Raubüberfall in der Görschstraße

Von | 1. März 2019

Der sonst eher beschauliche Florakiez ist diese Woche zum wiederholten Male in den Pressemeldungen der Berliner Polizei zu finden. Nach den Unfällen der letzten Tage ist es heute Straßenkriminalität. Laut Polizei Berlin wurde bei einem Raub gestern Abend ein 14-Jähriger schwer verletzt.

Prägendes Gebäude der Görschstraße. Das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium

Seinen Aussagen zufolge sprachen ihn drei Unbekannte gegen 19.20 Uhr in der Görschstraße an. Beim Vorzeigen seines Schülerausweises soll ihm einer des Trios das Portemonnaie entrissen haben. Dieses erhielt er zwar zurück, aber ohne Geld. Nachdem der Schüler die Rückgabe des Geldes forderte, entwickelte sich eine Rangelei, in der er unvermittelt einen heftigen Schlag gegen den Kiefer erhielt und zu Boden ging. Das Trio flüchtete anschließend in Richtung Wedding. Alarmierte Rettungskräfte brachten den Jugendlichen mit einer Gesichtsverletzung zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.

Das zuständige Raubkommissariat der Polizeidirektion 1 hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

18 Kommentare zu “Raubüberfall in der Görschstraße

  1. André

    Leider erschließt sich mir nicht:
    1) der Zweck des Hinweises, dass die Täter Richtung Wedding geflüchtet seien und
    2) der Zweck von Hans‘ Kommentar.

    1. Markus Kamrad Post author

      zu 1: Ich habe auch kurz überlegt, ob ich den Satz aus der Polizeimeldung weglasse. Mich dann aber doch dagegen entschieden.

    2. Hannes W.

      Aha, Ihnen erschließt sich also der Zweck des Hinweises nicht… Ich glaube eher, dass dieser Hinweis nicht in ihr Weltbild passt. Haben Sie sich in letzter Zeit mal hier umgeschaut? Es ist schon erstaunlich, wieviele Gruppen junger Männer hier auf einnmal „spazieren gehen“ . Und woher diese Leute kommen, kann man an der Eisenbahnbrücke an der Wollankstraße sehen. Übrigens gab es bis 1989 an dieser Stelle eine Grenze. Zu dieses Zeit gab es in Pankow weder Raubüberfälle, noch Müll auf den Straßen, noch Messerstechereien,, noch drogen- und rattenverseuchte Spielsplätze, noch Autoprolls die Fußgänger an- und totfahren, noch Graffitikriminalität etc. pp. Aber heute leben wir hier natürlich „gut und gerne“. Die Zukunft wird spannend.

      1. Poltergeist

        Ich glaub‘, das nennt man Klartext. Nicht schlecht, Hannes W.

        1. André

          @Poltergeist: In meinen Augen ist das keinesfalls Klartext sondern eine Mischung aus politischer Einstellung, provinzieller Verklärtheit und Polemik. Angesichts dessen würde ich beim Kommentieren manchmal auch gern polemisch werden. Aber ich weiß, dass das destruktiv ist und lasse es sein.

      2. Ben

        Genau, sah auch entsprechend attraktiv aus der Osten! Grau, grau und nochmal grau.
        Nicht ernst gemeint, oder?

  2. Max Müller

    zu 2)
    vielleicht hat Hans etwas zwischen den Zeilen gelesen …

    ich kann das nicht beurteilen, bin Wessi.

  3. Poltergeist

    Ach wirklich nicht André?
    1) weil das einfach eine Tatsache ist und
    2) weil das tatsächlich sehr seltsam ist.
    Oft steht da ‚ca. so und so groß‘ ‚blonde/blaue/grüne/schwarze/braune lange/kurze Haare‘ ’schwarze/rote/gelbe/braune Jacke mit/ohne Kapuze‘ ‚Sportschuhe/Stiefel/Hausschuhe‘ ‚englischer/französischer/schwedischer/schweizer/belgischer Akzent‘ usw. usw.
    Könnte hilfreich sein.

