Es war Notwehr

Von | 6. Oktober 2015
Blumen

Görschstraße im Oktober 2013

Monatelang lagen Blumen vor dem Haus. Verwandte und Freunde erinnerten an den Mann, der vor zwei Jahren bei einer Messerstecherei in der Görschstraße ums Leben gekommen war. Drei Männer waren in einer Wohnung in Streit geraten und dann mit Messern auf einander losgegangen. Ein 26-jähriger war noch vor Ort an den schweren Verletzungen gestorben, ein weiterer Mann wurde lebensgefährlich verletzt und musste zeitweise ins künstliche Koma versetzt werden. Nur wenige Tage zuvor war der Schwerverletzte vor dem selben Haus in der Görschstraße von einem maskierten Mann angegriffen worden, der ihm fast ein Ohr abgeschnitten hatte.

Anwohner waren zeitweise in Sorge, dass es sich bei dem Angreifer um einen gefährlichen Psychopaten handeln könnte, der sich vielleicht weitere Opfer sucht. Doch diese Befürchtungen waren unbegründet, scheint es sich doch um Streitigkeiten unter Bekannten gehandelt zu haben. Zu den konkreten Hintergründen wollte die Staatsanwaltschaft sich nicht äußern. Klar ist nur, es war Notwehr, denn das Verfahren wurde im Februar eingestellt, wie uns eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte: „Nach dem Ergebnis der Ermittlungen war davon auszugehen, dass der Getötete seinerseits mit dem Messer angegriffen hatte.“

Mehr zum Thema:
Ein Toter bei Bluttat im Florakiez
Gewalt im Florakiez