S-Bahnhof Wollankstraße – neuer Ausgang, neue Brücke

Von | 8. Februar 2021
Hier entsteht ein neuer Zugang zum Bahnhof Wollankstraße

Auch wenn es noch ein paar Jahre dauert, der S-Bahnhof Wollankstraße wird sich verändern. Das Land Berlin hat bei der Deutschen Bahn einen zusätzlichen Ausgang auf der Pankower Seite an der Wollankstraße bestellt. Entstehen soll ein Bahnhofsvorplatz mit Fahrradstellplätzen, für dessen Gestaltung dann der Bezirk Pankow zuständig ist. Damit entfällt für S-Bahn-Nutzerinnen und Nutzer der kurze Umweg über die Nordbahnstraße (und den Ortsteil Gesundbrunnen). Zudem soll mit dem neuen Vorplatz die Situation zwischen S-Bahnbrücke und Bushaltestelle „deutlich aufgewertet“ werden, wie es die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz auf Nachfrage von florakiez.de beschreibt.

Bestellt wurde der zusätzliche Ausgang im September 2019.  Derzeit laufen die Vorplanungen, der Baustart ist für 2025 geplant, die Fertigstellung für 2026. Zu den Kosten konnten sowohl die Deutsche Bahn als auch die SenUVK noch keine Angaben machen.

Mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof?

Aber das ist noch nicht alles. Die Umgestaltung des Bahnhofs erfolgt im Zusammenhang mit einer Erneuerung der gesamten Brücke durch die Deutsche Bahn (voraussichtlich 2025). Mit der neuen Konstruktion kann auf die Brückenpfeiler verzichtet werden, wie es jetzt schon bei den eingesetzten Behelfsbrücken zu sehen ist. Es wird also in Zukunft mehr Platz zur Verfügung stehen. Autofahrerinnen und Autofahrer, die sich Hoffnungen machen, dass sich damit das Nadelöhr Wollankstraße in Wohlgefallen auflöst, werden enttäuscht sein. Es bleibt bei der Aufteilung: Eine Spur für Autos je Fahrtrichtung, je eine für Räder und je ein Gehweg.

Brückenteile mit und ohne Pfeiler

Dafür hat die SenUVK eine andere, langfristige Planung:  Eine Straßenbahnverbindung von Pankow-Kirche über die Wollankstraße bis in Richtung Hauptbahnhof. Diese ist im Berliner Nahverkehrsplan (ÖPNV-Bedarfsplan) als ein „Vorhaben für den Umsetzungszeitraum 2031-35 eingestuft“. Dahinter steckt die Idee der Verkehrswende. „Wenn dort langfristig durch eine Straßenbahnverbindung mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen können, kommen diejenigen schneller voran, die heute noch auf das Auto angewiesen sind. Somit ist langfristig durchaus eine Verringerung des Kfz-Verkehrs zu erwarten und somit auch weniger Stau“.

Passt hier eine Straßenbahn in die Mitte?

23 Kommentare zu “S-Bahnhof Wollankstraße – neuer Ausgang, neue Brücke

  1. Eckensteher

    Eine Straßenbahn, wie es sie dort schon vor langer Zeit einmal gab, wäre ausgezeichnet. Schade nur um die schönen alten Brücken, mit den vielen Gußeisendetails, daß die wie am Garbatyplatz nicht aufgemöbelt und für die heutige Zeit umgemodelt werden konnten und können.

  2. Kenny

    Sieht man die Jahreszahlen hinter den Projekten wird es mir nicht besser.
    Politikerversagen auf ganzer Ebene, also alles wie für viele gewohnt.
    Was würde wohl Elon Musk dazu meinen?

    1. Karl

      Na ja. Ich bin manchmal auch ganz froh, dass auf Bezirk- und Landesebene nicht alles von den gnädigen Einlässen eines einzigen Gottkönigs abhängt.
      Ob wirklich Jahrzehnte für ne einfache Eisenbahnbrücke eingeplant werden müssen, ist natürlich ein anderes Thema.

