Neue Falafel-Vielfalt

Von | 14. Januar 2017

Kulinarisch merkt man Berlin die Teilung auch nach über 25 Jahren noch an. Was dem Kreuzberger sein türkischer Gemüsehändler, ist dem Ostberliner sein Asia-Laden. Und auch die nahöstliche Küche hat den Sprung nach Ostberlin lange nicht gewagt – nimmt man den Prenzlauer Berg aus, bei dem sich die Geister ohnehin scheiden, ob er kulturell überhaupt noch im Osten der Stadt liegt.

Die libanesische Enklave im Kiez wird größer

So musste, wer im Florakiez wohnt und auf nahöstliche Küche steht, bislang in den Wedding fahren – oder zur libanesischen Al Letany Insel (der Laden heisst wirklich so!) in der Florastraße schippern. Hier gibt es seit Jahren frisch fritierte Falafel, die nicht in der Mikrowelle aufgewärmt werden, wie das viele Döner-Läden machen, selbst mariniertes Schawarma und kostenlosen Tee. Die Preise sind fair, der Service immer nett. Das Ladenlokal ist allerdings mehr Imbiss als Restaurant. Ein Kunden-WC gibt es nicht.

Wer es innen etwas gehobener mag, für den ist das neueröffnete Razzak auf der Wollankstraße  eine gute Alternative. Das Angebot ist ähnlich, vielleicht etwas breiter. Es gibt Manouche, die arabische Variante der Pizza und F(o)ul, ein schlichtes aber sehr schmackhaftes Bohnengericht, das im gesamten arabischen Raum als Frühstück weit verbreitet ist. Die Qualität ist prima, obwohl  die Falafel und das Schawarma in der angestammten Al Letany Insel noch einen Tick raffinierter sind.

Freunde der libanesischen Küche kommen in beiden Fällen auf ihre Kosten. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Satt werden für unter fünf Euro ist kein Problem.

Nur wer gerne einen Wein zum essen hätte, muss sich mit Ayran, Tee oder Softdrinks begnügen.

Bistro Razzak
Wollankstraße 3
Montag – Sonntag, 8.30 Uhr – 22 Uhr

Al Letany Insel
Florastraße 34a
Sonntag bis Freitag, 11.30 Uhr – 22 Uhr