  4. Andre

    Das ist doch nichts neues was Meldungen dieser Art aufweisen. Niemand mag es beim Namen nennen!
    Die Aussage „Das Trio flüchtete anschließend in Richtung Wedding“ ist eindeutig. Wer sich ein wenig aufmerksam umschaut und damit meine ich nicht nur in den eigenen 4 Wänden und nicht nur aus dem Auto sondern einfach mal durch die Strassen im Umkreis der Wollankstrasse streift, der wird bemerkt haben was ich meine. Allein in der Brehmestrasse sieht man am Abend das ein oder andere Päckchen Drogen den Besitzer wechseln sehen. Die Dealer wohnen in der Brehmestrasse seit geraumer Zeit. Die Käufer dagegen kommen aus Richtung S-Bahnhof Wollankstrasse(um nicht Wedding zu schreiben).
    Auch auf den Spielplätzen und Nassen Dreieck gibt öfter kleine Grüppchen von Jugendlichen welche meist nicht positiv auffallen. Und sicher wird die Kriminalität auch zunehmen, denn der Wohlstand des Florakiezes bleibt ja nicht verborgen 😉

    Warten wir nun mal ab und hoffen das es doch noch Zeugen gibt welche etwas gesehen haben.

    Dem verletzten Jungen wünsche ich gute Besserung.

  5. Hans im Glück

    Auch im sonst eher beschaulichen Kiez rund um die Florastr. muss das Zusammenleben anscheinend täglich neu ausgehandelt werden. Vielleicht wurde aber auch nur die berühmte Armlänge Abstand nicht eingehalten.

  6. Nina aus Pankow

    Diese Kleinstadt-Angst-Macherei ist lächerlich. Abzocke unter Jugendlichen gab es auch schon vor ’89, hier auf der Ostseite wohlgemerkt. Für den Jugendlichen tut es mir natürlich leid.
    Leute, das ist die Großstadt. Wenn ihr das für euch und eure Kinder nicht aushaltet, geht zurück nach Hannover oder Saarbrücken.

    1. Max Müller

      Ja, auch vor 89 musste man im Osten ständig Angst um sein Mobiltelefon und seine Ostmark haben

    2. Hans im Glück

      … Abzocke unter Jugendliche …

      Wissen Sie etwa mehr? Im Polizeibericht wird nur von drei Unbekannten gesprochen.

  7. André

    Nochmal von vorn: Der Hinweis im Blog-Text (übernommen aus der Polizeimeldung) hieß „Das Trio flüchtete anschließend in Richtung Wedding“. Das ist offenbar eine Tatsache, aber keinesfalls eindeutig und damit zunächst ohne Deutungswert. „Richtung Wedding“ heißt nicht automatisch „nach Hause in den Wedding“. Zwischen Görschstraße und Wedding liegt meines Wissens noch ein ganzes Stück Pankow. Wer käme auf den Gedanken, dass das Trio genauso in Richtung – sagen wir – Gaillardstraße oder Killisch-vom-Horn-Weg geflüchtet sein könnte? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Aber hier wird wohl eher in Wahrscheinlichkeiten gedacht.
    Seine – bewusst oder unbewusst hervorgerufene – Suggestivwirkung hat der genannte Hinweis auf die Fluchtrichtung offenbar voll entfaltet, nach dem Motto ‚Wer Richtung Wedding flüchtet, muss aus dem Wedding gekommen sein“ (einschließlich weiterer Merkmale wie kriminelle Neigung u.a.). Das kann wohl zutreffen. Und ja, die S-Bahn-Brücke Wollankstraße ist ein spürbarer Übergang von einer Welt in die andere. Aber hier werden von manch einem Kommentierenden ohne Kenntnis der Faktenlage in undifferenzierter und polemischer Weise Vorverurteilungen gegen Personen und Personengruppen geäußert und eine schwarz/weiß-, gut/schlecht- bzw. Ost-/West-Denke an den Tag gelegt, die mir nicht gefallen.

    1. Hanno Hall

      Die Angabe der Richtung ist unpolitisch und unproblematisch: Vielleicht (am frühen Abend eigentlich ganz sicher) hat jemand die Typen gesehen und kann Hinweise geben. Dafür ist es wichtig zu wissen, ob die Täter in Richtung Rathaus-Center oder in Richtung Wedding unterwegs waren.

      1. André

        Aus dieser Perspektive ist es nachvollziehbar.

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