Notheimat Pankow

Von | 12. September 2015
Matthias Köhne

Matthias Köhne

Der Blick in die Nachrichten zeigt jeden Tag aufs Neue: Europa, Deutschland, Berlin und damit auch Pankow sind nur unzureichend vorbereitet auf die Flüchtlingsströme, die Krisen und Not in Syrien und anderswo zu uns spülen. Die Kapazitäten sind eigentlich ausgeschöpft und trotzdem kommen täglich weitere Menschen, die eine Bleibe benötigen. Erst vor wenigen Tagen hat der Bezirk eine Notunterkunft in der Storkower Straße für etwa 200 Personen eröffnet. Weitere werden folgen. „Angesichts der hohen Zahlen der unterzubringenden Flüchtlinge müssen wir davon ausgehen, dass auch in Pankow weitere Gebäude zur Verfügung gestellt werden“, sagte Bezirksbürgermeister Matthias Köhne gegenüber Florakiez. Genaue Standorte werde der Bezirk aber erst nennen, wenn diese definitiv fest stehen.

Mühlenstraße voll ausgelastet

Flur_muehlen

Heim in der Mühlenstraße

Derzeit befinden sich laut Köhne etwa 2.300 Flüchtlinge in Pankow. Was zunächst nach viel klingt, bedeutet auf die Gesamtbevölkerung des Bezirks umgerechnet, dass nur etwa jeder 170ste auf Pankows Straßen ein Flüchtling ist. Verteilt sind diese aktuell auf acht Unterkünfte, unter anderem in der Mühlenstraße bei uns im Kiez. Dort wird es erst mal keine weiteren Bewohner geben. „Die Flüchtlingsunterkunft in der Mühlenstraße ist voll ausgelastet, so dass hier keine Veränderung möglich ist“, erklärt Köhne.

Die Kleiderkammer

 

 

 

 

 

 

 

Unterstützerkreise koordinieren Hilfe

Wer helfen will, sollte sich am besten an die jeweiligen Unterstützerkreise wenden, die eng mit den Heimleitungen zusammen arbeiten. Die Unterstützerkreise haben sich mittlerweile zum Willkommensnetzwerk „Pankow hilft“ zusammengeschlossen, dort finden sich auch Kontoverbindungen für Geldspenden. Andere Hilfsangebote, wie Mitarbeit, Sachspenden oder mögliche Raumangebote können ebenfalls über die Unterstützerkreise gemeldet werden.

Kontakte:

Unterstützerkreis Mühlenstraße: muehlenstrasse@pankow-hilft.de

Unterstützerkreis Straßburgerstraße: u_strassburger@posteo.de

Unterstützerkreis Weißensee: weissensee@pankow-hilft.de

Unterstützerkreis Buch: willkommen-in-buch@albatrosggmbh.de

Unterstützerkreis Storkower Straße: storkower@pankow-hilft.de

Mehr Informationen zum Netzwerk „Pankow hilft“ finden sich unter http://pankowhilft.blogsport.de

16 Kommentare zu “Notheimat Pankow

  1. Pankow hilft - Refugees welcome: Erstaufnahme Storkower 133a

    Erstaufnahme Storkower Straße 133a, Dringender Bedarf, Stand JETZT:

    Medizinische Notversorgung: Bislang hat noch keine ärztliche Erstuntersuchung stattgefunden (geschweige denn,d ass das LaGeSo zur Registrierung Zeit gefunden hätte).

    Dann:

    Plastikbecher oder Tassen
    Pappteller
    Wasser still (raue Mengen)
    Plastiklöffel
    Milch (H-Milch, 3,5%)
    haltbares Obst und Gemüse (z.B. Bananen, Äpfel, Birnen, Orangen, Gurken, Tomaten)
    verpackten Scheibenkäse – bitte MHD beachten, nur unbeschädigte Verpackungen!
    Kaffee
    Pfefferminztee
    (Würfel)Zucker
    Rei in der Tube (oder ähnliches)

    Des weiteren benötigen wir:

    Männerkleidung komplett, Trainingsanzüge, Badelatschen
    Deo, Gesichtscreme,Rasierschaum,Nagelscheren
    Rucksäcke, Taschen und Koffer
    saubere (!) Matratzen

    Wir benötigen – zurzeit (kann sich tageweise ändern!) – NICHT mehr: Bettdecken, Handtücher,Decken.

