#tegelschliessen: Das Erwachen des Kiez

Von | 18. Juli 2017

2012 waren in Pankow diverse Parties geplant, um dem altgedienten aber aus der Zeit gefallenen Innenstadtflughafen Tegel gebührend Danke zu sagen und die neue Zeit zu begrüßen. Die sollte einen modernen Flughafen vor den Toren der Stadt bringen und einen Haufen Arbeitsplätze und Wohnungen. Die Parties wurden kurzfristig abgesagt, der Rest der Geschichte ist bekannt. Pankow wartete jahrelang geduldig auf die Einlösung eines Versprechens. Bis die dunkle Seite der Macht ein Volksbegehren startete.

Der Widerstand organisiert sich

Mittlerweile erwacht der Widerstand in Pankow. Bürger-Initiativen verteilen Flyer und Aufkleber, Balkone werden verziert.

Hier einige Orga-Tipps:

  1. Wer seinen Balkon oder sonst etwas mit Zeichen des Protestes schmückt, kann uns gerne Fotos schicken. Banner einfach selber machen oder über Initiativen beziehen.
  2. Intitativen sind beispielsweise Tegel Schließen oder Pankow sagt Nein zum Flughafen Tegel
  3. Fluglärm-Apps gibt es hier für Apple oder hier für Android. Sie messen den Lärm und verschicken dann direkt eine Email mit den Details an die Behörden, wenn es zu laut wurde.
  4. Und ansonsten: Briefe schreiben, fleißig in sozialen Netzwerken posten, demonstrieren gehen…

Nützliches zum Thema Fluglärm:
Ist Pankow der Fluglärm egal?
Keine Lärmschutzzone: Ohren zu und durchhalten
Messergebnisse im Internet: Grüne und rote Punkte zeigen den Geräuschpegel
Start nach Westen oder Osten: Ja, wie fliegen sie denn?
Flugbewegungen live: Was fliegt denn da über der Florastraße?

36 Kommentare zu “#tegelschliessen: Das Erwachen des Kiez

  1. Flora85

    Hmm… wie enttäuschend das sein muss: erst wählt man „politisch korrekt“ Grüne, SPD oder Linkspartei in den Senat, und dann sind die Mächtigen so schwach…

    1. Anders

      Warum soll es nicht politisch korrekt sein zum Beispiel die CDU zu wählen?

  2. Stefan

    Die Vermieter reiben sich jetzt schon die Hände!
    Wenn TXL schließt, füllt das die schon ohnehin vollen Taschen dieser!

    1. Max Müller

      Die Mieten sind ohnehin so hoch, da spielt der Flughafen eh keine Rolle.

      Die Leute zahlen die auch mit Lärm, wenn die Wohnung ok ist.

      1. icke

        Nun 50% mehr Miete, bei richtigem Timing sogar in nur einem Jahr, bei den jetzt schon hohen Mieten ist schon eine Bank.
        Die Eigentümer wird es freuen.

        1. André

          @icke: Wo holen Sie denn solche Zahlen her? Panikmache nützt doch keinem.
          Meine Unterschrift können die Offenhaltungsgegner jedenfalls haben. Aber mir den Balkon mit einem Transparent verschönern? Eher nicht.

        2. Max Müller

          Wie soll das gehen?

          Bestehende Mietverträge 15% in drei Jahren, auch wenn der Mietspiegel höher wird.

          Neuvermietungen sind jetzt schon an der Schmerzgrenze, das kann auch nicht beliebig erhöht werden, es finden sich dann einfach keine mehr die das bezahlen.

    2. Anders

      Sie haben vollkommen recht! Wir sollten weiterhin unsere gesamte öffentliche Infrastruktur verwüsten, damit bloss die Mieten billig bleiben. Ihr Kommentar ist zynisch!

  3. Flora85

    Persönlich finde ich ja bemalte Bettlaken mit politischen Ausdrücken aus dem Fenster zu hängen eher infantil. Die Gefahr sich in den Augen der „Gegner“ lächerlich zu machen, weil einem nichts anderes, einfällt ist hoch. Was wirklich zählt, ist das Nein zur Offenhaltung in der Wahlkabine. Und das werde ich tun.

