Die Gesobau baut in der Florastraße

Von | 15. April 2015

Die Brache diente bisher als Parkplatz

In der Florastraße 75, gegenüber dem Café Schönhausen und neben dem Wichelhaus, wird ein neues Wohnhaus gebaut. Anders als bei den meisten anderen Projekten im Kiez entstehen Mietwohnungen. Bauherrin ist die Berliner Wohnungsbaugesellschaft Gesobau.

Das Vorderhaus und ein Seitenflügel bieten Platz für insgesamt 18 Einheiten. Geplant sind 1 bis 4-Zimmer-Wohnungen mit 40 bis 125 Quadratmetern Fläche. Eine Tiefgarage wird es nicht geben, aber der Fußweg zur Mälzerei bleibt erhalten. Das Haus soll schon im Juni 2016 fertig werden. Auf einen hochtrabenden Namen verzichtet die Gesobau bewusst. Denn laut Pressestelle ist dem städtischen Wohnungsunternehmen vor allem daran gelegen, Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten zu schaffen und damit zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt beizutragen. Ein wohlklingender Projektname sei dafür nicht essentiell.

So soll das Haus aussehen. (Bild: ARGE thoma.architekten kummer.lubk.partner)

Wie hoch die Mieten sein werden, steht noch nicht fest. Mutmaßlich gehören die Wohnungen aber in die Kategorie „bezahlbar“. Wer sich für eine der neuen Wohnungen interessiert, kann sich direkt an neubau@gesobau.de wenden. Die Gesobau verzeichnet bereits eine rege Nachfrage.

Im nächsten Jahr steht dann das nächste große Projekt der Wohnungsbaugesellschaft an. Auf dem ehemaligen Gewerbegelände hinter der Florastraße 33, der Florapromenade und hinter dem Mühlen-Spielplatz sollen weitere 100 Wohnungen entstehen.

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Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

11 Kommentare zu “Die Gesobau baut in der Florastraße

  1. Jutta Gehring

    … und rechts an der Hauswand stand eine Reihe Garagen. Mein Vater hatte dort von der KWV eine über 20 Jahre gemietet. Ende der Achtziger wurde den Nutzern mit der Begründung, es werde gebaut, gekündigt.
    Die Garagen standen noch ewig, anscheinend ungenutzt.

  2. Stefan

    Städtischer Wohnungsbau trägt sicherlich zur Entspannung der Mietpreise bei, aber dass bei einem öffentlichen Projekt ohne Tiefgarage gebaut wird, halte ich für äußerst dämlich. So oft, wie über die Parksituation geflucht wird, ist das für mich nicht ansatzweise nachvollziehbar.

    1. Andre

      Na die Baugruppe in der Pradelstrasse hat ja auch keine Tiefgarage gebaut…..ist ja auch nicht notwendig. Die meisten Autos mit Kennzeichen von woanders parken nun noch die letzten Baumscheiben kaputt und somit ist bald alles grün weg.
      Danke Nachbarn…..

      1. Hanno Hall Post author

        In der Pradelstraße gibt es eine Tiefgarage. Mit Autoaufzug, daher ist keine Rampe zu sehen.

        1. Andre

          Danke für die Info…..dann zieh ich das zurück 🙂

    2. spaziergängerin

      Nunja die Wohnungen sollen ja auch noch bezahlbar sein, oder? Tiefgaragenplätze kosten in der Herstellung immens viel Geld. Ich als Steuerzahler sehe es wirklich nicht ein, dass man jetzt auch noch Tiefgaragenplätze subventionieren soll.

  3. Uwe K.

    Seit dem vergangenen Sommer ist diese Fläche, bis dahin Stellplatz für 20 Autos, gesperrt. Die bisher dort parkten, können sich seitdem mit den anderen Florastraßenbewohnern um die raren Straßenparkplätze balgen. Inwieweit wäre es für die Gesobau ein Problem gewesen, die Fläche bis zum Baubeginn, der immer noch nicht erfolgt ist, für Autofahrer offenzuhalten? Ihre Indifferenz bzw. Rücksichtslosigkeit zeigt Gesobau weiterhin damit, dass sie nicht daran denkt, das Haus mit 18 Wohneinheiten mit einer Tiefgarage zu versehen. „Entspannung auf dem Wohnungsmarkt“ – der Preis dafür ist die Verschärfung der Parkplatzsituation im Florakiez. Danke, Gesobau!

