Kiezgesicht: Bernd Stange

Von | 30. Juli 2014

Hier stellen wir in loser Folge bekannte Gesichter aus dem Florakiez in Pankow vor. Menschen, die jeder von uns schon einmal gesehen hat und die zu unserer Gegend gehören wie der M27er-Bus. Diese Woche hat Bernd Stange von der Eulen Apotheke an der Florastraße auf unsere Fragen geantwortet.

kiezgesichteule

Bernd Stange mit der Pilleneule.

Funktion: Zusammen mit meinen Leuten sorge ich dafür, dass die Leute im Kiez gesund bleiben. Außerdem ist die Eulen Apotheke ein Treffpunkt für alle, die hier in der Gegend leben. Auch das trägt zum Wohlbefinden bei.

Seit wann im Kiez? Die Apotheke habe ich seit 2003, damals wohnten wir auch schon in Pankow. Formal gesehen habe ich sie neu gegründet. Die Vorgängerapotheke war fast ein Jahr lang geschlossen. Wir sind dann mit einem neuen Team, der Eule und eigenem Konzept angetreten. Für uns behaupten wir, frei nach dem Edeka-Prinzip, wir lieben Pillen. Und die Menschen, die sich damit auseinandersetzen müssen. Und: Beratung heißt für uns auch mal, im Einzelfall abzuraten – manchmal ist ein Arzneimittel schlicht sinnlos.  Als wir 2003 anfingen, war hier noch einiges anders. Es gab weniger Läden, andere Läden und bei manchen ist es schade, dass sie weg sind. Ich weiß gar nicht, ob es damals überhaupt eine private Kita hier auf der Ecke gab…

Mag am Kiez: Ich mag das Publikum, ob alt oder jung, die Mischung macht’s! Frappierend finde ich übrigens, dass die S-Bahnbrücke noch immer wie eine Schneise zwischen Pankow und Wedding verläuft und das, obwohl der Mauerfall schon eine Generation zurück liegt.

Ist genervt von…Die Gehwege sind hier in der Gegend extrem schlecht. Für ältere Menschen aber auch Rollifahrer und Kinderwagenschieber ist das ein tägliches, unfreiwilliges Geländespiel. Außerdem nerven mich Vorgärten, die nicht gepflegt werden, Hundehaufenliegenlasser und Zigarettenausdemfensterschnipper. Und komplett bescheuert ist, dass uns immer wieder Pflanzen aus den Kübeln geklaut werden. Das passt doch gar nicht zum Florakiez!

An dem Tag, an dem Tegel schließt,…verkaufe ich Ohrstöpsel zum halben Preis.

Wenn nicht im Florakiez, dann möchte ich am liebsten leben…auf Helgoland. Das ist klasse dort. Mitten auf dem Meer gibt es keine Pollen, keine Hektik und keinen Stau. Aber auf Dauer? Eigentlich fühle ich mich in Florakiez viel zu wohl.

Wünscht sich, …ein gutes, faires Miteinander und gegenseitige Akzeptanz. Und dass wir alle wissen, dass wir selber ein Stückchen des Ganzen sind. Ganz einfach: Wir sind der Kiez.