    ZEITSPENDENfür die Menschen – mit ihnen reden, da sein für Lebensmiitel sortieren und Ausgeben, beim Sortieren und verteilen der Kleiderspenden sowie bei der provisorischen Müllbeseitigung (bitte MIT den Flüchtlingen). All dies über den Tag ( 8.00 bis 22.00 Uhr) verteilt. Wendet Euch bitte an den Unterstützerkreis bzw. die Security und fragt, was dran ist.

    Mehr bei Facebook: https://www.facebook.com/groups/410844992444998/

  2. Poltergeist rettet Florakiez!

    Plastikbecher oder Tassen
    Pappteller
    Plastiklöffel
    ZEITSPENDEN für die Menschen

    Können diese Menschen nicht abwaschen oder so?

  3. Refugees Welcom

    Es handelt sich um ein Verwaltungsgebäude, das Vattenfall verlassen hat, die letzten Mitarbeiter haben es Anfang der Woche verlassen, dann wurden Pritschen für 200 Leute reingestellt und dann kamen auch schon die ersten Busse mit Geflüchteten. Alles innerhalb weniger Stunden. Das Gebäude ist für seine jetzige Nutzung nur provisorisch herrichtbar gewesen, es gibt ansonsten buchstäblich nichts. Die Anzahl Klos, Duschen ist im Grunde viel zu gering. Ein Essensraum für 200 oder auch 50 Leute, die ihn nacheinander nutzen können, Küchen mit Spülen, um ordentliches Geschirr (das es nicht gibt) in Mengen abzuwaschen, sind nicht vorhanden.

  4. Andre

    Geschirr wäre sicher auch ok.

    Warum eigendlich nur Männerkleidung?

  5. spaziergängerin

    Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten?

    Doch es gibt sie die dummen Fragen! Dumme Fragen sind Fragen, die eigentlich keine sind, die etwas implizieren oder andeuten wollen, die etwas unterstellen. Dumme Fragen sind Fragen, die eigentlich keine Antwort wollen, sondern sie schon zu kennen meinen- kurz Suggestiv Fragen. Sie sind nicht auf Kommunikation, Aufklärung und Horizonterweiterung aus. Auf ein: Ach so ist das! Das habe ich nicht gewußt!

    Beispiel gefällig?

    Können diese Menschen nicht abwaschen?
    Der Frager impliziert damit, dass DIESE Menschen vielleicht eher nicht wollen, oder faul sind? Ansonsten würde die Frage nämlich lauten. Warum können sie nicht abwaschen? Der Frager würde sich dann ein DIESE verkneifen. Oder sorgt sich der Frager etwa ernsthaft ob DIESE Menschen dazu körperlich nicht in der Lage sind? (Im Gegensatz zu JENEN Menschen z. B mit zwei gesunden Armen)
    Die Antwort lautet nun, dass DIESE Menschen sehr wohl abwaschen können, aber nicht in DIESEN Unterkünften. Ich behaupte mal, dass die Antwort den Frager nicht interessiert. Aber bitte belehren Sie mich eine Besseren! Zeigen Sie, dass es keine dumme(suggestive) Frage war, sondern, dass Ihr Horizont erweitert wurde!

    noch ein Beispiel:

    Warum eigentlich nur Männerkleidung?
    Eine harmlos wirkende Frage. Was macht sie zur dummen Frage? Ganz einfach:Der Kontext und die offensichtliche Ignoranz und Desinteresse des Fragers vorhergehenden Antworten gegenüber. Nachdem Refugees Welcom lang und breit erklärt hat, warum Geschirr nicht zweckvoll ist, momentan, antwortet der Frager mit : Geschirr wäre sicher auch ok. Aha. In diesem Falle würde ich einfach sagen. HM vielleicht überlegt sich der Frager ein par eigene Antworten, wieso Männerkleidung benötigt wird: Z. B weil dort viele Männer sind? Oder ist das etwa das, was er mit der Frage eigentlich unterstellen möchte.?
    Mit ein bisschen geistiger Anstrengung wird der Frager auch eine Antwort auf seine eigentliche Frage finden: nämlich, warum da so viele junge Männer kommen?
    Ich gebe mal ein kleinen Tipp: Wen schickt man vor, auf eine gefährliche Reise und bei wem glaubt man, er schafft es z. B in Ungarn über Stacheldrahtzaun zu fliehen? Na? Das kleine 5 Jährige Mädchen? Die schwangere Frau? Na? Die Oma? Den Opa? Das kann doch nicht so schwer sein! Sie kommen schon noch drauf.

