Wenn der BER öffnet, macht Tegel schnell zu

Von | 18. November 2015

Noch wird in Tegel geflogen (© Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg)

In Sachen Flughafen gibt es (ausnahmsweise) mal eine positive Meldung. Nach der Eröffnung des BER wird Tegel nicht lange parallel in Betrieb bleiben. Alle Fluggesellschaften sollen innerhalb von nur vier Wochen umziehen.

Das erklärte Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld am Mittwoch im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses. Den Anfang sollen demnach die Lufthansa oder Air Berlin machen.

Unklar ist immer noch, ob die Eröffnung  mit dem Winterflugplan im Oktober 2017 zu schaffen ist. Der endgültige Termin soll im kommenden Frühjahr bekanntgegeben werden.

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Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

25 Kommentare zu “Wenn der BER öffnet, macht Tegel schnell zu

  1. Maja Wiens

    Für diesen unpolitschen Blog ja mal eine deutlich bewertende Aussage. Nö – eine gute Nachricht ist das nicht für jeden/jede, die meisten werden sich nur nicht trauen, das auch laut (ohne Pseudonym) zu sagen.
    Ich mag die Flugzeuge über Pankow – auch wenn sie laut sind.
    Sie gehören einfach schon lange dazu, halten unsere Mieten noch im Zaum, und wir haben einen kurzen Weg zum Flughafen.

    1. Dennis

      Das sehe ich 100% genauso. Für alle die über den seit jahrzenten bestehenden Fluglärm um Tegel erstaunt sind und sich beschweren, habe ich kein Verständnis: das ist nichts Neues. Für jene um BER, die bald der Fluglärm trifft und die dort vorher ein Haus o.ä. gekauft haben als BER noch nicht klar war: DIE haben Grund sich zu beschweren.
      Ich hingegen freue mich über die kurze Anfahrt zu Tegel und über die indirekte Mietpreisbremse!

      1. Christian

        Was verändert sich eigentlich „Für jene um BER, die bald der Fluglärm trifft und die dort vorher ein Haus o.ä. gekauft haben als BER noch nicht klar war“? Fliegen die Flugzeuge von und nach SFX (Schönefeld) – easyJet, Aeroflot und ca. 20 andere Fluglinien – bisher einen Bogen um „jene“? BER und SFX sind doch nur 400m auseinander, oder nicht?

        1. Michael

          Die Frequenz in der die Flugzeuge über die betroffenen Gegenden fliegen – es ist ja dann ein *Groß*flughafen.

    2. Stef

      Tja ja wird leider bald nix mehr werden…

      Die nächsten teuren Yuppie-Bauvorhaben, die dann pünktlich 2017/2018 fertig werden stehen ja schon überall in den Startlöchern. Die Baugruben werden schon vorbereitet bzw. ausgehoben.

      Oder sind es nicht eher Gräber für das ehemalige schöne Pankow der Ost-Berliner? Welche jetzt von großen Autos, teuren Kaffee-Häusern, Bio-Märkten und der ignoranten internationalen Bohème mit Fahrrad und Kinderwagenarmee überrannt wird…

      Vielleicht haben wir Glück und Tegel wird als Militärflughafen weiter genutzt. Die dürfen wenigstens die ganze Nacht fliegen 🙂

    3. Hanno Hall Post author

      Mit Verlaub, ich finde die Diskussion albern.
      1) Lärm tut niemandem gut, sondern sorgt für Stress
      2) In Deutschland gibt es kein Recht auf Lärm, sondern auf den Schutz vor Lärm
      3) Niemand ist vom Fluglärm über Pankow überrascht worden. Ist ja kein Geheimnis, dass hier gestartet und gelandet wird.
      4) Genauso wenig kommt die Schließung von Tegel überraschend. Der Beschluss ist 1996 gefällt wurden. In den vergangenen fast 20 Jahren konnte man sich darauf einstellen.
      Beste Grüße

  2. Max Müller

    Es ist sowieso unsinnig, Tegel zu schliessen, wenn der BER eh bei Beginn schon zu klein ist.

