Renee van Bavel: „Ich spiele mit der Sprache“

Von | 5. November 2013
Am Freitag tritt Renee van Bavel (32) während der 9. Weltmusiktage im Zimmer 16 in der Florastraße in Pankow auf. Mit florakiez.de sprach die Niederländerin über ihre Musik und den Neubeginn in Deutschland.
Renee am Flügel

florakiez.de: Renee, wie würdest du deine Musik beschreiben?
Renee van Bavel: Das ist für mich schwer zu beschreiben. Ich kann auf jeden Fall sagen, wie es aussieht. Und zwar sitze ich an einem Flügel und spiele, singe meine eigenen Texte zu Musik, die ich selbst geschrieben habe.Während meiner Auftritte erzähle ich außerdem alles, was mir so einfällt. Meine Musik klingt ein wenig melancholisch und es geht meistens um das was ich sehe, um Dinge, die mir auffallen.
Du lebst nun in Deutschland. Wie unterscheidet sich deine Arbeit hier von der in den Niederlanden? 
Ich bin seit Februar in Berlin. Hier spiele ich meistens auf kleinen Festen und in Theatern. In den Niederlanden habe ich seit ich 19 war vor Publikum gespielt und inzwischen in allen möglichen Locations.
Wer sind deine Vorbilder?
Ich habe nicht das eine Vorbild, sondern sammele mir die Teile von Vorbildern zusammen.Was mich beeindruckt, ist beispielsweise wie einfach Herman van Veen Grenzen überschreitet. Das war für mich inspirierend. Letzten Sommer habe ich auf einem Dorf in der Nähe von Berlin bei einem Trödelmarkt eine alte, niederländische Platte von ihm gesehen und da fiel mir diese Eigenschaft an ihm wieder auf.
Wie wirst du in Berlin aufgenommen?
Es ist nicht einfach, es gibt hier sehr viele Künstler. Das ist gut, denn so muss man sich bei der Arbeit fokussieren. Aber insgesamt kommt es voran. Ich spiele oft bei Lesebühnen, es wächst und der eine empfiehlt mich an den anderen weiter, so werde ich wieder eingeladen.
Wie bist du nach Berlin gekommen?
Ich fand die Sprache schön, und als ich mal zu Besuch in Berlin war, fragte ich mich wie ich es organisieren könnte, dass ich öfter hier bin. Das ist doch ein Abenteuer, etwas Neues, oder? Nun lebe ich hier, fahre aber häufig zurück in die Niederlande. Dort gebe ich Unterricht in Gesang und Performance.
 

Was wirst du am Freitag spielen? 

Ich habe in der letzten Zeit viele neue Lieder auf Deutsch geschrieben, die werde ich spielen. Vorher habe ich hauptsächlich auf Niederländisch geschrieben und dann übersetzt. Jetzt fange ich an auf Deutsch zu schreiben, das ist eine schöne Spielerei mit den Sprachen. Aber keine Sorge, ich werde auch etwas auf Holländisch singen.
Was hören wir als Nächstes von dir und wo kann man deine Musik kaufen?
Ich bin fast fertig mit dem Schreiben einer neuen Platte, danach beginnt eine Crowdfunding-Aktion, damit ich meine erste deutsche CD schön aufnehmen kann. Meine bisherigen CDs kann man beim Konzert im Zimmer 16 oder auf meiner Website kaufen.
Das Konzert findet am 8. November um 21 Uhr im Zimmer 16 in der Florastraße in Pankow statt. Karten kosten 12 Euro.
Die 9. Weltmusiktage laufen vom 7. bis zum 17. November. Weitere Teilnehmer sind unter anderem Delia Kassi, Banda Chuka, Drei Liter Landwein und das Gjusti Dus Orchestra.