Graffiti und Zerstörung im U-Bahnhof Pankow

Von | 14. Januar 2014
Zerstörte Rolltreppe

Schön sind sie nicht, aber an Schmierereien an Bahnhofswänden und Scratching an U-Bahnfenstern haben wir uns irgendwie gewöhnt, manchmal übersehen wir sie sogar schon. Aber dass Rolltreppen mutwillig zerstört werden, ist nicht nur „nicht schön“, sondern ärgerlich. Am Wochenende haben Unbekannte den Handlauf einer Rolltreppe im U-Bahnhof Pankow herausgerissen, da stand sie erst mal still.

Eine Rückfrage bei der BVG hat ergeben, dass es bis zu drei Wochen dauern kann, bis sie repariert ist – Lieferschwierigkeiten bei der Bestellung der Ersatzteile bereits mit eingerechnet. Doch dann die Überraschung, gleich zu Wochenbeginn rollte sie wieder.

Rund 7 bis 8 Millionen Euro pro Jahr muss die BVG aufwenden, um Sachbeschädigungen zu beseitigen. Allein ein komplett zerstörter Aufzug kann schon mal eine Million Euro kosten und eine Rolltreppe über 10.000 Euro. Die Beträge werden nicht eigens nach Bahnhöfen aufgeschlüsselt, doch der U-Bahnhof Pankow ist eines der Sorgenkinder. Denn beim Bau wurden Fliesen verwendet, die Graffitis förmlich aufsaugen. Auch wenn sich die Fliesen glatt und geschlossen anfühlen, die Materialien darunter sind porös wie Sandstein, so dass die Farbe tief in die Poren eindringt. Auch mit den schärfsten Reinigungsmitteln lassen sich die Schmiererein nicht vollständig entfernen.

Tags mehrerer Generationen

Um das Problem grundsätzlich zu lösen, müssten die Fliesen ausgetauscht werden. Eine Komplettsanierung kommt allerdings erst einmal nicht in Frage, denn der Bahnhof ist noch relativ jung (in Betrieb seit 2000). Da haben ältere Stationen Vorrang. Ein kosmetische (Übergangs-)lösung soll dem Bahnhof im Laufe des Jahres aber spendiert werden, so die BVG gegenüber florakiez.de. Ob in Form von Farbe oder Folie, wie aktuell gerade im Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park geschehen, ist noch nicht entschieden.

Wand entlang der Rolltreppe am Ausgang zum Ärztehaus