Sie ist nicht nur eine der Haupteinfallstraßen in den Florakiez, die Mühlenstraße ist auch eine beliebte Transitstrecke hoch in den Norden oder rein ins Berliner Stadtzentrum – eine Durchgangsstraße, die Auto- und LKW-Fahrer mit hohem Tempo nutzen.
Fußgänger haben es schwer, die Fahrbahn zu überqueren. Für Kinder ist es nahezu unmöglich, die Geschwindigkeit der Autos abzuschätzen. Nun soll die Mühlenstraße sicherer werden. Auf Antrag der SPD-Fraktion hat die Bezirksverordnetenversammlung das Bezirksamt aufgefordert, sich für eine Ampel oder einen Zebrastreifen auf Höhe des Heinz-Knobloch-Platzes/ Ötztaler Straße einzusetzen. Zudem soll dort auch Tempo 30 eingeführt werden. Kitakinder und Familien, die den Spielplatz auf dem Platz nutzen wollen, Kletterkinder der Berta Block und auch die Familien der Flüchtlingsunterkunft an der Mühlenstraße werden es dankbar annehmen. Allerdings zeigen die berlinweiten Erfahrungen, dass selbst die Entscheidung für eine Ampel oder einen Zebrastreifen noch lange keine Ampel oder einen Zebrastreifen macht. Bis dahin wird noch viel Wasser die Panke herunterfließen.
Mehr Zeit für die Wollankstraße
Auch die Wollankstraße zu passieren, ist als Fußgänger nicht leicht. Glücklicherweise helfen dort Mittelinseln, Zebrastreifen und Ampeln. Die auf Höhe der Florastraße lässt allerdings nicht viel Zeit, um auf die andere Seite zu gelangen. Gerade für ältere Menschen und Eltern mit kleinen Kindern ist das eine stressige Herausforderung. Auch hier setzt sich die Bezirksverordnetenversammlung für eine Verbesserung ein. Die Grünphase für Fußgänger soll verlängert werden. Zumindest wurde das Bezirksamt beauftragt, darüber mit der Verkehrslenkung zu verhandeln. Ob die dem Anliegen folgt, ist allerdings fraglich. Denn dies hieße im Umkehrschluss, dass die Autos auf der Wollankstraße länger rot hätten und sich im Berufsverkehr vermutlich noch mehr stauten.
Mir fällt noch eine weitere viel zu kurze Ampelphase ein: Neue Schönholzer /Breite Straße.
Allerdings dürfte ein Autoverkehr, der nicht fließt, auch die Umwelt belasten. Straßenbahn und Bus sind oft kein vollwertiger Ersatz – man kommt eben nicht überall zu jeder Zeit so einfach hin.
Außerdem sind die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin sind nach wie vor zu teuer und da steigen Autofahrer nicht mal eben so in die Bahn, sondern nehmen doch lieber das Auto.
Überall Tempo-30 einzuführen, ohne gleichzeitig für vollwertigen Ersatz zu sorgen, das ist auch keine Lösung.
Das sind prinzipiell sehr gute Nachrichten, die hier verbreitet werden. Wenn dann noch Optimismus bzgl. zeitnaher Umsetzung angebracht wäre, hätten wir Grund zur Freude. Dass die Mühlen (man beachte den Bezug zum Thema ;o) der Verwaltung so langsam mahlen, ist ein Aspekt, der unbedingt zu verbessern ist. Es ist doch ein Unding, dass auf eine Ampel oder einen Zebrastreifen selbst nach dem Beschluss jahrelang gewartet werden muss.
Im Übrigen kann ich mir nicht vorstellen, dass Autofahrer aus Kostengründen nicht auf die Öffis umsteigen. So lange man ein Auto besitzt und die Fixkosten sowieso anfallen, ist es in der Stadt für den Einzelnen egal, ob er mit dem eigenen Auto im Stau steht oder mit dem Bus. Daran würde sicher auch eine Halbierung der ÖPNV-Preise allein nichts ändern. Aber mir ist auch klar, dass das Thema insgesamt viel komplexer ist.
Schön, Herr Kijora von der SPD, die Richtung stimmt, aber wenn jetzt endlich mal mit drastischer Polizeiüberwachung die ständig deutlich überschrittene Geschwindigkeit bei allen motorisierten Verkehrsteilnehmern PKW, Lieferwagen, LKW und selbst Bussen in der Florastraße auf die vorgeschriebenen 30 km/h reduziert würde, würden solche entsetzlichen Meldungen wie vom Montag
weitestgehend ausbleiben oder die Folgen wären weniger schwerwiegend.
https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.787741.php
Ja, in der Florastraße wird leider oft zu schnell gefahren. Aus der genannten Meldung (Link) ist aber nicht ersichtlich, dass in diesem Fall zu schnell gefahren wurde. Bitte nicht pauschal alles den Autofahrern anlasten.
Immer wieder erstaunlich was die SPD so alles will.