Hier gibt es gelbe Buttons |
Mit der unbefristeten Aktion wollen die NaturFreunde Berlin darauf aufmerksam machen, dass viele Menschen vom gesellschaft-lichen Leben ausgeschlossen sind, weil sie sich die Fahrkarten für Bus und Bahn nicht leisten können. Ein Besuch bei weiter weg wohnenden Freunden kostet z.B. schon allein für Hin- und Rückfahrt rund 5 Euro. Der Verein weist auch darauf hin, dass im Hartz-IV-Regelsatz 19,20 Euro für öffentliche Verkehrsmittel vorgesehen sind. Ein Sozialticket kostet in Berlin aber 36 Euro. Für die NaturFreunde sind das 36 Euro zu viel, denn sie fordern einen kostenlosen Nahverkehr nach dem Vorbild von Estlands Hauptstadt Tallinn. Dort können alle Einwohner seit gut einem Jahr kostenlos mit Bussen und Straßenbahnen fahren. Da diese Forderung in Berlin derzeit politisch nicht durchsetzbar ist, wurde vor rund 10 Tagen erst einmal die Kampagne Ticketteilen ins Leben gerufen. Angelehnt an eine ähnliche Aktion in Nordrhein-Westfalen.
Auch mit Plakaten wird geworben |
Mit Erfolg: Sie kommen kaum noch hinterher, die Buttons zu verschicken, so dass eine Bestellung schon mal bis zu 4 Tage dauern kann, sagt Geschäftsführerin Judith Demba zu florakiez.de. Insgesamt wurden bereits 5000 Buttons ausgegeben, täglich gehen bis zu 150 Briefe raus. Das Porto bezahlt der Verein. Um die Kosten zu decken, wurde ein Spendenkonto eingerichtet; eine gute Möglichkeit auch für all diejenigen, die keine Umweltkarte haben, die Aktion aber trotzdem unterstützen wollen. Wenn genug Geld zusammenkommt, könnte es in Zukunft auch noch zwei Apps geben: Mit der einen könnten sich Besitzer von Umweltkarten und Mitfahrer verabreden; die andere soll dazu dienen, die eigene Umweltkarte weiterzugeben, wenn man sie nicht braucht, weil man z.B. in Urlaub fährt.
Mittlerweile gibt es bereits Anfragen aus Düsseldorf, Tübingen und Bremen. Selbst aus den Niederlanden kam schon Post. Es könnte also sein, dass „Ticketteilen“ sich weiter verbreitet.