Wo künftig gebaut wird

Von | 20. März 2014

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Bagger, Betonmischer, Kräne und Parkverbote werden den Kiez noch länger prägen. Denn der Immobilienboom geht weiter. Kaum wird irgendwo ein Gerüst abgebaut, schon tut sich ein paar Ecken weiter eine neue Baugrube auf.  Auch wenn in diesem Jahr einige Projekte fertig werden, stehen die Architekten andernorts schon in den Startlöchern.

An folgenden Adressen soll gebaut werden:

  1. Brehmestraße/Ecke Gaillardstraße: Dort wo einst der Getränke-Laden, das Roseneck und der Rockerclub waren, entsteht das Brehme-Palais mit 34 Eigentumswohnungen und Tiefgarage. Baubeginn voraussichtlich noch in diesem Jahr.
  2. In den Floragärten: Der letzte Bauabschnitt mit 12 Townhäusern und 19 Wohnungen wird gerade vorbereitet.
  3. Pradelstraße 3/Ecke Wollankstraße: Die Bäume sind bereits gefallen und haben Platz für die Baugemeinschaft P03 gemacht.  Gebaut werden 19 Wohnungen, zwei Gewerbeeinheiten und eine Tiefgarage.
  4. Pradelstraße 5/7: Die mit einem Kleinhaus und Garagen bebauten Grundstücke werden derzeit geräumt. Über die Planung ist noch nichts bekannt.
  5. Florastraße 91/92: Neben dem dunkelgrauen Neubau soll ein Wohnhaus entstehen, konkrete Angaben fehlen.
  6. Florastraße 86: Das Grundstück mit der weißen Villa neben Pocketpark und Buchsegler steht zum Verkauf. Der straßenseitige Teil kann mit einem Mehrfamilienhaus bebaut werden.
  7. Florastraße 81: Die Brache neben dem Schlüsseldienst ist an eine Baugemeinschaft veräußert worden. Mit dem Baubeginn ist noch für das laufende Jahr zu rechnen.
  8. Neue Schönholzer Straße 17:  Die Baulücke neben dem als Zaun-Haus bekannt gewordenen Altbau soll geschlossen werden. Baubeginn vermutlich 2015.
  9. Florastraße 75: Auf der bisher als Parkplatz genutzten Lücke gegenüber dem Café Schönhausen wird die Gesobau ein Mietshaus mit 17 Wohnungen errichten. Der Baubeginn ist ebenfalls für 2015 vorgesehen.
  10. Florastraße 33 bzw. Florapromenade 21-24: Hinter den Häusern versteckt sich das größte Projekt. Hier will ebenfalls die Gesobau 80 Mietwohnungen bauen. Zuvor muss noch das marode Gewerbegebäude abgerissen werden. Baubeginn 2016.
  11. Mühlenstraße 23: Die AMLT-Gruppe plant ein Mehrfamilienhaus mit 7 Wohnungen, 4 Maisonettehäusern sowie Stellplätzen.
  12. Wollankstraße 101: Das Projekt „Dschungelhaus“ ist gescheitert. Das Grundstück liegt weiter brach.

Was während der Bauphase erheblich nervt, dürfte der Florastraße mittel- und langfristig wirtschaftlich gut tun. Denn die vielen hundert neuen Bewohner wollen einkaufen, essen und ausgehen. Die Kehrseite der Medaille ist der entstehende Aufwertungsdruck, den auch die Aktivitäten der Gesobau nur abmildern können. Denn die Grundstücks- und Baupreise haben in den letzten Jahren deutlich angezogen. Das führt zwangsläufig zu höheren Mieten. Für gut ausgestattete Neubauten werden schon heute 10 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter und mehr aufgerufen.

