Berlin hat den neuen Mietspiegel vorgestellt. Der Florakiez ist als „mittlere Wohnlage“ eingestuft. Der Mietspiegel kennt allerdings nur das sehr grobe Raster „einfach“ (Gelb), „mittel“ (Orange) und „gut“ (Rot) und soll damit von der unsanierten Platte bis zur Villenetage am Wannsee alles abdecken.
Will man den Mietspiegel-Wert der eigenen Wohnung im Internet ermitteln, muss zunächst der Straßenname eingetragen werden, in einem zweiten Schritt die Hausnummer. Danach werden das Baujahr der Wohnung und die Größe abgefragt. Als Ergebnis erhält man ein sehr klein geschriebenes, blaues Zwischenergebnis. Auf das muss erneut geklickt werden, um die Angaben zur Wohnung zu verfeinern. Abgefragt werden dutzende Merkmale vom Energieverbrauch über den Fußbodenbelag, vorhandene Fahrradstellplätze und das Erscheinungsbild des Hauses bis hin zur Ausstattung des Bades und der Küche. Hat man alles angeklickt, erhält man die ortsübliche Vergleichsmiete ohne Nebenkosten, sprich: die Kaltmiete.
Rund um die Florastraße fallen die Ergebnisse sehr unterschiedlich aus. An der Spitze liegen Neubauten ab 2003. Mit den heute üblichen Ausstattungsmerkmalen kommen bis zu 12,35 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter zu Stande. Für einen gut sanierten Altbau weist der Mietspiegel eine Kaltmiete von 7,31 Euro aus. Ein wenig gepflegter Nachkriegsbau wird mit 4,05 Euro angegeben.
Bedeutung hat der Mietspiegel vor allem für Mieter, die mit einer Mieterhöhung rechnen. Denn Wohnungsbesitzer dürfen in der Regel bis auf das Niveau der ortsüblichen Vergleichsmiete anheben. Wer eine neue Wohnung sucht, für den taugt der Mietspiegel allenfalls als Orientierungsgröße, denn er basiert zu einem großen Teil auf den Bestandsmieten. Das sind Verträge, die schon über Jahre oder gar Jahrzehnte laufen. Bei Neuvermietungen werden meist deutlich höhere Summen aufgerufen – und bezahlt. Daran wird voraussichtlich auch die Mietpreisbremse nicht viel ändern.
Letzendlich war die Idee für die Mietpreisbremse schon wichtig, allerdings lässt sich das ganze vermutlich gar nicht in dem Umfang realisieren, wie man es sich tatsächlich auch vorgestellt hat. Die Zeit wird zeigen, was am Ende wirklich daraus noch wird und wer vor allen Dingen davon profitieren wird.