Wie es um das angefahrene Mädchen steht

Von | 28. Februar 2019

Die Unfallstelle

Am Montagnachmittag ist in der Florastraße ein Kind angefahren worden. Im Polizeibericht war von schweren Bein-, Rumpf- und Kopfverletzungen eines siebenjährigen Mädchens die Rede. Ganz so schlimm ist es glücklicherweise nicht gewesen. Florakiez hat mit Lotta gesprochen. Das Mädchen, und darauf legt es großen Wert, ist schon acht Jahre alt. Es sitzt auf dem heimischen Sofa, den linken Arm in einer Schlinge, und spielt mit einer Freundin Mensch-ärgere-Dich-nicht. 

Florakiez: Wie geht es Dir?

Lotta: Ganz gut. Ich habe gerade keine Schmerzen. Ich habe eine Tablette bekommen.

Wo bist Du denn verletzt?

Am Kopf nicht. Aber am linken Arm, am rechten Knie und am rechten Fuß habe ich Prellungen und blaue Flecken. Ich kann gerade nicht gut laufen. Der Arm muss vielleicht noch einmal geröntgt werden.

Was ist denn genau passiert?

Ich wollte mit einer Freundin zum Eulen-Spielplatz. Sie war schon auf der anderen Seite der Florastraße. Ich bin dann mit meinem Roller rüber, ohne zu gucken. Dann hat mich das Auto angefahren. Ganz genau kann ich mich nicht erinnern.

Kam ein Krankenwagen?

Zuerst hat mir eine Frau geholfen. Der habe ich mein Telefon gegeben und sie hat meinen Papa zu Hause angerufen. Ein Mann war auch da. Der hat mich zugedeckt und auf die Seite gelegt. Zuerst kam die Polizei, dann mein Papa, dann der Krankenwagen.

Musstest Du ins Krankenhaus?

Ja, eines mit V.

Virchow?

Ja. Da wurde ich untersucht und geröntgt. Eine Nacht musste ich bleiben.

Und Dein Roller?

Das weiß ich nicht genau. Der wurde mitgenommen.

Hast Du einen Tipp für Deine Freundinnen?

Geht lieber an der Ampel rüber oder beim Zebrastreifen. Und immer gucken.

Danke und gute Besserung!

Ob der Autofahrer zu schnell war, ist nicht klar. Er erkundigt sich regelmäßig bei den Eltern und hat für die nächste Woche einen Besuch angekündigt. 

Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

13 Kommentare zu “Wie es um das angefahrene Mädchen steht

  1. Gerdi

    Gute Besserung, Lotta. Die Reaktion des Autofahrers finde ich, in Anbetracht unserer zunehmend durch Gleichgültigkeit geprägten Gesellschaft, sehr positiv.

  2. Mathias

    Schön das es den Mädchen wieder besser geht.
    Auch wenn man noch keine Angaben zur Geschwindigkeit des Fahrzeugs hatte, sieht man wieder …. das es verdammt wichtig ist, Kindern …egal ob Großstadt oder Dorf, beizubringen wie wichtig es ist auf den Verkehr zu achten.
    Ich finde es immer furchtbar, wenn sogar an Ampeln ( Breite Str Rathauscenter ) Erwachsene Menschen bei Rot rüber rennen ( manchmal noch mit Kinderwagen ) nur um die Bahn zu bekommen.
    Alles gute für die kleine und den Fahrer

    1. Eysenbeiss

      Bei solchen Leuten schwillt mir auch immer der Kamm, denn natürlich ist die einfahrende Bahn die Letzte für Wochen und auf die Vorbildfunktion wird eh gesch….. ich geh auch manchmal bei „Dunkelgrün“, aber sobald Kinder an der Straße stehen, warte ich.

  3. Eysenbeiss

    Wenigstens gibt sie zu, dass sie nicht geschaut hat und das man gleich wieder eine mögliche, eventuelle, wie auch immer geartete zu hohe Geschwindigkeit des Autofahrers auch nur erwähnt, ist dennoch zum Kotzen.

    Wäre er zu schnell gewesen, zB 50 statt 30 km/h, hätte das Mädchen etliche Meter weiter gelegen, aber warum sollte man soweit denken, lieber suggerieren, ist einfacher.

    Alles Gute für die Kleine, ich kann das mit dem Arm nachfühlen, meiner ist auch gebrochen.

    1. Hanno Hall Post author

      Ich möchte gar nichts suggerieren. Ich wollte damit lediglich sagen, dass er angepasst oder zu schnell gefahren sein kann. Auch wenn Letzeres niemand wundern würde.

      1. Eysenbeiss

        Doch, genau das würde jemanden wundern, denn, wie ich schon geschrieben habe, in dem Fall hätte das Mädchen etliche Meter weiter hinten gelegen und natürlich ist es üblich, dass Leute, die zu schnell fahren, anschließend den Kontakt suchen …

  4. Ich wohne hier gern

    Ach wissense, Herr Hagedorn, Ihr religiös anmutender Kreuzzug gegen den motorisierten Verkehr in Pankow nervt. Gibt es irgendein Thema, wo Sie es hinbekommen, Ihren Mitmenschen nicht ungefragt Ihre Fahrradideologie reinzudrücken? Setzen Sie sich auf Ihr Rad und fahren Sie zur Unfallstelle. Diese ist noch auf der Straße anhand der Polizeimarkierungen zu sehen. Und überzeugen Sie sich, dass dort das Parken zulässig war. Wenn Sie Langeweile haben, radeln Sie Eidechsen zählen auf dem Tempelhofer Feld.

    1. Hans Hagedorn

      Hallo ‚Ich wohne hier gern‘, Sie haben Recht, das Thema liegt mir am Herzen. Wir alle haben doch eine Scheiß-Angst, dass wir auch mal eine tödliche Kollision erleben müssen — sei es als Opfer, Angehöriger, Autofahrer oder Zeuge. Und ich finde, florakiez.de ist ein gutes Forum, wo der Austausch darüber möglich und gewünscht ist. Persönliche Angriffe finde ich fehl am Platz.

  5. Max Müller

    Es parken zwar viele falsch aber in diesem Fall umrelevant.

    sie war ja gegenüber und da ist keine Einmündung und da kann man ganz legal parken.

    Hier ist die Flora sogar eher übersichtlich.

  6. Mathias

    Ob richtig oder falsch geparkt, spielt ja auch keine Rolle.
    Das kleine Mädchen sagte selbst “ ich habe nicht auf die Straße geschaut “ Zum Glück ist nichts schlimmeres passiert und ich denke beide beteiligten ….. Der Fahrer und das kleine Mädchen. …. haben Glück im Unglück gehabt und man lernt ….. Immer Augen offen halten.
    Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer kommen gut miteinander aus, wenn alle die Augen auf halten und JEDER rücksicht auf den anderen nimmt

    1. Hans im Glück

      … wenn alle die Augen auf halten und JEDER rücksicht auf den anderen nimmt …

      Ein frommer Wunsch der sich nicht erfüllen wird.

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