Tapas im Florakiez: Das neue alte Eßtilo

Von | 31. Mai 2017

Es ist vielleicht das älteste Café im Florakiez in Pankow: Das Eßtilo, das mit der Rechtschreibreform sein ß verlor. Bereits seit 20 Jahren gibt es die Tapas Bar in der Kurve der Wollankstraße kurz vor der Breite Straße. Im vergangenen Jahr stand es kurz vor dem Aus. Anja Born, Inhaberin seit 2009, hatte die Anzeige schon veröffentlicht, doch als sich die ersten Interessenten meldeten, fühlte es sich nicht richtig an. Sie konnte nicht anders, sie betonte die Schwierigkeiten und riet ab. Da wurde ihr klar, sie will die Tapas Bar behalten. Aber es muss sich etwas ändern – zeitlich, optisch und im Angebot. So kam nicht nur das ß zurück.

Das Eßtilo konzentriert sich jetzt auf das Wesentliche: Auf das Dasein als Tapas Bar. Frühstück, Quiche und Suppe wurden von der Speisekarte gestrichen und die Öffnungszeiten angepasst. Jetzt geht es erst ab 16 Uhr los. Im Gegenzug hat Anja Born das Angebot an spanischen Tapas ausgebaut. Auf einer extra Karte können Gäste ihre Favoriten unter den mehr als 30 warmen und kalten Tapas ankreuzen. Der Zettel wandert dann in die Küche. Die Preisspanne liegt bei 3,30 € für Schafskäse mit Feigenkonfitüre oder Albóndigas (Hackbällchen in pikanter Tomatensoße) bis 5,50 € für Rind in Zitrone mariniert. Alles ist frisch und nach eigenen Rezepten zubereitet, die Anja Born zum Teil von ihrer Vorgängerin Judith Mateffy übernommen und dann weiter entwickelt hat. Dazu gibt es als Ergänzung noch Salat, das war’s.

Die Getränkekarte wurde komplett neu aufgestellt: Ein paar ausgewählte Weine (5,50-7,50 € für 0,2l), eine eigene Ginkarte, vegane Bio-Limonaden (z.B. Birne-Rosmarin), Eistees (z.B. Matchatee-Pfefferminz) und für Biertrinker Pilsner Urquell und Stiftungsbräu. Und natürlich gibt es auch Kaffee und Tee, denn im Eßtilo kann man nicht nur abends auch schön draußen sitzen.

Auch optisch war es Zeit für eine Veränderung. Anja Born aktivierte ihren Freundeskreis und dann ging es los: Vitrine und Theke flogen raus, das Grün der Wände verwandelte sich in Rot, die Tische wurden abgeschliffen und gestrichen. Die Idee für einen Tresen aus Weinkisten kam Born im Schlaf. Doch es war gar nicht so leicht, den Traum umzusetzen, „Weinkisten sind Goldstaub“, wie sie feststellte. Doch auch das haben sie geschafft. Nach drei Wochen war das Eßtilo rundumerneuert. Dezent, kein Imagewechsel. Es war früher schon gemütlich und ist es weiterhin, nur vielleicht etwas moderner und der Raum wird besser ausgenutzt. Nun kann man an der Bar sitzen und findet im hinteren Teil auch mit mehreren Menschen Platz.

Das Eßtilo sucht Verstärkung, gerne einen Studenten für 20h/Woche. Wenn Sie Interesse haben, einfach vorbeigehen oder eine Mail schicken.

Eßtilo
Geöffnet täglich von 16 – 1 Uhr
Wollankstraße 133
Telefon 21 80 16 26
www.tapasbar-esstilo.de
esstilo@gmx.de

Das Ursprungslogo

2 Kommentare zu “Tapas im Florakiez: Das neue alte Eßtilo

  1. Max Müller

    Sehr schön.

    Manchmal muss man sich einfach neu besinnen und auf das Essentielle konzentrieren.

  2. Pankow

    Hoffentlich nun auch mit weniger Dosentappas.

    Es gibt so viele leckere Tappas die auch ohne Zutaten aus dem Glas oder der Dose wunderbar schmecken.
    Einmal waren wir dort und das wars dann leider auch, evtl. lohnt sich nun ein 2. Blick.

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