Schlaglöcher im Florakiez (2)

Von | 13. November 2013

Die Straßen unserer Stadt sind von den harten Wintern der vergangenen Jahre gezeichnet. So mancher sagt auch, der Zustand läge an den vielen schweren Baufahrzeugen. Auf florakiez.de stellen wir die markantesten Schlaglöcher unserer Nachbarschaft in Pankow vor. Heute: das Exemplar auf der Florastraße in Höhe des JUP, ganz in der Nähe der verschwundenen Verkehrsinsel.

Einer von zwei tiefen Kratern vor dem JUP an der Florastraße

Die Besonderheit dieses Schlaglochs liegt in der strengen Anordnung seiner Vertiefungen, auf die eine folgt sogleich die nächste. Autofahrer und Busreisende werden mit einem doppelten Poltern wachgerüttelt und daran erinnert, den Haltewunsch zu drücken oder endlich das Licht ihres Wagens einzuschalten. Für Fahrradfahrer liegt das Loch leider außerhalb ihrer Reichweite in der Fahrbahnmitte.

Die bolivianische Stadt La Paz ist der höchstgelegene Regierungssitz der Welt. Der Straßenschaden auf der Höhe des gleichnamigen Restaurants an der Florastraße erinnert eher an den Marianengraben.

Die hier gezeigten Aufnahmen entstanden unter reger Anteilnahme der Pankower Bevölkerung.  „Ist das Kunst oder geht es um Schadenersatz?“ fragt der Eine, wobei nicht klar wurde, ob der Akt der Fotografie oder der Zahn der Zeit gemeint ist. Der Nächste weiß zu berichten, dass die Löcher nicht nur eine optische Funktion erfüllen, sondern gleich noch eine akustische und sensorische dazu. Soll heißen: Die Anwohner des Hauses gegenüber hören nicht nur ein Poltern wenn ein Bus den Schaden passiert, sie spüren auch eine leichte Vibration. Oft geflickt, immer noch da, verkörpert dieses Loch, dass eine Kontinuität auch im Provisorium möglich ist.