Fünf im Florakiez – Das Kindercafé Schönhausen feiert Geburtstag

Von | 14. Dezember 2013
Heute wird im Kindercafé Schönhausen in der Florastraße Geburtstag gefeiert. Vor etwas mehr als fünf Jahren noch zogen junge Pankower Eltern verzweifelt durch die Straßen des Florakiez. In welchem Laden könnten sie ruhigen Gewissens und entspannt frühstücken, Kaffee trinken oder Kuchen essen, ohne schief angeschaut zu werden? Am 14. Dezember 2008 erfüllte die gelernte Restaurant- und Veranstaltungsfachfrau Annie Rosenthal dann in der Florastraße 27 ihre Vision von familienfreundlicher Gastronomie. Zum Fünfjahresjubiläum erzählt sie, dass ihre Hormone für die Gründung des beliebten Ladens entscheidend waren und weshalb sie sich in der Florastraße wohl fühlt.
Vor ein paar Jahren gab es hier einen Laden für südamerikanisches Kunsthandwerk
florakiez.de: Annie, kennst du alle Kinder hier im Kiez? 
Annie Rosenthal: Nein, um Himmels willen. Ich kenne noch heute viele unserer ersten Kunden. Damals, als wir mit dem Café angefangen haben, war ich noch jeden Tag hier und kannte wirklich die meisten Gäste. Das ist heute nicht mehr so, ich habe jetzt exzellentes Personal, so dass ich auch selbst mehr Zeit mit meiner Familie verbringen kann und nicht mehr jeden Tag im Schönhausen stehe.
Wie bist du denn damals auf die Idee eines Kindercafés gekommen?
Das war wahrscheinlich eine hormongesteurte Entscheidung. Ich war selber schwanger, 2007 wurde meine Tochter geboren. Zwar gab es damals in Pankow Cafés, aber so richtig wohl fühlte man sich mit Kinderwagen und Baby nicht. Deshalb wollte ich etwas für Eltern mit ihren kleinen Kindern eröffnen, wo sie die Zeit, in der sich alles ums Kind dreht, auch genießen können.
Aber zunächst hattest du gar nicht an den Florakiez gedacht.
Nein, ich hatte einen tollen Laden an der Ossietzkystraße gesehen, der Mietvertrag war schon fast unterschrieben, als die doch noch abgesprungen sind. Und zufällig habe ich genau zu dem Zeitpunkt im Schaufenster hier gesehen, dass der Laden frei wird. Das war ein glücklicher Zufall und ich habe das Lokal sofort genommen. Weil wir in Niederschönhausen wohnen, haben wir jedoch den Namen, den wir uns vorher ausgedacht haben und der uns gefallen hat, einfach behalten.
Annie Rosenthal an der Eistheke
Wie kam das Konzept an?
Gut. Das Café war ja von Anfang an gut besucht. Die Veranstaltungen, die regelmäßig bei uns stattfinden, füllen das Schönhausen zusätzlich mit Leben. Einige haben aber auch gemosert und gesagt, wir seien so typisch Prenzlauer Berg, was aber nicht stimmt. Andere haben sich beschwert, dass wir mit unseren Preisen nur etwas für bestimmte Zirkel seien, aber auch das ist falsch.
Was gefällt dir an der Nachbarschaft besonders?
Es ist toll, wie die Geschäfte hier einander unterstützen. Ich organisiere das Kiezfest mit und kenne, auch deswegen, alle Gewerbetreibenden. Klar, dass wir einander unter die Arme greifen. Mit dem Café Paula beispielsweise tauschen wir uns gut aus. Wenn dem einen der Kaffee ausgeht, hilft der andere gerne aus. Alle Gastronomen an der Florastraße müssen hart arbeiten, um von ihrem Geschäft leben zu können. Daran ändert auch der sogenannte Boom nichts. Ich kenne niemanden, der mit 50.000 Euro in der Hand anmarschiert kommt und mal gucken kann, was aus seiner Idee wird.
Hast du einen Wunsch für deine Straße?
Sie müsste endlich wirklich verkehrsberuhigt werden! Offiziell ist sie das ja, aber kaum jemand hält sich an die vorgeschriebenen 30km/h. Auf die Fahrbahn gehören überall Schwellen, damit die Autos nicht mehr so rasen.

Geburtstagsprogramm: 16 Uhr Mitmach-Konzert, Party ab 18 Uhr bis open end