Neues von Hartmut Mehdorn: „Warten Sie’s ab.“

Von | 7. Dezember 2014
Gespenstische Ruhe am Terminal. (Foto: Alexander Obst/Marion Schmieding, Flughafen Berlin)

Gespenstische Ruhe am Terminal.
(Foto: Alexander Obst/Marion Schmieding, Flughafen Berlin)

Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn hat sich gemeinsam mit Technik-Chef Jörg Marks in einem durchaus lesenwerten „Tagesspiegel“-Interview zu den Problemen beim BER geäußert. Es geht um Politik, verzehnfachte Rauchklappen, viele fertige Gebäude und die weltweit einzigartige Entlüftungsanlage. Das für den Florakiez wesentlichste Thema, der Eröffnungstermin, bleibt unklar.

„Warten Sie’s ab“, lautet Mehdorns Antwort auf die Frage, ob angesichts der aktuellen Probleme 2018 zu schaffen sei. Der Tagesspiegel wiederholt die Frage in einigen Variationen. „Wann eröffnet der BER?“ beantwortet der Manager mit: „Es bleibt dabei: Wir werden nur einen Termin nennen, von dem wir auch überzeugt sind. Da wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht alle Unwägbarkeiten aus dem Weg geräumt haben, wird es auf ein Terminband hinauslaufen, das wir im Aufsichtsrat diskutieren werden.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs kommt dann indirekt das Jahr 2019 ins Spiel. Auf die Frage, ob beim Schallschutz für Tegel noch etwas passieren müsse, antwortet Mehdorn, das komme auf den Umzugstermin an. Kritisch werde es wegen der Ausnahmeregelung für den bestehenden Flughafen erst 2019.

Einen Umzug zum BER in einer Nacht, wie es 2012 geplant war, wird es mit Mehdorn nicht geben: „Wir halten das für viel zu risikoreich. Wir machen das schrittweise. Wie genau, werden wir mit unseren Airline-Kunden noch abstimmen.“

Die immer wieder zu lesende Behauptung, es wäre besser gewesen, den Flughafen abzureißen oder zu entkernen, ist aus Sicht von Technik-Chef Marks Unsinn: „Einfach alles rauszureißen wäre falsch gewesen. Bei der Kabeltrassensanierung haben wir in Teilbereichen 50 Prozent der Kabel erneuern müssen. Mit Stand Oktober haben wir bereits rund 1400 Kilometer Kabel neu gezogen. 2200 Kilometer liegen noch vor uns.“ Da er nicht sagt, wann die Kabeltrassen in Angriff genommen wurden, lässt die Aussage Raum für neue Termin-Spekulationen.

Am 12. Dezember tagt der Aufsichtsrat. Dann wird die Öffentlichkeit ein „Terminband“ erfahren oder erneut vertröstet werden.

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Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.