    1. KlaraGeist

      …und genau dafür wird ja (zumindest auf dem orangen Banner) geworben. Vielleichts hilft´s ja, diese Erkenntnis bei vielen Leuten zu wecken. Und wenn sie nur beim Volksbegehren abstimmen.

      1. Mareike Müller 007

        Das ist doch alles eine Farce. Die Leute, die sich vom Fluglärm gestört fühlen, die brauchen weder Banner noch Flugblätter, um das zu wissen. Und sie haben ihre Tücher im Trockenen. Vorerst. Zumindest solange, bis die Blase platzt. Die, die Mieterhöhungen befürchten, brauchen auch keine Agitation, dass das nicht passieren wird. Die haben Tempelhof vor Augen. Solange Wohnraum Spekulationszwecken dient, haben die Menschen Angst, dass ihnen das Dach über’m Kopf verloren geht. Und das ist ja nun mal auch verständlich. Mich tröstet, dass die Gentrifizierungsgewinner von heute morgen durchaus zu den Verlierern gehören werden. Tegel hin oder her.

        1. KlaraGeist

          „Mich tröstet, dass die Gentrifizierungsgewinner von heute morgen durchaus zu den Verlierern gehören werden. Tegel hin oder her.“

          Schön, dass dich das bei jedem Thema tröstet. Hat aber – wie du selbst feststellst – mit Tegel nichts zu tun. Bitte dann hier nicht volltrollen…

        2. Max Müller

          Die Mieten werden steigen, Tegel oder nicht.

          Solange jedes Jahr 50000 nach Berlin kommen, das andere noch gar nicht gerechnet, und weniger gebaut wird als nötig, und das wollen hier ja viele, dann bleibt die Nachfrage grösser als das Angebot.

          Auch die sonstigen Preise werden steigen, Draghi sei dank.

          Aber im bestehenden Mietvertrag hält sich das in Grenzen.

  4. Stef

    Tegel ist das einzige minimale Bollwerk gegen die Villen-Millionäre. Seit ca. 2000 gibt’s den Run der Wessis und des Geldes auf Pankow. Wie die alle früher den Osten ausgelacht und bemitleidet haben und jetzt kommen alle.
    Bitte geht einfach alle wieder. Hier war es viel angenehmer ohne dieses Gequatsche von Besserwissern. Scheiß auf Neureiche, Ökos und blanke überteuerte Häuser wo eh nur dem schnöden Mammon gefrönt wird.

    1. Flora85

      Tegel hat diese Leute leider auch nicht abgehalten hier Millionensummen zu investieren und somit der Verdrängung Tor und Tür geöffnet. Nur dass dadurch kleine Bereicherung im finanziellen Sinne des Allgemeinwohls in Pankow stattfand. Sieht man tagtäglich an den oft schließenden Geschäften, kaputten Spielplätzen und dem Bahnhof Pankow (bitte einmal bewusst anschauen). Ich nenne die alle Pseudos. Denn welcher echte Öko wohnt in einem überlaufendem, lauten Kiez in den es täglich kiloweise Kerosin vom Himmel regnet? Das beste: mit jeden von denen die hierher ziehen wird es ja voller und lauter und teurer und dreckiger. Also nichts mehr mit tollem Florakiez. Das Prädikat „beliebter“ Florakiez hat sich nun vollends ins Negative gewandelt. Aber ignoriert es nur weiter und hängt eure doofen Plakate ins Fenster, ihr weltverbessernde, ignorante, kein-Ahnung-habenden Ökodeutsche 🙂

      1. Max Müller

        Wenn Verdrängung heisst dass die Mieten steigen, dann findet dass stadt, ja fast bundesweit statt, nicht
        nur in Pankow. In Marzahn genauso.

        Das haben wir Herrn Draghi zu verdanken, dass alles Geld in die Immobilien fliesst.

        Dass die neuen ihr Geld nicht im Kiez ausgeben, das stimmt und ist kritikwürdig.

  5. Mark E. Smith

    Gut gebrüllt, Ihr Löwen!
    Alle sollten sich Blumen in das Haar flechten, bei der Hand anfassen und Ringelreihen tanzen. Ach, das wäre eine wundervolle Welt, wo Löwen und Ziegen fröhlich umeinander liegen und Kolibris leise über unseren Häuptern kreisen.
    Best regards
    Mark E. Smith
    PS: TXL schließen!