    Aber bitte, falls das doch eine ernst gemeint Frage war, dann beweisen Sie es, indem Sie sie selbst beantworten, Sie können es nämlich.

  6. Andre

    Die Frage wegen der „Nachfrage an Männerkleidung“ war bewusst so gestellt. Es wundert mich schon wenn Männer/Väter ihre Familien zurücklassen in einem Gebiet in dem Krieg herrscht. Sicher kann man sich das als Europäer nie vorstellen wie schrecklich das ist, da man wohlbehütet aufgewachsen ist und lebt (zu gut lebt und viele kein Auge mehr das das Elend dieser Welt hat). Allerdings bin ich mir sicher das ich meine Frau und mein Kind nie zurücklassen würde in einem Land wo ich weiss das Frauen als Beute bevorzugt werden und Kinder verschleppt werden. Was ist denn gefährlicher? …. mit ziemlicher Sicherheit früher oder später den Terroristen in die Hand zu fallen oder wenigstens eine kleine Chance zu haben mit meiner Familie es zu schaffen. So schafft es doch mit Sicherheit nur einer.
    Und der Glaube, die Familie so ohne weiteres nachzuholen ist sicher etwas blauäugig. Zumindest nicht bei den derzeitigen Entwicklungen.

    1. Männerkleidung

      Hallo,
      der Hauptgrund warum nur nach Männerkleidung gesucht wird liegt nicht in der Bewohnerstruktur des Heims.
      Frauen sortieren schlicht viel öfter ihre Kleidung, von der sie oft quantitativ auch viel mehr haben, aus und können sie dementsprechend spenden.
      Bei Kindern gilt aus naheliegenden Gründen ähnliches.
      Männer scheinen ihre Kleidung eher bis zum Verschleiß zu tragen. Hinzu kommt das der „durchschnittliche“ Deutsche größer ist als die meisten Flüchtlinge. Männerkleidung wird vor allem in s und m benötigt, gespendet wird meist L.
      Die Kleiderkammern zerbersten fast vor Frauen und Kinderkleidung, während passende Männerkleidung weniger gespendet wird.
      Die Bewohnerstruktur in den meisten Heimen liegt bei Ca. 30 Prozent Kinder, oft in Begleitung ihrer beider Eltern.

  7. André (mit é zur Unterscheidung)

    Die Diskussion schweift ab.
    Ich finde es gut, wenn die Bedarfsinfos auch hier landen. Da verlasse ich mich schon auf die Angaben derer, die vor Ort sind. Wer helfen will, kann helfen.
    Zwischenfragen (suggestiv oder nicht) helfen da nicht weiter, denn die Helfer vor Ort werden eh nicht die Zeit haben, sie zu beantworten.

  8. Unterstützung fur die Storkower 133a

    Guten Abend Berlin und vielen DANK in Namen des Unterstützerkreises „Storkower Strasse“. Euer Engagement und die Solidarität für Menschen in Not ist überwältigend.

    Wir benötigen auch weiterhin Eure Unterstützung. Aktuell (14.9., 22 Uhr) benötigen wir folgendes in der „Küche“:

    Zucker
    Gurken
    Bananen
    Schokolade
    Säfte
    Pfeffer
    Tomaten

    und im „Spendenlager“:

    Rei in der Tube
    Nagelkissen/Feilen/Scheeren
    Herrendeo
    Rucksäcke/Koffer
    Bürsten/Kämme
    Flipflops
    Windeln bis 4 / 5
    Einmalrasierer
    Haargel
    Shampoo/Seife
    Damenhosen XS (Jeans)

  9. Pankow hilft

    Unterbringung von Flüchtlingen in zwei Pankower Sporthallen

    Pressemitteilung vom 18.09.2015

    Zur Unterbringung der weiterhin steigenden Anzahl von in Berlin ankommenden, geflüchteten Menschen wurden heute durch das Land Berlin die Sporthalle in der Weißenseer Woelckpromenade zur Notunterkunft erklärt. Dort werden noch heute ca. 100 Geflüchtete untergebracht. Auch die Sporthalle in der Wichertstraße in Prenzlauer Berg wird in Kürze als Notunterkunft genutzt. Die entsprechenden Vorkehrungen werden derzeit durch das Land Berlin mit Hilfe der Bundeswehr getroffen.

