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Stolperstein vor der Görschstraße 42 |
Erst im September diesen Jahres hat sich die Stolpersteingruppe Pankow gegründet. Die Initiative geht auf das Ehepaar Maili und Gerhard Hochhuth zurück, das sich in den vergangenen Jahren für die Verlegung von Steinen an der Schulzestraße stark gemacht hatte. Wie in allen Berliner Bezirken kümmern sich nun auch in Pankow sowohl eine ehrenamtliche Gruppe wie auch eine Koordinierungsstelle des Bezirks, hier das Museum Pankow, um Verlegewünsche.
Bisher liegen im Stadtteil Pankow (nicht dem Großbezirk) 22 Steine des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Wenig im Vergleich zu anderen Stadtteilen Berlins oder gar anderen Städten. Das liegt nicht am geringen Engagement der Bürger, wie Hochhuth erklärt, sondern vor allem daran, dass es in Pankow bereits eine lebendige Erinnerungskultur und zahlreiche Gedenktafeln gibt, mit denen die Steine nicht in Konkurrenz treten sollten.
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Stolpersteine vor der Florastraße 42 |
Hochhuth hat in den vergangenen Monaten aus dem Berliner Adressbuch, den Daten der Volkszählung 1939 und anderen Quellen die Adressen der NS-Opfer herausgearbeitet. So ist die Gruppe erste Anlaufstelle für diejenigen, die wissen möchten, ob es in ihrer Nachbarschaft Opfer gab, derer sie gedenken können. Die messingüberzogenen Stolpersteine, die pro Stück 120 Euro kosten, werden alle handgefertigt, so dass von der Idee bis zum Einbau Jahre vergehen können. Vielleicht erklärt dieser lange Zeitraum auch, weshalb in der nächsten Zukunft keine weiteren Stolpersteine in Pankow gesetzt werden.