    1. Poltergeist rettet Florakiez!

      Gitarrenmusik, yoga retreat und veganes fresserchen fehlt noch leider, sonst wäre ich dabei. No offence of course.
      Polter – the absolute king – Geist
      PS: ich kümmere mich um TXL. Habe alle meine Mitgeister aus Preußen mobilisiert. Schluss damit.

  6. Alex

    Ich habe die Fluglärm!-App soeben an der nächtlichen Abu Dhabi-Maschine getestet (100 dB um 0:00 Uhr). Sogleich wollte ich auch das Messergebnis über die integrierte Mailfunktion an Herrn Rosin von der Senatsverwaltung senden. Zuerst kam ein Mailer Daemon zurück mit der Info, dass die Mail als Spam abgewiesen wurde. Und kurz darauf hat dann GMX mein Postfach „aus Sicherheitsgründen vorsorglich gesperrt“! Hat noch jemand solche Erfahrungen damit gesammelt?

    1. Nachbarin

      Haben Sie Ihre Lärmmessungen mal mit dieser Webseite verglichen? http://travistxl.topsonic.aero Gibt es Abweichungen? Leider ist der östlichste Messpunkt an der Provinzstraße/Schwartzstraße. Die 400 Meter Flughöhe im Landeanflug über dem Pankower Zentrum dürften aber nicht viel weniger laut sein als der erste Messpunkt im Wedding mit seinen 300 Metern Flughöhe.

  7. Karin Irene Ney

    Ich wohne in der Breiten Straße 13 – hab vor kurzem bei „Tagesspiegel für Pankow“ eine Beschreibung meiner Beobachtungen des Flugverkehrs, ich täglich mache -gemailt. Ich kann seit 2 Jahren keine Freundinnen mehr im Sommer auf meinen Balkon einladen. Wenn in bestimmten Tageszeiten alle 90 Sekunden startende oder landende Fluzeuge über die Dächer in Pankow Zentrum, über die Parks usw. … rattern und Kerosin herabregnet… kann man sich nicht unterhalten, selbst lesen oder Tee trinken auf dem Balkon ist unangenehm bei solchem TÄGLICHEN“ !!!Krach. –
    Die Idee „Tegel muss bleiben“ zielt bei der FDP auf ein Wiedereinzug Bundestag, um wider mitzubestimmen… im TV sah ich beim RBB FDP-Mitglieder Jugendliche auf den Straßen ansprechen: „Du willst doch sicher, daß Tegel bleib! …und das lächelnde Mädchen nickte freundlich….
    Ich jedenfalls sammle Stimmen ge g e n en Lärm, der alle Betroffene schonungslos mit permanentem Krach und beschenkt und ungesunde Luft erzeugt…
    Wo finde ich eine Kontakt-mail zu „Pankow sagt nein zum Flughafen Tegel ??? Ich würde mich gern dem Projekt anschließen ( bin über 70 und nicht bei facebook ) . mail oder Tel.-Nr. wäre gut

  8. André

    Regnet hier wirklich Kerosin vom Himmel? Das höre ich hier zum ersten Mal, dafür gleich von zwei Leuten. Mich würde interessieren, ob das stimmt.

    So oder so: TXL war super, aber die Schmerzgrenze ist mindestens erreicht.

      1. Hans

        Kein pures Kerosin, aber die Verbrennungsrückstände werden natürlich fein in der Luft verteilt. Das betrifft dann aber beim Innenstadtflughafen Tegel ganz Berlin.

  9. Danke

    Danke dafür!
    Kurze Statusinfo: Heute 17.08.2017 um Nachts 1:25 kam die Machine über den Florakiez
    1:25 AM 4U3002 Stuttgart (STR) Germanwings A319 (D-AKNK) Landed 1:22 AM
    WARUM? Dieselgipfel?
    VG

  10. Poltergeist liest amtliche Information!

    Habe heute u. a. dieses Büchlein “Amtliche Information zum Volksentscheid über den Weiterbetrieb des Flughafens TXL” von der Landesabstimmungsleiterin Berlin per Post erhalten.

    Achtung bitte beim Lesen: Die Zusammenstellung bzw. Reihenfolge der Seiten ist sehr kurios!