    Die beiden Sporthallen verfügen über ausreichende Sanitäranlagen und sind beheizbar. Der reguläre Sportbetrieb wird vorerst ausgesetzt. „Bislang konnten wir uns dafür einsetzen, dass keine Flüchtlinge in Pankower Sporthallen untergebracht werden. Die bezirklichen Kapazitäten sind jedoch erschöpft. Daher müssen wir dem Landesamt für Gesundheit und Soziales auch Sporthallen zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stellen. Wie lange dies der Fall sein wird und ob weitere Pankower Sporthallen in Anspruch genommen werden müssen, ist im Moment nicht abzuschätzen. Dem Bezirksamt ist bewusst, dass erhebliche Einschränkungen auf die betroffenen Schulen und Sportvereine zukommen. Angesichts der nicht vorhandenen Alternativunterkünfte haben wir aber keine Wahl. Die Flüchtlinge sind auf unsere Hilfe angewiesen. Das Bezirksamt dankt den vielen Ehrenamtlichen, die in den Pankower Flüchtlingsunterkünften eine unermüdliche und unschätzbare Arbeit leisten“, sagt der Pankower Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD).

    Sobald weitere Informationen vorliegen, wird das Bezirksamt die Pankowerinnen und Pankower zeitnah über alle Entwicklungen informieren. Wer den geflüchteten Menschen helfen möchte, kann sich unter http://www.pankow-hilft.de informieren.

  10. Maja Wiens

    In der Neuen Schönholzer steht ein Gebäude leer, das einigen Flüchtlingen Unterkunft bieten könnte. Fast direkt neben dem Rathaus, direkt neben dem Eingang zur Burgerschule, früher war hier ein Teil der Jugenberatung untergebracht.

    Wie wäre es mit Containern im Bürgerpark? Auf der einen Seite der Panke, zur Straße hin ist ausreichend Platz und „Medien liegen an“- ja, das wären Einschränkungen für uns Wohlstandsbürger in Pankow. Schiebt die Flüchtlinge nicht an den Rand, nicht zusätzlich in die Problemgebiete, dort wird das mit der Integration eher nichts.

    1. Poltergeist rettet Florakiez!

      „Wie wäre es mit Containern im Bürgerpark?“
      Ich weiß nicht ob ich weinen oder lachen soll. Aber ich gehe mal davon aus, dass Sie es als Satire gemeint haben.

  11. Kris

    Ist die Wichertstrasse jetzt neuerdings ein Problemkiez? Meinen Sie ernsthaft, dass eine Integration in einem Containerdorf im Bürgerpark klappt?

    1. Maja Wiens

      Die Wichertstraße ist sicher kein Problemkiez, aber Zentral-Pankow hätte mehr Möglichkeiten als genutzt werden. Containerdörfer sind schon a priori nicht auf Dauer ausgelegt, aber rund um den Bürgerpark gäbe es eine „aufnehmende“ Infrastruktur. Angesichts der Not, die es gibt, die Menschen unterzubringen, könnte Pankow mehr tun. Bei uns ist noch Platz!

  12. Max Müller

    Maya, hast du schon welche in deine Wohnung aufgenommen, bevor du hier so grossartige Ideen verbreitest? Bitte immer bei sich selber anfangen. Wenn jeder von Euch einen bei sich aufnimmt ist das Problem doch gelöst

  13. Maja Wiens

    Nein, es geht nicht darum, Flüchtlinge in die eigene Wohnung aufzunehmen, das wird die Ausnahme bleiben. Aber falls Du wissen willst, ob ich bereit bin, selbst zurückzustecken: Ja.

Kommentarfunktion ist geschlossen.