  3. Wiebke von Böhl

    Am besten gefällt mir das Wörtchen „wenn“ in der Überschrift.

    Wenn die Eröffnungen des BER nämlich so weitergehen wie bisher abgelaufen, dann haben wir noch sehr, sehr lange sehr, sehr kurze Wege zum nächstgelegenen Flughafen.

    Dass der Mühlenfeldt so argumentieren muss ist ja wohl klar, sonst kriegt der keine Kohle mehr genehmigt vom Abgeordnetenhaus. Außer der (möglicherweise) schnellen Tegelschließung scheint es ja keine positiven Neuigkeiten direkt vom Fortschritt auf dem BER Gelände zu geben, sonst müßte man sich nicht an so einer waghalsigen Prognose aufhängen.

    Wer keinen Lärm mag soll nicht in eine Großstadt ziehen. Es gibt sooo viele schöne und lärmfreie Wohnorte in Brandenburg. Und in Mecklenburg Vorpommern. Dort klappt’s dann auch störungsfrei mit dem dörflichen Leben. Und ringsherum nur Bio. Spielplätze für die Kinder. Vorteile ohne Ende.

    Und ich weiß ja, dass die Zugezogenen die Mietenproblematik (und die Angst der Alteingessenen davor, hier nicht mehr wohnen bleiben zu KÖNNEN) nicht mal am Rande interessiert, sie ist aber da und sie wird auch nicht weggehen, bloß, weil ihr Euch um den streßigen Lärmpegel sorgt und um die ausreichende Anzahl von Fahrradstellplätzen auf dem Bahnhofsvorplatz.

  4. disharmonie

    um mal dem blogautor beiläufig zu antworten.
    1. was ist lärm….für manche ein rockkonzert, für andere strassenbauarbeiten.
    das geräusch der startenden und landenen flugzeuge gehört zu tegel und pankow liegt in der flugschneise, somit gehört dieses geräusch zu pankow.
    2. gut isolierte fenster und man hört nichts mehr, abgesehen gibt es hauptverkehrsstrassen in pankow (breite strasse, mühlenstrasse, wollankstrasse) die sind viel lauter und permanent da, als die Flugzeuge. wenn es also ein recht auf schutz vor lärm gibt, sollte man anfangen berlin autofrei zu machen….man wäre das leise und jeder würde sich über die flugzeuge freuen, da gebe es dann mal was zu hören
    3. interessiert mich einen feuchten kericht was mal 1996 beschlossen wurde, wurde ja auch beschlissen Tegel früher zu öffnen, es wurde beschlossen min. 3 % des bip für entwicklungshilfe einzusetzen….
    ber ist ne absolute fehlplanung, was grösse und kosten und standort anbelangt….
    tegel bleibt hoffentlich noch lange offen und so wie es aussieht noch über 2020 hinaus….

  5. Karl-Heinz Twele

    Die Leiden des schlauen Willi

    Kennt ihr die Geschichte von Willi Schlauberger? Der hat sich ein Grundstück direkt an der Bahnstrecke Hamburg-Hannover-Frankfurt ganz billig gekauft und ein Haus darauf gesetzt. So billig war das Grundstück, weil das ökologisch zu befürwortende Verkehrsmittel „Bahn“ so einen Krach macht, die Kinder gestört werden und auch Willi nachts nicht schlafen kann.

    Aber Willi dürfte nicht Schlauberger heißen, wenn es nicht wirklich einer wäre – sonst würde ja jeder über ihn lachen. Also gründete er fluchs eine Bürgerinitiative für ein Nachtfahrverbot für ICE und IC. Die Regionalzüge wollte die Bürgerinitiative gleich ganz abschaffen und stattdessen Mietstationen für Fahrräder flächendeckend einrichten. Ist ja schließlich noch besser für die Umwelt.