    2. Eckensteher

      Der serielle Lügner und Selbstbereicherer auf Kosten der Steuerzahler vieler Länder, der psychotische Narzißt und „world’s leading pretengineer™“, der Promoter von schweren nicht nachhaltigen Batterieautos für Wohlhabende, ist strikt gegen jede Form des ÖPNV.

      Aber das wußten Sie sicher bereits.

      1. Kenny

        @Eckensteher
        Vieviel Steuern zahlt denn VW so in der Jahresbilanz?
        Batterieautos für Wohlhabende?
        Sehen Sie sich mal die Zulassungszahlen des KBA in Sachen E-Mobilität an und vergleichen Sie die letzten 3-4 Jahre.
        Da entging mit tatsächlich so einiges, vor allem in Sachen „Verkehrswende“ um den Bogen zum Artikel zu spannen.
        Wo entnehmen Sie das Elon Musk gegen jegliche Form des ÖPNV ist? Eine Quelle dazu wäre nicht schlecht, am besten mit einem Zitat von ihm.

      2. Jens Jabusch

        Danke für die Information. Musik ist ja jetzt ein Thema in unserer Region. Da wäre es sehr schade, wenn er seine Energie nicht auf nachhaltige Mobilität richten würde. Ich hoffe, da geht noch was. ‍♂️

        1. Eckensteher

          Nun, seine Energie ist primär auf immer mehr Aktienoptionen für sich und seinen Familienclan gerichtet, besonders für den umtriebigen Bruder Kimbal, einer der Frühstücksdirektoren im Board, und natürlich auf ausgiebige Nutzung der neue Gulfstream G650 ER; seine baugleiche alte erflog so viel CO2 pro Jahr wie 512 Mittelklasse-Familenautos. Also, da geht noch so einiges.

    3. Rb

      Das liegt an den bescheuerten Planungs- und Baugesetzen in unserem Bürokratie-Staat. Die sind teilweise übertrieben.

  3. Christian

    Also eine Straßenbahn sehe ich da nicht. Es würden ALLE Parkplätze in der Wollankstr wegfallen, womöglich beidseitig! Das gäbe grosse Proteste. Irgendwo müssen die Leute ja auch noch parken können. Der Bahnhofsplatz ist super!!!!

    1. Rb

      Wieso? Was spricht gegen eine abschnittsweise gemeinsame Führung von Straßenbahn und KfZ-Verkehr, um Parkplätze zu erhalten?
      Und eine noch viel wichtigere Frage: Wer fährt ab 2035 noch freiwillig Auto?

  4. Leszek

    Toller Beitrag, Kathrin. Es gibt also auch für den Wedding etwas Gutes Schönes!

  5. Lorenz C.

    Obwohl ich grundsätzlich ein absoluter befürworter von Straßenbahnen bin, frage ich mich dennoch wie das in der Wollankstraße/Prinzenallee funktionieren soll. Es gibt im Wesentlichen drei möglichkeiten. (A) Die Straßenbahn verläuft auf der Fahrbahn, womit ihr Vorteil futsch ist, weil sie dann in den Stoßzeiten genauso im Stau steht wie Autos und Busse. (B) Der Autoverkehr wird zugunsten der Straßenbahn radikal eingeschränkt oder (C) die Gehwege werden halbiert und sämtliche Bäume entlang der Strecke abgeholzt, um Platz für den Bahnkörper zu schaffen.
    Das Bürgerbeteiligungsverfahren wird jedenfalls so oder so ein spaß. Alle Nimbys denen nach der Tegelschließung ihr Hobby abhanden gekommen ist werden recht bald einen neuen Lebensinn haben. 😉

  6. Wolly

    Ostausbau S-Bahnhof Wollankstraße? Ja, das berichtete die Morgenpost Anfang November 2019. https://www.morgenpost.de/bezirke/pankow/article227563669/Bahnhof-Wollankstrasse-erhaelt-Express-Ausgang-zum-Florakiez.html Das findet im Zuge des umfangreichen Bahnausbaus Schönholz statt
    https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/s18-25084.pdf Tramausbau steht auf einem anderen Blatt. Wir werden sehen, wieviel in den Wahlprogrammen stehen und wieviel anschließend durchsetzbar sein wird. Auch der Landeshaushalt bleibt ja vom Virus nicht verschont.