    1. Maya Schön

      Ich sehe es wie die Spaziergängerin: Warum sollte der Steuerzahler private Parkplätze subventionieren? Ein Stellplatz in einer Tiefgarage in der Errichtung heute ca. 25.000€. Wären für 20 Plätze also 1/2 Mio. € (die dann woanders noch mehr fehlen würden).
      Wenn die Politik die Situation hier entschärfen soll/will, dann könnte sie das, z.B. eine Tiefgarage bauen (lassen). Die Stellplätze könnten dann vermietet werden (warum soll die Allgemeinheit dafür aufkommen?). Laut Kirchner sieht er die Politik aber nicht in der Pflicht, da dass der Markt regelt (siehe Interview hier an anderer Stelle). Offenbar ist die Nachfrage aber gar nicht signifikant vorhanden, jedenfalls nicht so, als dass da groß was gebaut werden könnte. Man kann sich jederzeit hier im Kiez einen Platz mieten oder kaufen, aktuell z.B. hier http://www.immowelt.de/expose/247RW44
      Sorry, aber es sollen Wohnungen gebaut werden, werden sie dann gebaut, dann aber bitte nicht hier und nicht von Leuten, die sich ihre Wohnung selber bauen (und bezahlen), wird dann mit Steuermitteln gebaut, dann ist es auch nicht recht, dann sind es die Parkplätze.
      Btw: Ich kurve hier auch immer rum, auf einer Suche nach einem Parkplatz, beschwere mich aber nicht (es gibt keinen Anspruch auf einen Parkplatz, und ich könnte ja einen mieten oder kaufen). Außerdem habe ich (lieber André), auch ein Kennzeichen „von woanders“, Dienstwagen, wie so viele Handwerker und Angestellte, was möchtest Du mit „Kennzeichen von woanders“ überhaupt zum Ausdruck bringen?

      Schöne Grüße, Maja

  4. Uwe K.

    „Offenbar ist die Nachfrage aber gar nicht signifikant vorhanden, jedenfalls nicht so, als dass da groß was gebaut werden könnte. Man kann sich JEDERZEIT hier im Kiez einen Platz mieten oder kaufen“???
    Liebe Maja, auf welchem Planeten lebst Du? Wer ist denn bereit und in der Lage, mal so nebenbei 25.000 € Klimpergeld für einen Tiefgaragenstellplatz aufzubringen, der zumal in meinem Fall zwei Kilometer entfernt von meiner Wohnung liegt und schon deshalb nicht in Betracht kommt. Die Nachfrage ist so immens, dass ich, meines Wissens als einziger von den 20 Autobesitzern, die auf der Gesobaufläche parkten, das Riesenglück hatte, einen Stellplatz auf einer abschließbaren Fläche in der Nähe meiner Wohnung zu erwischen – für 100 € monatlich. Vor Jahren hatte der noch 60 € gekostet, die Nachfrage treibt halt die Preise nach oben. Und einen solchen Luxus können und wollen sich viele nicht leisten.

    1. Maya Schön

      Das ist ja aber der Punkt auf den ich aufmerksam machen wollte: Soviel kostet Stellfläche! Und warum sollte das die Allgemeinheit finanzieren. In diesem Falle über die Gesobau. Vielleicht wird ein Schuh draus, wenn die Gesobau eine Tiefgarage baut, und die Plätze dann nicht nur den Bewohnern (aus Steuermitteln subventioniert) zur Verfügung stehen, sondern öffentlich vermietet werden. Das heißt bei 100€ monatlich, dass ein neuer Stellplatz nach 20+x Jahren durch die Nutzer privat finanziert ist.

  5. heyn

    Woher haben Sie, Frau Schön, und die Spaziergängerin die „Kenntnis“ mit dem Steuergeld? Nicht die Allgemeinheit zahl via Steuer, sondern es zahlen die Eigentümer oder Mieter in einem Mehrfamilienhaus den von ihnen genutzten Tiefgaragenstellplatz. Durch Kauf oder Mietzins.

    Der Bau von Häusern mit Tiefgaragen ist kostspieliger und dauert wohl (in den Genehmigungsverfahren) auch länger, daher hat Berlin eine entsprechende Verordnung vor vielen Jahren gekippt. Womöglich auch, weil sich Investoren aus dieser Verpflichtung frei kaufen konnten und davon wohl rege Gebrauch gemacht haben, es also die Reduzierung des Parkdrucks im öffentlichen Raum nicht im gewünschten Ausmaß gab. Ist die Frage, ob in extremen Verknappungsgegenden wie dem Florakiez eine Regelung nach freiwilligem Bau einer Tiefgarage noch angemessen ist. Aber wenn die öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften mit ihren Bauten auch zur sozialen Durchmischung beitragen sollen, ist die Verteuerung des Wohnungsbaus kontraproduktiv.

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