    Inzwischen sind Willi Schlauberger und seine Freunde alle wieder weggezogen. Der Lärm, durch den Spott und das Lachen der Einheimischen, waren einfach zu stressig.

    Dazu noch ein Motto für die Tegel-Leidenden: Heiliger St. Florian, verschon‘ mein Haus, zünd‘ andere an…

  6. Maja Wiens

    @Hanno Hall – wieso finden Sie die Diskussion albern?

    Nein, es gibt kein Recht auf Lärm – aber auch keine Stadt ohne Lärm.

    Ich liebe Kinder und unter uns und über uns und nebenan wohnen viele und machen ghörigen Lärm, das Haus lebt. Trotzdem ist auch dieser Lärm vermutlich „gesundheitsschädlich“, denn die Kinder, die morgens nicht in den Kindergarten (der im Erdgeschoss „wohnt“ wollen und verzweifelt heulen, machen mehr Lärm als Flugzeuge bei geschlossenen Fenster :-).
    Der Schutz vor Lärm ist absolut ausgehebelt sobald er von Kindern kommt – ich finde das auch durchaus richtig so, aber damit gibt es eben nur einen sehr eingeschränkten Schutz vor Lärm.

    Was ist denn z.B. mit den Anwohnern der S-Bahn (Florastraße), und all denen die quietschende Straßenbahnen und hupende Autos vor der Tür haben?

    Übrigens, mir ist der Schutz vor Horrormieten wichtiger als Lärmschutz.

    Beschlüsse kann man revidieren, auch wenn sie 1996 gefasst worden sind.

    Mah kann auch seine Meinung ändern: Ich habe gegen die Randbebauung von Tempelhof gestimmt, aber wäre jetzt sofort dafür. Sozialer Wohnungsbau gehört mitten in die Stadt und nirgendwo sonst haben wir so viel Freifläche.

    1. Hanno Hall Post author

      Hallo Frau Wiens,
      natürlich gibt es keine Stadt ohne Geräusche. Fordert aber auch niemand. Und auch Kinderlärm kann sehr anstrengend sein. Eltern wissen das. Der Kinderlärm tritt üblicherweise aber nicht zu nächtlicher Stunde auf.
      Auch Straßen- und Schienenlärm sind eine Belastung und müssen reduziert werden. Dass es anderen Lärm gibt, kann dennoch kein Freibrief für Fluglärm sein.
      Was die Beschlüsse anbelangt: Sie sind demokratisch gefällt worden. Es steht Ihnen frei, sich für eine Änderung einzusetzen und in einer Partei oder Initiative entsprechend zu engagieren. Für Tegel dürfte das aber zu spät sein. Wie schlecht das Projekt BER auch immer gelaufen sein mag. Inzwischen sind so viele Milliarden verbuddelt, dass es auf die letzten 5, 10 oder 20 Prozent auch nicht mehr ankommt. Den Flughafen nicht fertig zu stellen, wäre eine Verhöhnung des Steuerzahlers.
      Zu den Mieten: Die bewusste Verschlechterung des Wohnumfelds durch Lärm kann nicht die Lösung sein. Dann könnten Sie auch eine wohnortnahe Mülldeponie oder noch ein paar Stadtautobahnen fordern. Zu stark steigende Mieten sind ein Fall für die Politik (siehe oben). Oder man versucht, das Risiko zu minimieren. Bei einer Wohnungsbaugesellschaft oder besser noch in einer Genossenschaft ist man auf der halbwegs sicheren Seite. Auch die privaten Vermieter sind nicht alle Spekulanten oder Haie.
      Beste Grüße

      1. Max Müller

        Demokraitisch beschlossen heisst es wenn drei Herren entgegen allen gutachterlichen Empfehlungen eine Entscheidung treffen …