  7. Patrick

    Ist nicht auch eine U Bahnverbindung (Verlängerung der U9 von Osloer Str kommend und anschließend an die U2, die bis Rathaus Pankow oder Kirche verlängert wird) geplant (wahrscheinlich in der noch ferneren Zukunft)? M. E. wäre das sinnvoller, zwar zunächst viel teurer, aber platzsparend, schneller und effizienter, da viel mehr Fahrgäste transportiert werden können. U-Bahnen werden für die Ewigkeit gebaut.

    1. Matthias Barz

      Gebe ich dir Rechte mit der Ewigkeit. Und ich fände eine U9 nach Pankow grandios. Aber: Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn. Seien wir doch Mal ehrlich, auf absehbare Zeit werden wir keine lange neue U-Bahn in Berlin erleben. Vorher sollten dringende kurze Verlängerungen mit großem Nutzen verwirklicht werden, wie die U3 zum Mexikoplatz, die U1 zum Adenauerplatz und die Verlängerungen der U8 ins MV und definitiv auch die U2 zum Marktplatz. Das alles ginge für verhältnismäßig wenig Geld und Zeit.
      Corona wird doch dazu führen, dass wir froh darüber sein müssen, wenn nicht wie vor 15 Jahren alle öffentlichen Ausgaben radikal gestrichen werden.
      Und generell: Eine Straßenbahn auf Eigentrasse kann im dichten Takt und mit langen Zügen eine U-Bahn fast ersetzen. Siehe M4 nach Weißensee. Und das zu einem Zehntel der Kosten einer Tunnelstrecke und mit kürzeren Wegen für die Anwohner zu den dichteren und einfacher (da Straßenebene) Haltestellen bei gleichem Komfort, aber natürlich auch längerer Fahrzeit.

      1. Max

        Vielleicht wäre eine kombinierte U9, die auf der S-Bahn Trasse zum S-Bahnhof Pankow fährt eine schnelle Lösung für die Verlängerung. In manchen Städten gibt es das, da müsste man nur den Wagenpark austauschen. Ein Neubau ist ziemlich unwahrscheinlich.

    1. Kenny

      @Max
      Eine Planung ist noch lange keine Einweihung/Eröffnung bzw. Fertigstellung des jeweiligen Projektes.
      Absichtserklärungen sind die eine Sache, die Endabnahme eines Bauprojekts die andere. Siehe BER, oder hier im Umkreis auch die unsägliche Mehrzweckhalle in der Neuen Schönholzer – vom „Pankower Tor“ mal ganz zu Schweigen.
      Immerhin sind jetzt wieder Bagger (einer!) wegen der Mehrzweckhalle im Einsatz. Trotzdem vergingen ca. 15 Jahre seit Ausschreibungsbeginn und noch ist nichts fertig. Gegenüber wird eine Bodenplatte und ein paar Container gefeiert. Nunja, auch da findet noch kein Unterricht statt. 3-4 Wochen hätte letzteres Projekt in der freien Wirtschaft ab Baubeginn gedauert.
      Wer das nicht glauben kann, sollte sich mal ein wenig mit Laden- oder auch Messebau beschätigen. Monate bzw. Jahre sind dort einfach keine Zeiteinheiten in der operativen Umsetzung. Allerdings ist da weniger Selbstherrlichkeit im Einsatz.

      1. Max

        >Kenny
        mir ging es mehr um den Hinweis, dass die Öffentlichkeit schlichte sechs Tage zur Mitwirkung hat. Das kann ja nur heissen, dass man die Planungszeiten extrem verkürzen will, oder muss man etwas anderes daraus schliessen?

