Bunt gebechert

Von | 17. März 2014

Pink ist im Stück vom Glück beliebt

Einen windigen, regnerischen Tag hatte sich das Café „Stück vom Glück“ in der Wilhelm-Kuhr-Straße für sein einjähriges Jubiläum ausgesucht. Statt Trubel auf der Terrasse war am äußersten Rand des Florakiez in Pankow am Sonntag also ein gemütliches Indoor-Programm angesagt. Die Illustratoren Judith Drews und Hans Baltzer bemalten in der hinteren Ecke des tiefgelegenen Lokals weiße Pappbecher mit bunten Motiven. „Wir werden diese Becher ab Montag bis zum Mai hier im Lokal ausstellen und in der Zeit kann sich jeder einen aussuchen, den er gegen eine Spende mit nach Hause nimmt,“ erklärt Martin Rothenberger, der zusammen mit Monique Albert das Stück vom Glück betreibt. Der Becher müsse zunächst im Café bleiben, erst nach der Finnisage im Mai darf man ihn nach Hause nehmen. Die versprochene Spende geht dann zu 100 Prozent an ein soziales Projekt in Pankow, welches genau steht noch nicht fest.

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Alles handbemalt

Seit drei Jahren leben die beiden  Quereinsteiger in der Neuen Schönholzer Straße und das Café haben sie auch deshalb gegründet, weil ihnen ein richtig guter Kaffee in Alt-Pankow fehlte. Sie hat vorher als Niederlassungsleiterin bei einem Personaldienstleister gearbeitet, er ist immer noch nebenberuflich in der IT-Branche unterwegs. Das Lokal zwischen Wollankstraße und Bürgerpark entdeckten sie eher zufällig als sie mit dem Hund Gassi gingen. Nach einer Marktanalyse entschieden sie sich, den Schritt zum Barristadasein zu wagen.  „Wir haben uns immer überlegt, was wir machen, wenn das Café nicht läuft,“ sagt Rothenberger. Aber das wäre überhaupt nicht das Problem gewesen. Im Gegenteil. Das Stück vom Glück war von Anfang an so beliebt, dass die Besitzer jeden Tag in der Woche einen 14-Stunden-Tag bewältigen mussten, auch weil sie den Anspruch haben, ihre Kuchen und Muffins selbst zu backen.

„Im Sommer stand es mit dem Stück vom Glück auf der Kippe,“ erinnert sich Rothenberger. „Wir haben sechs Wochen dicht gemacht und wussten nicht, ob wir danach überhaupt wieder eröffnen.“ Die Arbeit sei ihnen einfach über den Kopf gewachsen und sie seien sich deshalb nicht sicher gewesen, weitermachen zu können. Inzwischen gönnt sich das Café am Dienstag einen Ruhetag und es wurden Aushilfen angelernt. Das Konzept formuliert Rothenberger ganz simpel: „Wie machen einfach alles, wie es uns selbst gefällt.“ So hat anscheinend hat jemand vom Team ein großes Faible für den signalfarbenen, textmarkerhaften Rosaton, der sich zieht durch die gesamte Einrichtung. Dadurch wirkt das Stück vom Glück Hello-Kitty-hafter, als es verdient. Denn tatsächlich kann man hier wirklich gut Kaffee trinken, frühstücken und bei laueren Temperaturen auf der Terrasse Kuchen essen.

Stück vom Glück, Wilhelm-Kuhr-Str. 2, 13187 Berlin
Dienstag Ruhetag; Montag, Mittwoch und Donnerstag 8 – 18 Uhr, Freitag 8 – 19 Uhr, Samstag 10 bis 19 Uhr, Sonntag 10 bis 18 Uhr
www.facebook.com/StueckVomGlueck

Hier wird Kaffee gebrüht: die Theke vom Stück vom Glück