    Man muss immer noch eine Seite weiterblättern, damit man beim gleichen Thema bleibt (ab Seite 6 „Argumente“) total verwirrend! Wer hat sich um Himmels willen denn so was ausgedacht?
    Wenn die Baupläne für BER auch so zusammengestellt worden sind, wird mir so einiges klar …

    1. Anders

      Und vor allem ist die amtliche Kostenschätzung dort falsch, weil der Senat tatsächlich zu blöd war diese zeitig einzureichen. Mit dem Lärm von Tegel könnte ich ja leben, wenn mir jemand erklären könnte warum es sinnvoll ist zwei Flughäfen in einer Stadt wie Berlin zu betreiben. Das ist extrem teuer, da jeder Flughafen Sowiesokosten produziert, die dann doppelt anfallen würden. Von den Kosten für die Sanierung von Tegel ganz zu schweigen.

  11. Kenny

    Nunja… irgendwie sehen die vier Fassadenfotos oben eher nach Wahlkampf aus. Wer in dem Eckhaus (oberes linkes Bild) wohnt wissen viele aus dem sogenannten „Florakiez“, zumindest die die schon länger hier beheimatet sind.
    Die anderen drei Fassaden-Protestbildchen würde ich aus meiner Erinnerung heraus, der Hausanschrift des hiesigen Impressums zuordnen, deren Bautafel ich noch vor Augen habe.
    Herr Kamrad leidet offensichtlich zunehmend persönlich am fehlgeschlagenen ersten Eröffnungstermin des BER.
    Wie auch immer. Seit 2011 wohnt er zumindest hier.

    Einst gab es mal sehr sehr viele Berliner die froh über einen Flughafen in der Innenstadt waren. Zudem erfuhren die Amerikaner Dankbarkeit und Anerkennung für ihre Hilfe. Lärm spielte da natürlich keine Rolle da es gewichtigere Problem gab. Dieser Flughafen wurde bekanntlich geschlossen.
    Heutzutage gibt es irgendwann nach Jahren der Verspätung einen geöffneten BER der dann bereits seine maximal geplante Kapazität erreicht oder überschritten hat. Das der TXL mit über 21 Mio (2016) Fluggästen schon lange aus allen Nähten platzt ist unbestritten.
    Wo sollen denn die Fluggäste abgefertigt werden die der BER auch aus Sicherheitsgründen nicht bewältigen kann – dort?
    Ich sehe nur eine sinnvolle Möglichkeit. Erst den BER eröffnen dann wie schon geplant ordentlich ausbauen und anschließend Tegel zu schließen. Das kann auch noch 10-15 Jahre dauern. Die Flugfrequenz sowie Start- und Landezeiten könnte man ja nach BER-Eröffnung erstmal rapide bei TXL senken bzw. lärmentlastend nachts anpassen. Ein Niveau vom Flugaufkommen wie vor dem Mauerfall wäre durchaus erträglich.
    Damals hat sich in Pankow darüber niemand beschwert geschweige unsinnige Protestplakate an Balkone gehängt oder Aufkleber an Fahrradschutzbleche geklebt. Man hatte eben andere, echte Probleme im täglichen Leben.

    Demokratisch gehts natürlich auch mit Pseudo-Volksentscheiden. Hat zweimal zumindest gegen Tempelhof entschieden.
    Nach meiner Meinung jammern wir zu sehr auf höchsten Niveau und orientieren uns egoistisch zu sehr an persönlichen Befindlichkeiten oder „Ideologien“.
    Jeder der hier nach Berlin zieht, wählt als seine neue Heimat damit automatisch eine Diktatur von Randgruppen.
    Manche ziehen genau deshalb hierher. Andere fühlen sich ständig irgendwie diskriminiert oder beleidigt. Einige davon haben letzteres zum Beruf gemacht.

    Punktum werde ich nicht für die baldige Schließung Tegels stimmen auch wenn die Sanierung dort einiges an Geld kostet. Ich stimme jedoch sehr gern dafür das die Verantwortlichen für das BER-Desaster persönlich zur Rechenschaft gezogen werden. Gern auch bis zur Enteignung von persönlichen Vermögen. Nur das passiert ja bekanntlich nicht.

    Das Menschen die sich permanent über Fluglärm beschweren, sich ausgerechnet Straßencafes oder Restaurants an lauten Hauptstraßen auswählen, ist mir übrigens mehr als unverständlich.

