An der Ecke zur Wollankstraße wartet eine Baugemeinschaft schon seit geraumer Zeit auf die Baugenehmigung. Jetzt soll auch das Grundstück direkt daneben bebaut werden. In der Pradelstraße 5/7 plant die KIZ Unternehmensgruppe ein Haus mit Tiefgarage.
Es stehen noch nicht alle Einzelheiten fest. Klar ist nach Angaben des Unternehmens aber, dass 26 Eigentumswohnungen mit 50 bis 130 Quadratmetern Fläche entstehen werden. Zielgruppe sind Eigennutzer und – wenig originell – Familien mit Kindern. Der Vertrieb hat noch nicht begonnen, Preise können bisher nicht genannt werden. Auch einen Namen hat das Projekt noch nicht. Im Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen. Dann will auch die benachbarte Baugemeinschaft loslegen.
Die Straße ist nach Gustav Pradel benannt, der mit der Tochter des Besitzers der Willner-Brauerei in der Berliner Straße verheiratet war. Pradel starb 1912 und wurde auf dem kleinen Friedhof am Eingang des Bürgerparks beigesetzt.
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Na, da bin ich ja gespannt, zu welcher ästhetischen Entgleisung es diesmal kommt. Wobei das Baugruppenprojekt p03 kaum zu toppen ist. Andererseits: wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer wahnsinnig originellen schwarzen Fassade? Damit es die gegenüberliegenden Häuser so richtig verdunkelt? (Ja, ich weiß, keiner hat einen Anspruch auf natürliches Licht in der Wohnung. Wir können ja alle froh sein, überhaupt noch hier leben zu dürfen. Zwischen diesen ganzen tollen KfW – (also steuer~) geförderten Wohneigentumsbesitzern)
Darüber hinaus bin ich sehr neugierig, wann erste Forderungen danach laut werden, die wirklich wichtige und stark frequentierte Tafel im Kloster und ihre Nutzer woanders hin zu verlegen. Wer zwischen 2.244 und 3.850 Euro pro qm seiner Wohnung hinlegt (Quelle: http://www.immowelt.de/immobilienpreise/detail.aspx?geoid=10811003&etype=1&esr=1&tab=wohnflaeche), will doch sicher nicht täglich der Armut in’s höhnisch grinsende Antlitz glotzen, oder?
Auf jeden Fall wird die Lebens- und Wohnqualität der Bewohner mit jedem genehmigten Bauprojekt dieser Gegend in’s Unermeßliche steigern. Park voll. Busse & Bahnen voll. Straßen voll. Schulen voll. Bäume weg. Spielplätze zu. Und noch mehr dösbattelige Träumer zwischen den Kühltheken im Rewe.
Dann würde mich mal interessieren, wo Sie eigentlich wohnen. Auch in einem Haus, nehme ich an? Alles hat einen Anfang. Auch Ihr Haus wurde mal gebaut und steht nicht schon ewig da. Auch Ihr Haus nimmt anderen Licht weg.
Außer Sie und Ihr Haus haben Superkräfte und lösen sich auf, wenn die Sonne aufgeht oder wenn Sie in die Bahn steigen oder zum Einkaufen in den Rewe gehen.
Wir sind nun mal nicht allein auf dieser Welt.
Naja. Möglicherweise haben Sie meinen Beitrag nicht so ganz verstanden.
Sehr treffend kommentiert, snug. Und erstaunlich ist auch, dass Herr Trittin als eitler Uniform-Grüner, der mitten im Florakiez wohnt, so gar nicht in Erscheinung tritt, wenn Bäume gefällt und ganze Gartenanlagen platt gemacht werden für Graubeton. Dies sind von der Ästhetik kein Häuser sondern Schandmale, für die es keine Architekten braucht. Jeder Dorftrottel bekommt so einen Null-Acht-Fünfzehn-Klotz hin. Grünflächen adé, Kinderspielplätze adé. – Jedes kleine Kaff hat mehr Niveau und Verstand, wenn es um Stadtplanung geht.
Dieser Kommentar bringt es auf den Punkt! Danke 🙂
Nun gehts da schon mal los…zumindest ist das alte Haus und ein Teil der Garagen schon abgerissen worden. Hab verpasst Fotos zu machen das ist ein wenig ärgerlich.
Dieser Neubau schimpft sich „Heimathafen Florakiez“ und wird als „Ihr Nest im Florakiez“ beworben. Hafen? In Berlin? Nest? Wäre so nicht das erste, was mir einfällt, wenn ich die architektonischen Entwürfe betrachte. Nest und Hafen scheinen auch bildsprachlich eher zu konkurrieren als zu harmonieren. #absurdesImmobilienmarketing
http://www.immonet.de/angebot/25694248
Wobei die Pradel 03 bereits als Abschirmung zur Wollankstraße angepriesen wird, damit die im Wohneigentümer nächsten Haus nicht nur die parkettbelegte Fußbodenheizung genießen sondern auch voll und ganz von der vorgeblichen Ruhe des „Kiezes“ profitieren können. Das amüsiert mich denn doch.
Interessanterweise wird eine der Wohnungen des Baugruppenprojektes Pradelstraße 03 im Netz zum Verkauf angeboten. Widerspricht das nicht dem vorgeblichen Wesen dieser Baugruppenprojekte? Oder steckt auch hier nur wieder eine banale Trennung dahinter?
http://www.billionhomes.de/de/deutschland/pradelstra%C3%9Fe-03/13187-berlin/173662/#overview
Apropros Ruhe: Da müssen dann wohl die Besichtigungen in der Nacht durchgeführt werden. Denn wenn der Eulenspielplatz repariert ist, dann ist der Kinderlärm durch die Neubaubklockbebauungen (Gailliardstraße, Pradel 05-07/ Pradel 03) quasi eingeschlossen. Ich glaube nicht, dass die Leute den zu erwartenden Lärmpegel auch nur annähernd auf dem Schirm haben. Wahrlich prächtige Aussichten.
Na super dann kann ja das Flüchtlingsboot anlegen 🙂