        20.06.1996
        Der damalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe sowie Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann verkünden im sogenannten „Konsensbeschluss“ die Empfehlung einer Standortentscheidung zugunsten von Schönefeld, die Schließung der Flughäfen Tegel und Tempelhof sowie die Sicherstellung einer angemessenen Verkehrsanbindung an den Flughafen.

        zu Tegel: es ist ja keine bewusste Verschlechterung sondern nur die Weiterführung des status quo.
        Eine solche wäre, in kleinerem Umfang, sinnvoll, einerseits um nicht von einem Flughafen abhängig ist (bei Notfällen landen wir in Rostock oder Leipzig) und bei der erwarteten Steigerung sowieso. Rational war diese Entscheidung nicht wirklich, andere Grossstädte haben drei oder mehr Flughäfen.

      2. Karl-Heinz Twele

        Hier hat weder jemand eine Mülldeponie gefordert – noch eine zusätzliche Startbahn für Tegel oder sonst etwas, um das Wohnumfeld zu verschlechtern.

        1996 glaubten viele Menschen noch an Kohls Versprechen von den innerhalb weniger Jahre entstehenden blühenden Landschaften im Osten. Und die Bundesregierung meinte, die gesamte deutsche Wirtschaft würde ihre Hauptsitze und Verwaltungen in die neue Hauptstadt verlegen und deshalb bräuchte man einen repräsentativen Flughafen.

        War alles nix. Arbeitslosigkeit und Pegida statt blühender Landschaften und die Wirtschaft ist auch geblieben, wo sie immer war: In Hamburg und Köln, Düsseldorf, Frankfurt und München.

        Das heißt: Die Vorraussetzungen für die BER-Entscheidung bestand aus einer Ansammlung von falschen Prognosen und sollte deshalb in jedem Fall korrigiert werden. Dieser neue Flughafen bringt nichts als neuen Lärm für neue Betroffene.

        Zum Schluss: Sie schreiben, steigende Mieten seien Sache der Politik.
        Politik, lieber Herr Hall, ist im demokratischen Staat Sache der Menschen.

        1. Hanno Hall Post author

          Das ist selbstverständlich und meinte ich mit dem Hinweis „siehe oben“. (Es steht Ihnen frei, sich für eine Änderung einzusetzen und in einer Partei oder Initiative entsprechend zu engagieren.) Leider ist die Bereitschaft, sich einzubringen, eher gering. Mein Eindruck von Berlin als Teil der erwähnten Landschaften ist ein anderer. Die Wirtschaftsleistung der Stadt nimmt jedenfalls deutlich zu.

          1. Karl-Heinz Twele

            Ja, die Wirtschaftskraft nimmt zu – auf extrem niedrigem Niveau. Auf der CAPITAL-Rangliste schafft die Hauptstadt Berlin mit 3,3 Millionen Einwohnern 25 Jahre nach der Vereinigung gerade mal Platz 32…

            Hier können Sie es nachlesen. Hinweis: Immer mehrere Quellen beiziehen, das schützt vor Fehleinschätzungen und gibt die Chance zur richtigen Gewichtung. 🙂

            http://www.spiegel.de/wirtschaft/tabelle-die-wirtschaftskraft-der-deutschen-staedte-a-335368.html

            Ich schließe das Wirtschaftsthema für mich persönlich damit ab, weil man darüber natürlich besser in anderem Rahmen besser diskutieren kann und das Thema auch Beschäftigung für Jahre bietet.

  7. H. Thernoth

    Ich freue mich darauf, dass TXL irgendwann schließt. (Auch wenn ich zum Fliegen lieber dorthin als nach Schönefeld fahre.)
    Mein Vermieter wird dann auch nicht einfach die Miete erhöhen können (als wäre er ein Horrorfilmprotagonist).

