Wie geht es weiter mit dem Nassen Dreieck?

Von | 6. April 2014
Nasses Dreieck

Das Nasse Dreieck hinter den Häusern in der Brehmestraße

Hunde rennen ungestüm durch wild wachsende Sträucher, bei Sonnenschein legen sich Erholungsbedürftige mit einer Decke in eine grüne Kuhle und neugierige Spaziergänger begutachten die Neubauten in der Brehmestraße von hinten.  Das  Nasse Dreieck ist eine sich selbst überlassene Brache, die Freiräume lässt.  Aber das Nasse Dreieck ist auch Hundeklo, illegale Müllkippe, Parkplatz und bei Regenwetter ein matschig-sumpfiges Etwas. Das soll sich ändern. Wann ist noch nicht klar, dafür wird jetzt über das „Wie“ geredet.

©Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

Das Nasse Dreieck ist Teil des Grünen Bandes Berlins. Der ehemalige Mauerweg in Mitte, Pankow und Reinickendorf soll einmal die Innenstadt mit dem Naturpark Barnim verbinden. Dafür wurden das Nasse Dreieck, die Schönholzer Heide und auch der Bürgerpark 2010 unter Landschaftsschutz gestellt. Derzeit erarbeitet die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung  und Umwelt einen Pflege- und Entwicklungsplan. Einbezogen wurden dabei auch Kinder und Jugendliche des Kinderklubs Fallobst.

Informationsveranstaltung

Die bisherigen Planungen des Senats und die Ideen der Jugendlichen werden jetzt zur Diskussion gestellt –  am 8. April um 17 Uhr im Rathaus Pankow. Die Einladung von Bezirk und Senatsverwaltung richtet sich explizit auch an Kinder und Jugendliche. Jeder kann seine Meinung vertreten und Anregungen geben. Ein Gutachterbüro wird alle Vorschläge prüfen. Wann das Nasse Dreieck neu gestaltet wird, hängt allerdings von der Dresdner Bahn in Tempelhof ab. Wenn diese wieder in Betrieb geht, werden Gelder für Ausgleichsmaßnahmen in Pankow frei. Das Planfeststellungsverfahren ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Es kann also noch dauern.

Bisherige Planungen für das Nasse Dreieck

  • Ostseite

Der Mauerweg teilt das Nasse Dreieck in zwei Hälften. Auf der Ostseite soll es einen Naturerfahrungsraum für Kinder von 6 bis 15 Jahren geben. Dafür hat der Kinderklub Fallobst bereits Ideen gesammelt.  Klettern, Pflanzen kennenlernen, mit Matsch spielen,… die Kinder werden ihre Vorschläge am 8. April vorstellen. Eins ist schon mal klar: Hunde sind hier nicht erlaubt.

  • Westseite

Hier ist alles denkbar: Picknickplätze, Bolzplatz, Skaterbahn, Plätze zum Entspannen,… einen Hundefreilauf wird es auch hier nicht geben.

  • Hunde

Freilaufende Hunde werden auf dem Nassen Dreieck nicht mehr erlaubt sein. Dafür soll ein eingezäunter Auslaufbereich an der Esplanade eingerichtet werden. Dieser Platz wird jetzt schon intensiv von Hundebesitzern genutzt, allerdings ohne Zaun. Mehrere Jogger, die Angst vor Hunden haben oder bereits gebissen wurden, haben sich bei den Behörden beklagt. Da das Nasse Dreieck unter Landschaftsschutz steht, besteht eigentlich bereits jetzt Leinenzwang für Hunde. Das weiß nur keiner. Die Schilder für das Landschaftsschutzgebiet verstauben irgendwo im Bezirk. Die Senatsverwaltung hatte sie dem klammen Bezirk gekauft, doch der stellt sie nicht auf, weil er die Kosten dafür nicht aufbringen kann oder will. Das Gleiche gilt für die Kontrolle der Leinenpflicht durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes – ebenfalls zu teuer.

  • Öffnung des Mauerwegs im Süden

Der ehemalige Mauerweg soll zur Grüntaler Straße (Wedding) und zur Esplanade (Prenzlauer Berg)  geöffnet werden. Das wäre auch jetzt schon möglich, denn die Bahn hätte nichts dagegen. Sie möchte aber nicht für die Entsorgung von abgestellten Sofas und kaputten Fernsehern zuständig sein. Der Bezirk auch nicht und so bleibt der Durchgang erstmal zu – trotz BVV-Beschluss und Unterschriftenliste, die das Berliner Netzwerk für Grünzüge dem Bezirk übergeben hat.

  • Verlängerung des Mauerwegs im Norden

Geplant ist eine Verlängerung des Mauerwegs hinter den Häusern der Brehmestraße entlang der S-Bahngleise bis zum Bahnhof Wollankstraße. Ursprünglich sollte dieser Weg 5 Meter breit sein, um auch Bänke aufstellen und Sträucher pflanzen zu können. Aus Rücksicht auf die Anwohner, die für den Weg auf einen Teil ihrer Gärten verzichten müssen, sind nun nur noch 3 Meter vorgesehen, Bänke und Sträucher damit gestrichen.

  • Zugang zum Nassen Dreieck

Der Durchgang neben dem Neubau in der Brehmestraße soll in der jetzigen Form erhalten bleiben. Die Bauherren wollten den Durchgang gerne überbauen. Doch das wurde – genauso wie ein Tor – abgelehnt. Nur ein paar Poller werden aufgestellt, um parkende Autos zu verhindern. Auch ein Zugang durch die Kleingartenkolonie Famos ist angedacht.

  • Kleingartenparzellen

Die Chancen für neue Parzellen der Kleingartenanlage Famos am Rand des Nassen Dreiecks stehen schlecht. Zwar hat sich Baustadtrat Jens-Holger Kirchner dafür stark gemacht, doch stehen Kleingärten im Widerspruch zum Landschaftsschutzgebiet.

Informationsveranstaltung  zum Nassen Dreieck
Dienstag, 8.April 2014, 17 Uhr
Ratssaal im Rathaus Pankow, Breitestraße 24A-26