grüne, SPD und Linke

Auch auf der letzten Sitzung des Jahres der Bezirksverordnetenversammlung Pankow spielte das Thema Flüchtlinge eine große Rolle.

Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) erneuerte seine Kritik am Senat und der Beschlagnahmung von Sporthallen als Notunterkünfte sowie die viel zu kurzfristige Information. Es fehle eine langfristige Planung für die Unterbringung der vielen Menschen. Inzwischen leben in Pankow laut Köhne rund 4.000 Flüchtlinge in 15 Unterkünften, davon 8 Sporthallen. Der Bürgermeister verteidigte die geplanten „modularen Wohnbauten“ an diversen Standorten in Pankow. Es handele sich eben nicht um Notunterkünfte in Containern, sondern um richtige Wohnungen. Ein solcher Bau entspreche zwei bis drei Sporthallen. Pankow sei der Bezirk mit den größten Potentialen für Wohnungsbau und müsse sich entsprechend beteiligen.

Baustadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne) antwortete auf eine Einwohner-Anfrage, dass der Bezirk keine privaten Gebäude enteignen werde. Dafür gebe es keine Rechtsgrundlage und die Unterbringung sei Sache des Landesamtes für Gesundheit und Soziales. Die Bezirksverordneten empfahlen dem Bezirksamt mit großer Mehrheit, sich für eine frühzeitige Einbindung in die Auswahl der möglichen Standorte von Häusern für Flüchtlinge einzusetzen. Die meisten dieser Grundstücke liegen in Buch, keines in Alt-Pankow.

Kiezrelevante Themen in aller Kürze:

  • Die Senatsverwaltung verlangt Kürzungen im Pankower Haushalt 2016/2017 um 1,3 Mio Euro. Das Bezirksamt wird entsprechende Vorschläge machen.
  • Die AG „Wachsende Stadt“ beschert Pankow mehr Personal. Zu den bereits im Oktober genehmigten 9 zusätzlichen Vollzeitstellen kommen nun weitere 6 hinzu.
  • Bahnhof Pankow: Das Bezirksamt wurde aufgefordert, sich für den Erhalt des Feinkost- und Obststandes am S- und U-Bahnhof einzusetzen. Der Antrag wurde ohne Aussprache beschlossen. Für den Bau der doppelstöckigen Fahrradständer musste der Stand seinen angestammten Platz räumen. Auch wenn die Anlage offiziell erst am 7. Januar in Betrieb genommen wird, nutzen die Pankower Radfahrer sie bereits jetzt.
  • Musikschulen: Das Bezirksamt soll sich beim Senat für eine bessere Ausstattung stark machen und dafür kämpfen, dass die Schulen weiter in der Verantwortung der Bezirke bleiben.
  • Heidekrautbahn: Die BVV bekräftigte den Wunsch nach einer Wiederinbetriebnahme der sogenannten Stammstrecke von Gesundbrunnen über Wollankstraße und Wilhelmsruh.
  • Baumfällungen und -pflanzungen: Der zuständige Ausschuss wird sich damit beschäftigen, ob im Internet über anstehende Arbeiten des Straßen- und Grünflächenamtes informiert werden kann.

Die nächste Sitzung findet am 27. Januar statt.

Tödlicher Wohnungsbrand

Von der Tragödie ist von außen nichts zu sehen

Von der Tragödie ist von außen nichts zu sehen

In der Brehmestraße 53 ist ein Mann bei einem Wohnungsbrand ums Leben gekommen. Nachbarn hatten am Dienstagabend gegen 18 Uhr Brandgeruch im Seitenflügel bemerkt und Polizei und Feuerwehr alarmiert.

Das Feuer war im Schlafzimmer einer Wohnung im zweiten Stock ausgebrochen. Bei den Löscharbeiten fanden die Einsatzkräfte der Feuerwehr den toten Mann im Bett. Vermutlich handelt es sich um den 68-jährigen Mieter der Wohnung. Mehrere Nachbarn hatten sicherheitshalber ihre Wohnungen verlassen, zwei weitere wurden während des Einsatzes von der Feuerwehr ins Freie gebracht. Sie konnten später in ihre Wohnungen zurückkehren.

Was den Brand ausgelöst hat, ist noch unklar.