    Bei mir ist der Fluglärm massiv (und dennoch werde ich nicht aus der Heimat ziehen, sondern meinen „alteingessenen“ Freunden Stachel im Fleisch sein mit Fahrrad, Kind und durchgeweichter Bioladenpapiertüte, die genau dann reißt und den schrumpeligen Rosenkohl auf die Straße ergießt, wenn sie grade in ihren Autos Grün bekommen, daraufhin stehen bleiben und womöglich mit ansehen müssen wie ein nicht in Berlin geborener und nicht in Pankow aufgewachsener Eigentumswohnungsbesitzer ihnen den letzten Parkplatz in der Florastraße vor der Nase wegschnappt) und kein Kind in meiner Umgebung (es gibt viele), und keine Straße und keine Musik und kein Winzerfest o.ä. Mumpitz hat seine Qualität: 6-23 Uhr, 75dB+, manchmal alle 90 sec.

    Stadt heißt Lärm, das akzeptiere ich, aber dennoch freue ich mich auf Tegels Ende. Ich fordere nur dazu auf, dass die, die sagen, man müsse den Lärm hinnehmen (oder wegziehen) auch all die anderen Dinge hinnehmen (oder wegziehen), die zur Stadt gehören: Kinder, Hundescheiße, Parkplatznot, Neubauten, Wohnumfeldveränderung, Fremde, Ausländer, Hinzuziehende, Reichere, Ärmere, Meckerpötte, Ewiggutgelaunte, und mich!

    1. Hanno Hall Post author

      Was ist daran witzig? Die Herren – man muss mit ihnen nicht einverstanden gewesen sein – waren zum damaligen Zeitpunkt die Volksvertreter. Das ist in der repräsentativen Demokratie nun mal so.

      1. Wiebke von Böhl

        Ich bitte denn doch mal um ein wenig argumentative Stringenz: Wenn Pankow zubetoniert wird, dann läuft das halt unter dem Slogan „Veränderung“ und wer da nicht mitjubelt, der ist halt von vorgestern. Oder Schlimmeres.

        Ein Beschluß jedoch, der ausgehend von falschen Prognosen 1996 gefällt wurde, dessen Konsequenz eine Ansammlung krimineller Bereicherungsakte ist – nachzulesen im von der Piratenpartei veröffentlichen Bericht zum BER Untersuchungsausschuss – der soll unumstößlich sein und immer und ewig gelten?

        Sagt wer?!

        Und Herr Hall, für so naiv hätte ich Sie gar nicht gehalten: „die Politik“ regelt die Mietenentwicklung in dieser Stadt. Lustig. In wessen Interesse denn? Desweiteren: Woher genau wissen Sie, dass sich hier niemand Ihrer BlogleserInnen in einer der zahlreichen Antigentrifizierungs- und -verdrängungsinitiativen dieser Stadt engagiert? Haben Sie einen direkten Draht zum NSA?

        Ich sehe meine aus der Beobachtung resultierende These, dass die Verdrängungsprozesse in der Florastraße und Umgebung die Betreiber dieses Blogs nicht mal am Rande interessiert (‚die Politik macht das schon‘, ‚Gründet doch eine Bürgerinitiative‘ ‚Mietet eine Wohnung bei Genossenschaften oder Wohnungsbaugesellschaften‘ – fehlt eigentlich nur noch die Baugruppen- oder Kaufempfehlung) bestätigt.

        Was übrigens das Thema „Bürgerinitiative“ betrifft – was die bringen sah man ja sowohl an der Geschichte „famos versus Himmel & Hölle“ sowie dem Geschehen um die weiße Villa. Die einen haben Unterschriften und Spenden gesammelt und sich einen Wolf geklagt, die anderen haben nach Absage des Denkmalschutzes doch relativ schnell aufgegeben. Unsere Vertreter unserer repräsentativen Demokratie schweigen dazu. Oder bringen irgendwelche Beschlüsse aus irgendwelchen Arbeitskreisen in irgendwelche Gremien ein, von denen man dann nie wieder was hört und liest. Eine Auseinandersetzung mit dem Begriff ‚Postdemokratie‘ bringt an dieser Stelle wahrscheinlich die passende Sortierung.