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Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

6 Kommentare zu “Wo künftig gebaut wird

  1. Erik Lippmann

    Die Neubauten haben einen weiteren Vorteil: Sie erhöhen die Chancen, dass der Florakiez auch endlich flächendeckend mit zeitgemäßem Breitband-Internet erschlossen wird. Zumindest bei mir persönlich sehe ich da großes Potential, als fast direktem Angrenzer an das Projekt Mühlenstraße. Und das beste, der Verteilerkasten steht direkt vor meinem Haus, da muss doch was möglich sein. 😉

  2. Uwe Knoch

    Betrifft: Parkfläche Florastr. 75. Dass die Gesobau dem Pächter Bachmann den Pachtvertrag, der eigentlich bis 2016 gültig ist, schon zum 30.06.14 gekündigt hat, bedeutet für die 20 Stellplatzmieter (ich bin einer davon) ab 1.7., dass sie sich mit anderen Autobesitzern um die raren, durch zahlreiche Baustellen zusätzlich verknappten Stellplätze in und um die Florastraße prügeln dürfen. Die Situation wird weiter dadurch verschärft, dass ja auch die derzeitigen Autostellflächen Florastraße 81, Grundstück neben dem Pocketpark sowie Neue Schönholzer 17 bebaut werden sollen. Und dass in die neuen Häuser Mieter mit Autos einziehen werden. Wo sollen die alle parken?? Für die Betroffenen bedeutet das den Verlust eines wichtigen Stücks Lebensqualität.
    Not amused
    Uwe Knoch

  3. Pawel

    Danke für die Auflistung! Jetzt weiß ich zwar leider, dass in Kürze direkt vor meinem Balkon eine Großbaustelle eröffnen wird, aber so kann man sich wenigstens darauf einstellen. Die von Uwe angesprochene Parkplatzsituation halte ich auch für bedenklich, evtl. könnte man hier noch eine Art „Börse“ für Stellplätze eröffnen?

  4. snug

    „Zuviel zerreißt den Sack“
    Herbert Otto.
    Im Kiez erhöht sich die Lärmbelastung durch die Bebauung der Lücken und Brachen, die luftklimatischen Verhältnisse verschlechtern sich durch die Versiegelung der Flächen und das Abholzen der Bäume auf den Brachen, die Verkehrsinfrastruktur gerät massiv an ihre Grenzen. Was mal ein richtig schöner Kiez war, ganz ohne Floravorsilbe und Chichikrimskrams, wird zum gentrifizierten Prenzlauer Berg Wurmfortsatz, der mit PR Sprechblasen beworben werden muss, als wäre er ohne dies nichts. Dieser Blog überzieht die Aufwertungslogik unkritisch mit rosarotem Zuckerguß. Das Doofe ist nur, die Alteingesessenen müssen diesen übergriffigen Quatsch ertragen.

  5. Grit

    Wenn der Parkplatz wichtige verlorene Lebensqualität ist, dann frage ich mich, was dann eine verlorene Wohnung ist, die man bei den dann steigenden Mieten auch für Bestandsmieter (Mietspiegel) erwarten muss. Die Gesobau geht definitiv nicht mit guten Beispiel voran, auch wenn es eine städtische Gesellschaft ist. Sie nehmen das, was sie kriegen können und das sind bei Neuvermietungen dann sicher auch nicht weniger als 10 Euro kalt. Prenzlauer Berg lässt grüßen, da schließe ich mich meinem Vorschreiber an. Wohnen denn hier jetzt schon nur noch Gutbetuchte, die sich 10 Euro oder mehr oder eine Eigentumswohnung leisten können? Eine kritischere Auseinandersetzung im Kiez und auch hier im Blog wäre wirklich sehr zu begrüßen!

  6. Lennart

    Wer oder was ist denn „DIE Florastraße“, der diese Bautätigkeit mittel- und langfristig gut tut? Der Straße selbst ja wohl nicht. Den Bewohnern? Steigende Mieten nützen wirtschaftlich ja wohl eher den Vermietern. Den Gewerbetreibenden? Welchen? Den jetzt hier ansässigen? Die haben mit den steigenden Mieten ebenfalls zu kämpfen. Ich finde den Leestand unter Gewerberäumen hier im Kiez erschreckend. Also müssen neue her?
    Der Kiez verändert sich. Aber ist das auch Aufwertung? Und wenn ja, für wen?

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