Ein Jahr Zweite Liebe

Von | 2. Mai 2014
kranich

Origami-Faltwerk: Kranich

Nachdem sie ein Leben als Eventmanagerin hinter sich gelassen hatte, eröffnete Tina Hustedt vor einem Jahr am oberen Ende der Florastraße Laden für Papeterie und Geschenke. Statt des Standardpakets Druckerpapier finden die Kunden in der „Zweiten Liebe“ ausgefallene Notizbücher, Geschenkartikel und Masking Tapes. Weshalb sich die 33-jährige Pankowerin auch über Kunden freut, die nur mal zum Gucken kommen und was sie am Samstag zum Jubiläum plant, erzählt sie im Interview.

Tina Hustedt

Tina Hustedt

florakiez.de: Am 4. Mai 2013 hast du hier dein Geschäft eröffnet. Wie läuft es?

Tina Hustedt: Es läuft gut und ich bin mit meinem ersten Jahr hier sehr zufrieden. Selbstverständlich habe ich ein paar Dinge lernen müssen, eigentlich lerne ich jeden Tag etwas dazu und passe mein Sortiment an, dabei höre ich auch auf die Tipps und Wünsche meiner Kunden.

Kannst du uns ein Beispiel nennen?

Ja. Am Anfang hatte ich in Bezug auf Kinder eher an Geschenke zur Geburt oder zur Taufe gedacht. Aber in so einem nachwuchsreichen Kiez hat jede dritte Person, die hier rein kommt, ein Kind an der Hand und viele fragen nach Geschenken, die sich für den Kindergeburtstag oder als Mitbringsel eignen. So entwickelte sich mein Laden auch in Richtung Kindersachen, bald richte ich sogar eine richtige Kinderspielecke hinten im Geschäft ein. Grundsätzlich achte ich bei allen Produkten auf die Nachhaltigkeit, aber bei den Kindersachen noch viel mehr.

Ladenansicht

„Zweite Liebe“

Aber nicht nur der Laden verändert sich, auch die Gegend um die Florastraße herum ist im Wandel. Was fällt dir daran auf?

Mir fällt auf, dass sich im Moment vor allem die vordere Florastraße verändert, also der Teil zwischen der Mühlenstraße und dem S-Bahnhof. Eine Zeit lang hat sich diese Veränderung auf den anderen Teil konzentriert, aber mit dem Umzug der Florentine, der Eröffnung des „Wo der Bär den Honig holt“ und gerade mit dem „Liebling Kreuzberg“ tut sich jetzt auch in dieser Ecke viel. Vor ein paar Jahren habe ich noch in Kreuzberg gewohnt und mich erinnert viel am Kiez an die Bergmannstraße vor 10 Jahren. Die ist ja inzwischen völlig touristisch, neulich habe ich dort einen Touristenführer gesehen, der ein Schild hochhielt und hinter dem eine Gruppe hertrottete.

Gibt es eigentlich eine Trennung zwischen der vorderen und der hinteren Florastraße?

Das sieht schon so aus, aber die Geschäftsleute aus beiden Teilen der Straße arbeiten gut zusammen. In diesem Jahr wird sich das Florastraßenfest auch ein wenig mehr in den vorderen Teil verlagern, so wird die Bühne an der Dusekstraße aufgebaut und nicht mehr dort, wo sie in den vergangenen Jahren stand.

Etabliert sich die Florastraße eigentlich wieder als Einkaufsstraße und ergänzt sie sich mit der Breite Straße?

Ja, bestimmt. An der Breite Straße gibt es eher große Ketten, hier an der Florastraße hingegen findet man eher kleine, inhabergeführte Läden. Schön, dass Leute jetzt wieder gerne hier entlang bummeln und wissen, dass sie hier etwas finden können.

Was fehlt dem Florakiez noch?

Bis vor Kurzem habe ich gedacht, dass noch ein Klamottenladen fehlt, doch nun gibt es den mit dem „Liebling Kreuzberg“ auch. Toll wäre es, wenn es hier einen guten Biobäcker gäbe oder ein nettes asiatisches Restaurant.

Und was findet am Samstag, den 3. Mai, bei dir zum einjährige Bestehen statt?

Wir werden von 11 bis 16 Uhr Sekt anbieten und Musik spielen. Außerdem wird Mareike Kühn einen Origamiworkshop für Kinder und Erwachsene geben.