Für die internetfreien Häuser im Florakiez besteht Hoffnung. Die Deutsche Telekom hat angekündigt, die fehlende Technik nachzurüsten. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage zur Breitbandentwicklung hervor.
Demnach will die Telekom noch in diesem Jahr damit beginnen, die sogenannten Opal-Gebiete in Pankow, Mitte und Spandau zu „überbauen“. Das heißt: An Stelle der veralteten, nicht DSL-fähigen Glasfaserkabels werden neue Kupferleitungen verlegt. Diese sollen dann superschnelles Vectoring-DSL mit bis zu 100 MBit/s möglich machen.
Zum Problem könnten allerdings die gerade sanierten Gehwege in der Florastraße werden. Denn in Berlin gibt es seit kurzem ein Aufgrabeverbot für neu gemachte Straßen und Fußwege. Nach Fertigstellung darf fünf bzw. drei Jahre lang nicht mehr gebuddelt werden. Ausnahmen sind nur bei Havarien und „zwingend technischen oder gesamtwirtschaftlichen Gründen“ möglich. Ob die Verlegung neuer DSL-Leitungen darunter fällt, muss bezweifelt werden. Bisher waren in der Florastraße jedenfalls keine Telekom-Techniker zu beobachten.
Die Initiative „DSL nach Pankow“ kämpft schon seit 2005 dafür, dass die weißen Flecken auf der Internetkarte verschwinden. Der Florakiez war über viele Jahre so gut wie gar nicht versorgt, inzwischen hat sich die Situation deutlich gebessert. Doch noch immer gibt es Häuser, in denen weder DSL noch ein Anschluss an das internetfähige TV-Kabel möglich sind.
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Mitten in Pankow, aber kein DSL
Es ist so dermaßen lächerlich, dass die Telekom jetzt plötzlich um die Ecke kommt. ALLE Versorger der Florastraße (Telekommunikation, TV, Wasser, Strom, Gas etc.) wurden unter Hervorhebung der Gesetzeslage (Aufgrabeverbot) darauf hingewiesen, dass die Gehwege gemacht werden und etwaige Reparaturen/Modernisierungen durchgeführt werden sollen. Da hat weder die Telekom noch Kabelnetzbetreiber Handlungsbedarf gesehen.
Der jetzige Vorstoß wird damit sehr wahrscheinlich an der Florastraße vorbeigehen (müssen).