Wo einst die traurigen Gummibärchen wohnten…

Von | 9. März 2014
Hier zieht Liebling Kreuzberg ein

Hier zieht Liebling Kreuzberg ein

Wenn Plastikfolie hinter stumpfe Scheiben geklebt wird und Maler den Türrahmen und Wände streichen, sind das untrügliche Zeichen dafür, dass der Leerstand im Florakiez an einigen Stellen bald ein Ende hat. An der Florastraße 42, dort wo früher Gummibärchen vergeblich auf ihre Käufer warteten, zieht am 15. März das Frauenmodegeschäft Liebling Kreuzberg ein. Plakate im Fenster verkünden, dass der Laden mit Stammhaus am Mehringdamm noch Aushilfen braucht. Betreiberin Stefanie Leh kennt Alt-Pankow noch aus ihrer Jugend und sieht in der Gegend große Parallelen zum Bergmannkiez von früher. Es sei noch eine richtige Nachbarschaft, sagt sie und solch eine Umgebung hätten sie für ihren zweiten Laden gesucht. Genau wie in Kreuzberg, wird Liebling Kreuzberg auch in dieser Filiale einen Euro pro verkauftem Artikel an einen guten Zweck spenden. In Pankow fiel die Wahl auf den Kinderbauernhof Pinke Panke.

Auch im ehemaligen Schlecker-Markt an der Wilhelm-Kuhr-Straße, Ecke Wollankstraße, standen am Samstag die Maler. Sie streichen die Wände und Säulen knallblau und mehrere Zettel im Fenster kündigen an, dass es demnächst einen neuen Küchenhändler der Küchenbörse Linnig geben wird. Der bietet nach eigenen Angaben Küchen „to go“ an. Im Pankower Kontext dachte man bei dieser Wortwahl eher an die roten Smileys aus der Ekelliste. Aber hier wird wohl gemeint sein, dass die Küchen einfach zusammenzustellen und günstig sein werden. Die Webseite würde auf jeden Fall auch zu einem dauerausverkaufendem Matratzenhändler passen.

Gegenüber, an der Wollankstraße 128, eröffnet den Gerüchten nach ein Weinladen mit Verköstigung. Ein paar Häuser weiter, neben der Eiche, wird auch gearbeitet. Aber statt eines trendigen Konzeptstores siedelt sich angeblich das Büro eines Handwerkers an.

An der Florastraße 10, neben der neuen Bar des Wichelhauses, stehen plötzlich Eiermann-Schreibtische und  Schubladenelemente im renovierten Raum. Früher wurden hier Steuererklärungen gemacht, nun zieht Steffen Janke, freiberuflicher Architekt aus der Nachbarschaft, ein.