        1. Hanno Hall Post author

          Sie haben den Politik-Sprech schon ganz gut drauf. Auf meine Argumente gehen Sie nur scheinbar ein und arbeiten mit Unterstellungen und Halbwahrheiten. Theoretisch würde ich gerne mit Ihnen diskutieren. So lange Sie sich hinter irgendwelchen Phantasienamen verstecken, habe ich keine Lust dazu.

          1. Maja Wiens

            Hallo Herr Hall,

            ich verstecke mich nicht hinter einem Phantasienamen, obgleich das wohl vernünftiger wäre. Und bei anderen Nutzern hier, ist mir das gleichgültig, solange sie nicht rechtsradikal oder beleidigend agieren. Gute Argumente bleiben gute Argumente, auch wenn sie von jemandem kommen, dessen Klarnamen man nicht kennt. Umgekehrt gilt das genauso.
            Ich mache mir hier also die Argumente von Wiebke von Böhl zu eigen und warte dann auf den praktischen Diskussionsbeitrag von Ihnen.

            Und um auch noch auf Ihre Antwort oben zu meinem 2. Kommentar einzugehen: Dass Kinderlärm nachts nicht zu hören ist, ist ein Märchen – meine Nachbarn haben ein Schreikind – es hat einige Jahre gedauert, bis es aus dem „Gröbsten“ raus war.

            Ihre Genossenschaftsempfehlung in allen Ehren, aber mal die Mieten bei denen in Zentralpankow angesehen? In Bucher „Altneubauten“ vermieten alle billig, ebenso in Randgebieten, wobei das aber auch bald vorbei sein wird.

            Ich hoffe sehr, dass die 1996 getroffene Entscheidung (über demokratisch kann man streiten) keinen Bestand hat.

            Die Nachtigallen hat der Fluglärm übrigens nicht gestört, aber noch einige Lückenbauten und wir haben hier keine einzige mehr. Und wenn schon Lückenbauten – dann sozialer Wohnungsbau mit Kalt- und Warmmieten, die dann auch das „Amt“ übernimmt. Damit in die Klasse von Jonathan, Paulina, Max und Richard dann auch Kevin, Achmed und Unku gehen.

            Man liest sich…

          2. Hanno Hall Post author

            Hallo Frau Wiens,
            mich stören die Phantasienamen. Wüsste keinen Grund, warum man sich verstecken sollte. Daher werde ich an dieser Stelle nicht darauf eingehen.
            Ich möchte Sie nicht langweilen, aber ich muss mich wiederholen. Der eine Lärm macht den anderen nicht besser. Anstrengende Kinder rechtfertigen keine anstregenden Flugzeuge.
            Für eine Revidierung der BER-Entscheidung ist es zu spät. Es ist schon viel zu viel Geld ausgegeben worden. Und selbst wenn es ein Standort im ferneren Brandenburg geworden wäre, auch die hätte das Ende von TXL bedeutet.
            Zu den Wohnungen: Zwei der Lücken schließt die Gesobau mit zusammen fast 120 Wohnungen. So wenig ist das nicht. Ansonsten habe ich da auch kein Rezept. Offenbar wollen jedes Jahr zigtausende Menschen aus Nah und Fern nach Berlin. Damit verknappt sich das Gut Mietwohnung. Was schlagen Sie vor?
            Beste Grüße

  8. Florakiez

    An dieser Stelle müssen wir die Kommentare leider schließen. Unverschämtheiten sind nicht gewünscht.
    Noch ein kleiner Hinweis: florakiez und seine Autoren und Autorinnen sind weder für den TXL-Schließungsbeschluss noch für den Neubau des BER verantwortlich.

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