Es war schon lange im Gespräch, nun hat es der Senat beschlossen: Das Sommerbad Pankow in der Wolfshagener Straße wird zu einem „Multifunktionsbad“ ausgebaut. Es soll ein Pilotprojekt sein, das zeigt, wie die Bäder der Zukunft aussehen könnten und nach Meinung der Berliner Bäderbetriebe aussehen sollten – mit Saunalandschaft, Spielmöglichkeiten, Sportbecken und einem beheizten Außenbecken, das die Schwimmer auch im Winter nach draußen lockt.
Wann der Umbau startet, konnte der Pressesprecher der Bäderbetriebe, Matthias Oloew, nicht sagen. Nun müsse erst einmal mit den Planungen begonnen werden. Und die sehen bisher vor, die bestehenden Becken des Sommerbades zu erhalten. Auch eine Schließung während der Bauzeit soll möglichst vermieden werden. Die alte Halle dagegen wird wie erwartet abgerissen. Als reine Bauzeit veranschlagen die Bäderbetriebe rund zweieinhalb Jahre.
Neben Pankow wird auch Mariendorf ein schickes Multifunktionsbad bekommen. Insgesamt stellt der Senat dafür 60 Millionen Euro zur Verfügung. Auch die Zukunft der bestehenden Bäder in der Stadt ist vorerst gesichert. Sie sollen nach und nach saniert werden. Das ist das überraschende am Bäderkonzept 2015, denn eigentlich wollte Bäderchef Ole Bested Hensing besonders marode Hallen schließen. Davon ist jetzt keine Rede mehr, allerdings dürfen sieben Hallen bald nur noch von Vereinen und Schulen genutzt werden. Unklar blieb allerdings, wie die Sanierung der alten Standorte bezahlt werden soll. Dafür bräuchte man rund 88 Millionen Euro, schätzen die Bäderbetriebe, doch der Senat hat erst einmal nur 10 Millionen zugesagt.
Das Sommerbad Pankow öffnet in diesem Jahr Ende Mai/Anfang Juni.
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Und es wird noch unglaublicher:
Zitat: „… Das hohe Interesse des Senats, weiter in die Berliner Bäder zu investieren, zeigt sich bereits durch die Sanierung der Schwimmhalle Thomas-Mann-Straße. Hierfür sind – unabhängig des Bädersanierungsprogramms 2007-2014 – Mittel in Höhe von rund 5 Mio. € eingeplant. Die Fertigstellung der Schwimmhalle ist für Ende 2016 geplant.“
Quelle: http://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2015/pressemitteilung.263902.php
Der Kontrast der Emotionen zwischen jahrelangem Trauerspiel und Frust und freudiger Überraschung könnte nicht höher sein. So macht man GUTE Unterhaltung für’s Wahlvolk! … und wenn die Zeitschiene gut gewählt ist, auch gute PR für den eigenen (Wieder-)Wahlerfolg.
Aber nun mal schaun, ob aus Klappern auch Baulärm wird … mit Augenmerk insbesondere natürlich auf die Thomas-Mann-Schwimmhalle, die nun schon zweimal als politischer Goldesel zur (Mit-)Finanzierung anderer wichtiger Bauvorhaben herhalten musste.
.jko