        1. Kenny

          @Max
          Wenn ich mir so die prozentualen Verhältnisse von Planungsbeginn bis zur Einweihung betrachte, also rein die relativen Zahlen diesbezüglich sieht es wie folgt aus:
          – Mehrzweckhalle 15 Jahre + x = 15×52+x Wochen = 780 Wochen+x. Eine Woche Bürgerbeteiligung wären dort theoretisch 0,13% der Gesamtzeit gewesen = marginal.
          – Pankower Tor mit Erwerb 2009 von Krieger und wievielen Wochen Bürgerbeteiligungen insgesamt seit Erwerb? Da ist noch nicht einmal ein Baubeginn seit 11 Jahren in Sichtweite.
          Sei es drum, die Bürgerbeteiligungen sehe ich in der Gesamtheit nicht über 0,5% der Gesamtdauer dieses Projektes, eher noch darunter = marginal.
          – Das Thema im obigen Betreff seit Herbst 2019 in der Bestellung bis zur Vorplanung mit Baustart 2025 und angeblicher kompletten Fertigstellung bis 2026 +xyz meine ich mal.
          Macht 7 Jahre in Summe oder mehr wegen einem bescheuerten Ein-/Ausgang und ein paar Abstellplätzen für Fahrräder.
          Für mich zählen nun mal relative Zahlen mehr als eine Woche mehr oder weniger Bürgerbeteiligung. Wahrscheinlich sind Bürgerbeteiligungen in den ersten paar Tagen aktiv am höchsten. In Relation ab Bestellung sind eine Woche von 7 Jahren + x ist wieviel % der Gesamtzeit? Ja, ca. 0,27% -x. Bei 14 Tagen wären es 0,55 – x % = marginal.
          Übrigens war ich 2010 zuletzt in diesen „Katakomben“ hinter den zugemauerten Torbögen im S-Bhf. Wollankstraße mit Vertretern der Bahn zusammen. Die Kabeltrasse der S-Bahn Steuerung und Regelung, Beleuchtung usw. geht da einmal der Länge nach mittig durch, und zwar in meiner Kopfhöhe. Allein das zu ändern wird diese Strecke im Vorfeld ein paar Tage lahm legen. Davon bin ich überzeugt. Das sind nicht nur 3-7 Leitungen, das ist eine ordentliche Menge Kabel.

          1. Max

            Bei der Mehrzweckhalle ist die Bürgerbeteiligung eigentlich nicht wirklich notwendig, aber vielleicht müsste man inzwischen jedem öffentlichen Gebäude im Bau eine Art Bürgerrat zur Seite stellen, die das Projekt kritisch begleiten.

            Bei andern Projekten dagegen schon, und eine drohende Verlängerung der Planungszeit ist in Berlin ja wirklich kein Kriterium.

            Hier noch ein Artikel zur Beteiligung (Anmeldung nötig)
            https://www.morgenpost.de/bezirke/pankow/article231796903/Verkehr-in-Pankow-Senat-stellt-sich-Fragen-der-Anwohner.html

  8. Kenny

    @Max
    Wir verstehen uns im gröberen Maßstab denke ich mal so für mich persönlich.
    Allerdings wird bei „Bürgerräten“ von a-Z alles zerredet. Weshalb?
    Das ist wie bei Wahlen und der Wahlbeteiligung im Verhältnis zum Wahlergebnis.
    Menschen wie Hans Hagedorn (@Haans hier), welche sich öffentlich auf Twitter oder Facebook als Autohasser erklären und unter zwei Namen bei Krieger unter „Bürgermeinungen“ ihren Sülz abgeben, werden solchen Veranstaltungen (Bürgerrat) mit Reden bestimmen.
    Das nenne ich jetzt mal zur Vereifachung „Rhetorik“ im XL-Format aus geschulten ideologischen Gründen (verfestigt zur eigenen Meinung) – geübt, trainiert und dennoch in der Vorstufe erfolglos als Lebensweg.
    Ja gut, man kann Bürger beteiligen, allerdings müsste man unter Zwang jeden einbeziehen. Das ist allerdings nicht mit dem Grundgesetz vereinbar, welches jedoch täglich weiter ausgehebelt wird.
    Mal sehen wie sich das hier weiter entwickelt. Ich persönlich werde das etwas distanziert von „außerhalb“ betrachten.
    Das ganze Geschmarre ist Teil meiner persönlichen Entscheidung für meine Zukunft.
    Verstehst?
    LG Kenny

    1. Max

      @Kenny Wir verstehen uns 😉

      Ich dachte eher an eine Art Kontrollgremium, weil viele Bauprojekte so total aus dem Ruder laufen.

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