Viel Andrang beim Pankower Adventsmarkt

Der erste Pankower Adventsmarkt in den Heynhöfen war ein voller Erfolg – zumindest am späten Samstagnachmittag während der Märchenaufführung. Da war es teilweise so voll, dass klaustrophobische Naturen sich unwohl fühlen konnten. Zumal die unvermeidlichen Kinderwagen die engen Wege noch mal deutlich verschlankten.

Wer es luftiger mag, konnte am Sonntag Mittag recht entspannt über den kleinen Markt schlendern. Trotz der überschaubaren Anzahl an Ständen war das Angebot tatsächlich sehr ansprechend und der Absatz offensichtlich ziemlich ordentlich. Zumindest äußersten sich Besucher wie Standbetreiber zur Premiere überwiegend positiv.

Promi-Alarm

Mit solchen Veranstaltungen könnten die Heynhöfe die Verbindung des Kiezes zum angrenzenden Prenzlauer Berg stärken. Sicherlich zur Freude derer, denen die Dörflichkeit von Alt-Pankow manchmal doch zuviel ist und zum Unbillen jener, die gerade die bisherige „splendid isolation“ schätzen.

Spätestens als dann noch Til Schweiger aus den Heynstudios kam, waren die Höfe mitten in Berlin.

Mehr zum Thema:
Kreativ und handgemacht – der Pankower Adventsmarkt

 

Kreativ und handgemacht – der Pankower Adventsmarkt

Pankower AdventsmarktDie roten Plakate hängen bereits seit Tagen in den Schaufenstern in der Florastraße. An diesem Wochenende (12./13. Dezember) ist es soweit: Der erste Pankower Adventsmarkt lädt in die Heynhöfe – mit Kunsthandwerk,  Jurte, Feuerstellen und Glühwein. Das Motto: Lokal, kreativ, handgemacht.

Rund 15 Aussteller bieten Fotokunst, Gestricktes, Genähtes, Schmuck, Drucke oder weihnachtliche Gestecke. Die Flüchtlingshilfen Pankow und Friedrichshain verkaufen Spielzeug und Selbstgekochtes. Parallel zu den Ständen werden Kinder ab 11 Uhr in der Jurte mit Lesungen, Bilderbuchkino und einem Mitmach-Märchen unterhalten, um 19 Uhr werden dann die Erwachsenen zu einem Krimi erwartet. Auch die Heynstudios öffnen sich für Kindertheater, Fotoshooting und Livemusik und als Special Guest kommt der Weihnachtsmann vorbei und testet, ob das auswendig gelernte Weihnachtsgedicht auch wirklich sitzt. Zur Belohnung gibt’s ein Foto mit dem Weihnachtsmann.

Der Pankower Adventsmarkt ist ein Experiment, ein ehrenamtliches Projekt, initiiert von Juliane Mann. Im vergangenen Jahr hatte die Pankowerin ihre Elternzeit genutzt, um diverse Design- und Kunst-Weihnachtsmärkte zu besuchen. Doch die Enttäuschung war groß. Entweder war es zu voll, so dass sie gleich wieder umdrehte, oder die Stände boten wenig Kreatives zu überteuerten Preisen. Dafür war der Weg zu weit und die Frage tauchte auf, warum Alt-Pankow eigentlich keinen Weihnachtsmarkt hat. So fing es an. Dem ersten Gedanken folgten viele Gespräche mit Freunden und Künstlern, es entstanden Kontakte zu anderen Aktiven im Florakiez, die ihr halfen. So ist aus der ersten Idee ein Gemeinschaftsprojekt geworden.

Wenn es gut läuft, soll es den Pankower Adventsmarkt im nächsten Jahr wieder geben, dann aber hoffentlich mit mehr Sponsoren, sagt Juliane Mann. Denn, so viel Spaß es auch mache so ein Projekt neben Job und Familie zu stemmen, es koste nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld.

Pankower Adventsmarkt
Samstag 12. Dezember, 11-20 Uhr
Sonntag, 13. Dezember, 11-18 Uhr
Heynhöfe, Heynstraße 15
www.pankower-adventsmarkt.de

Für alle, die von weiter weg kommen: Lassen Sie das Auto stehen. Parkplätze sind im Florakiez eine Seltenheit.

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