    So long mit Grüßen aus Alt-Pankow

    1. André

      @Kenny
      Sie stören sich an „egoistischen“ und „persönlichen Befindlichkeiten“ einer offenbar erheblichen Anzahl Ihrer Mitmenschen und das Jammern auf höchstem Niveau. Wenn Ihnen der Fluglärm egal ist, gut. Aber den Protest derer, die ein Problem damit haben, als Ideologie in Frage zu stellen, finde ich nicht fair.
      Klar ist hier der Verkehrslärm auch auf der Straße schon nicht ohne. Aber macht das den zusätzlichen Fluglärm egal?
      Und die ewige Sorge um die Passagierkapazitäten, die BER angeblich nicht bewältigen kann… Zitat: „Wo sollen denn die Fluggäste abgefertigt werden die der BER auch aus Sicherheitsgründen nicht bewältigen kann – dort?“
      Antwort: Diese Fluggäste wird es schlicht nicht geben, eben weil die Zahl der Flüge nicht unendlich groß sein kann. Und das ist der Fakt, der micht nicht stört. Was mich dagegen stört, ist übermäßiger Fluglärm und konstruierte „Argumente“ wie Ihr letztgenanntes.

  12. Kenny

    Hmmm @ André,
    sie haben doch hoffentlich meinen ganzen Text im Zusammenhang gelesen?

    Ich konstruiere bestimmt keine Argumente weil es mir gerade so ist. Meine Argumente finde ich mit offenen Augen täglich, mehr nicht.
    Hier könnten sie bei Bedarf mal ein wenig über Straßenlärm stöbern und Verhältnismäßigkeiten mal in sachliche Relationen setzen: https://interaktiv.morgenpost.de/laermkarte-berlin/
    Wenn es weiterführend um Lärm geht…. schon in der frühen Jugend beschallen sich viele seit über 30 Jahren so oft wie möglich mit Musik. Damals nannte man dies „Walkman“ heute bieten kleinere Geräte die tägliche Dröhnung an Beschallung zu jedem Zeitpunkt und überall.
    Das permanente hohe „Grundrauschen“ durch (persönlichen) Umgebungslärm ist das eigentliche und nachhaltige Problem, ähnlich wie bei anhaltend schlechter Zahnpflege. Das Zentrale Nervensystem wird nachweislich bei Frequenzen von ca. 5000 – 6500 Hz durch ein „zuviel“ dauerhaft geschädigt. Leider ist das subjektive Empfinden jeder einzelnen Person dafür anders. Genau aus dieser Richtung kommt meine Argumentation!
    Natürlich empfinde ich den hiesigen Fluglärm manchmal auch als störend, deshalb persönliche Aktionen dagegen zu unternehmen sehe ich persönlich jedoch als nicht zielführend und verschwendete Lebenszeit.
    Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir wohnte mehr als 40 Jahre in der General-Barby-Straße ca. 50 Meter von der Scharnweberstraße entfernt. Dort war für mich der Fluglärm schon immer unerträglich. Er hätte weg ziehen können, erlag leider 2008 einem Herzinfarkt. Weshalb auch immer.
    Wenn sie das Wort „Ideologien“ persönlich angesprochen hat, dann habe ich offensichtlich ungewollte Trefferwirkung erzielt.
    Mir geht es persönlich niemals um Ideologien, gehöre auch keiner Partei an und wähle dieses Jahr zum ersten mal nicht. Ich versuche im täglichen Leben lediglich logisch zu Denken und auch zu Handeln. Beim Thema TXL wird jetzt konkret u.a. gegen die FDP „geschossen“. Ob ich das unbedingt gut finde ist dahin gestellt.
    Demokratie sieht halt auch Toleranz und Meinungsverschiedenheit vor.

    Um eines noch hinzuzufügen…. Klar werden sich die Mieten durch die Schließung von TXL in Pankow dadurch weiter erhöhen, gerade im unteren und mittleren Nettokaltmieten-Bereich. Nicht so sehr an den Hauptstraßen, vielmehr ab der zweiten Reihe. Ob der Wegfall eines Minderungsgrundes (Lärm 20%), tatsächlich einer Mieterhöhung zugeordnet werden, kann ist noch nicht abschließend geklärt. Ich sehe da eher eine „Anpassung“ aufgrund der sich ergebenden Umstände.

    So long mit Grüßen aus Alt-Pankow

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