Aus der BVV: Shopping, Scherben und Senioren

Von | 11. Juni 2015
Kirchner in Aktion

Kirchner in Aktion

Die Themen Einzelhandel und Pankower Tor waren am Mittwoch Schwerpunkt der Bezirksverordnetenversammlung Pankow. Auch wenn es in der Sache nichts Neues gab, wurde lange darüber geredet.

Baustadtrat Jens-Holger Kirchner versicherte, dass weiter „unbeirrt“ an einer Lösung für das Areal am Bahnhof Pankow gearbeitet werde. Wichtig sei eine rechtssichere Variante für den Bau des geplanten Einkaufszentrums. Auch die kürzlich angekündigte Erweiterung des Rathaus-Centers wurde kurz thematisiert. In Pankow fehlen laut Fachleuten je nach Betrachtungsweise und prognostiziertem Bevölkerungswachstum mittelfristig bis zu 100.000 Quadratmeter Verkaufsfläche.

Weil Bürgermeister Matthias Köhne auf dem Städtetag in Dresden zu Gange war, musste Kirchner große Teile des Abends bestreiten.

Kiezrelevantes in aller Kürze:

  • Der zuständige Ausschuss wird sich damit befassen, ob der Bezirk sich beim Senat dafür einsetzen kann, das Sportanlagensanierungsprogramm (Sssp) in den nächsten Jahren von 9 auf 18 Millionen Euro aufzustocken.
  • Ebenfalls in den Ausschuss überwiesen wurde das Vorhaben, für alle S- und U-Bahnhöfe Pankows die Zahl der dort durchschnittlich abgestellten Fahrräder zu ermitteln. So soll herausgefunden werden, wo Handlungsbedarf in Sachen Stellplätze besteht.
  • Der Bezirk soll sich dafür stark machen, dass die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften Senioren bei der Suche nach kleineren Wohnungen unterstützen. Erreicht werden soll, dass die neuen Wohnungen zum selben Quadratmeterpreis vermietet werden, wie die zu groß gewordene Behausung. Außerdem sollen die Umzugskosten übernommen werden.
  • Gute Nachricht für scherben-geplagte Fahrradfahrer, die von Alt-Pankow Richtung Prenzlauer Berg und Mitte unterwegs sind. Die  immer wieder von Vandalen zerstörten Lichtstelen im Bereich der Unterfahrung der Behmstraßenbrücke werden voraussichtlich durch widerstandsfähigere Lampen ersetzt.

Die nächste Sitzung findet am 8. Juli statt.

4 Kommentare zu “Aus der BVV: Shopping, Scherben und Senioren

  1. Kiezbewohnerin

    „Der Bezirk soll sich dafür stark machen, dass die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften Senioren bei der Suche nach kleineren Wohnungen unterstützen. Erreicht werden soll, dass die neuen Wohnungen zum selben Quadratmeterpreis vermietet werden, wie die zu groß gewordene Behausung. Außerdem sollen die Umzugskosten übernommen werden.“ Gute Idee! Aber bei wem stark machen? Bei der GESOBAU zum Beispiel? Die vermietet doch so teuer sie kann und hat vielen Mietern hier in Pankow das Leben schon schwer gemacht! Ich hätte gern eine Wohnung mit Terrasse, parterre – 2, 5 Zimmer 75qm zum Quadratmeterpreis meiner jetzigen 130 qm großen 4-Zimmerwohnung, der liegt bei unter vier Euro… Da muss ich hier im Kiez bis an mein Lebensende suchen… Für jede 75-qm Wohnung hier im Kiez würde ich eine höhere Miete zahlen als für meine. Da muss ich wohl die Treppen in Kauf nehmen und Familien mit Kindern beengte Wohnverhältnisse. So ein Schwachsinn!

    1. Hanno Hall Post author

      Genau das ist die Idee: Sie bekommen eine kleinere, günstige Wohnung und die Wohnungsbaugesellschaft kann Ihre alte, große Wohnung teuer neu vermieten. Sollte sich rechnen.

  2. Wohnungsverkleinerung

    Ist es nicht so, dass es diese – nicht auf Senioren begrenzte – Regelung bereits gibt? Von der Webseite der Gesobau:

    „Im September 2012 haben die städtischen Wohnungsunternehmen Berlins zusammen mit dem Senat das „Bündnis für soziale Wohnungspolitik und bezahlbare Mieten“ unterschrieben, das im Dezember 2014 fortgeschrieben wurde.“ …

    „Deswegen ist die Durchschnittsmiete aller Wohnungen bei der GESOBAU auch unterdurchschnittlich. Sie liegt mit 4,81 €/m2 deutlich unter dem Berliner Mietspiegel von 5,21 €/m2“ …

    „Der Wohnungstausch wird bei gewünschter Wohnungsverkleinerung mit Umzugsprämien gefördert. Damit wird sichergestellt, dass größere Wohnungen für Familien bereitgestellt und finanzielle Belastungen verringert werden. Die GESOBAU hat für diesen Zweck einen extra Umzugsservice eingerichtet.“

    1. Kiezbewohnerin

      Einfach mal auf die GESOBAU-Seite gehen und nach Wohnungen gucken. Lächerlich – nichts unter 750 und dann bei 789 in Hochhaussilos. Also nichts für Leute, die seit Jahren hier im Kiez wohnen und sich verkleinern wollen. Die sogenannte Durchschnittsmiete ist eine Rechenlüge. Altmieter mit Altverträgen und Mieter in Umsetzwohnungen, die bestimmte Verträge haben… Sanierungsgebiet Wollankstraße mit geförderten Modernisierungen und „Mietpreisbremse“.
      770 warm für 130 qm – ich wäre mit der Hälfte der Größe zufrieden – also 75 qm aber doch nicht für die gleiche Miete in einem Hochhaussilo am Stadtrand. Soziale Kontakte ADE…

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