Mobile Wache am Bahnhof Pankow

Von | 28. Juni 2018

Blick aus dem Ärztehaus auf den Bahnhof

Die Resonanz auf unseren Bericht über den Bahnhof Pankow hat deutlich gemacht, dass viele Menschen sich rund um den Bahnhof und den Garbátyplatz unwohl, unsicher oder gestört fühlen – auch wenn sich die Lage dort aus polizeistatistischer Sicht in den vergangenen Jahren nicht verschlechtert hat. Sie habe sich aber auch kaum verbessert, wie es der stellvertretende Leiter der zuständigen Polizeidirektion, Stefan Coccejus, auf den Punkt bringt. So gebe es zum Beispiel beim Fahrraddiebstahl ein anhaltend hohes Niveau. Zudem seien andere Straftaten, die in der Statistik weniger ins Gewicht fallen, durchaus geeignet, das Sicherheitsgefühl der Menschen nachhaltig zu beeinträchtigen.

Darauf reagiert die Polizei jetzt und will ihre Präsenz am Bahnhof Pankow weiter verstärken – mit einer Mobilen Wache. An drei Tagen im Juli wird ein Mercedes Sprinter vorfahren, der mit „modernster Technik“ und mehreren Beamten ausgestattet ist. Diese wollen Ansprechpartner für die Bürger sein und gleichzeitig auch als Abschreckung für Kriminelle dienen. So werden immer ein paar Kollegen am Bus sein und andere den Platz bestreifen. Auch Anzeigen können vor Ort erstattet werden, denn die Wache ist mit dem Datennetz der Polizei verbunden. Und falls es nötig ist, kann der Bus auch als Leitstelle größere Einsätze koordinieren.

Es ist ein neues, stadtweites Projekt, das am Freitag offiziell vorgestellt wird. Es startet an fünf Orten, die als kriminalitätsbelastet gelten. So werden Mobile Wachen am Nollendorfplatz, an der Warschauer Brücke, vor dem Staaken-Center, dem Märkischen Zentrum und am S-Bahnhof Schöneweide stehen. In Pankow wird die Mobile Wache zunächst testweise an drei Tagen im Juli vorfahren. Je nachdem wie die Resonanz ist, sind weitere Termine vorgesehen. Für die Polizei ist es eine personelle Herausforderung, für die Bürger ein klares Signal: Dein Freund und Helfer ist wieder präsenter.

Mobile Polizei-Wache
Bahnhof Pankow
09., 10. und 11. Juli 2018
jeweils 10.00 bis 16.00 Uhr

Zur offiziellen Vorstellung am 9. Juli werden auch Bezirksbürgermeister Sören Benn und die Pankower Polizeiführung erwartet.

Mehr zum Thema:
Bahnhof Pankow: „Die Situation ist katastrophal“

23 Kommentare zu “Mobile Wache am Bahnhof Pankow

  1. Max Müller

    och das ist ja praktisch, dann wissen die Gangster wann sie Urlaub machen müssen.

  2. Poltergeist

    Das ist schon mal ein guter Anfang!
    Erfreulich.

  3. frank

    Was für ein Schwachsinn dieser politische Wille. Der Polizeiabschnitt ist dann gerade mal 100 Meter von der Mobilen Wache entfernt. Und die Beamten, die dort Dienst machen, werden von woanders abgezogen. So etwas bringt uns keinen Schritt weiter.

  4. Salim Özbek

    Sehr schön das die polizei dort sein wird.
    Ich persönlich finde es wichtig am bhf pankow präsent zu sein dadurch wird gezeigt das der flora kiez von seinen anwohnern und der polizei gestützt wird.
    Viel erfolg und hut ab.

  5. Flora86

    Guter Zug. Leider wird es die saufenden, schlecht deutsch sprechenden Bettler nicht davon abhalten sich weiterhin dort herumzutreiben. Was haben die denn schon zu befürchten? Was kann die Polizei denn auch dagegen effektiv und nachhaltig tun?

    1. Hans

      Maximal einen Platzverweis (auf öffentlichen Straßengebiet) aussprechen. Im Bahnhof selbst ist die DB bzw. die BVG zuständig (Hausverbot).

  6. Daniela Schröter

    Das wurde ja auch mal Zeit. Den Kommentar von Flora 86 unterstütze ich.
    Man fühlt sich wahrlich nicht mehr wohl, aus dem Weg zum Bahnhof. Säufer, Bettler und nicht gerade nette Gestalten säumen deinen Weg. Man wird blöd angemacht, es riecht unangenehm nach Urin usw.
    Pankow war mal so ein ruhiges Eckchen. Wo ist es geblieben?
    Liegt es wirklich an vielen Fremden, denen die deutsche Kultur nur ein Fremdwort ist?

    Ich hoffe, dass es etwas bringen wird

  7. GentleGiant

    Mal eine ernstgemeinte Frage: fühlt ihr euch ernsthaft „bedroht“ oder gefährdet usw. ?

    In eine Großstadt, noch dazu einem sehr beliebten Kiez, wohnen wollen und sich dann über die typischen Merkmale einer Großstadt echauffieren. Wo Menschen verschiedenster Couleur/Kultur/Bildung zusammentreffen, gibt es immer etwas, dass einem nicht passt.

    Ich rege mich auch nicht über die links-grün-öko versifften Veganermuttis auf, die die Ergebnisse Ihrer Lenden maximal platzeinnehmend über den Bürgersteig der Florasttaße kutschieren.

    Und wer meine Eingangsfrage bejaht, dem empfehle ich einen Aluhut.

    1. Stef

      Hier leben doch nur noch Irre und es werden mehr und mehr.

      Bei Edeka oder DM ist Alufolie oft ausverkauft… kann was dran sein.

    2. NennenwirIhnTom

      🙂 finde ich gut, den Kommentar. Trifft er doch !

      1. Daniela Schröter

        Ja, das würde ich so sagen. Wenn man schon 2 mal von irgendwelchen betrunkenen, ausländisch sprechenden Männern gestockt wird, dann finde ich das ganz und gar nicht witzig !

    3. Christian

      Ich rege mich aber durchaus über die gedankenlose (?) Verwendung rechtspopulistischen Vokabulars wie „links-grün-öko versifft“ auf…. das kann man auch anders formulieren – wenn man denn möchte. Dankeschön.

      Zum Thema: nein, ernsthaft bedroht fühle ich mich nicht. Fliegenden Flaschen oder pöbelnden Alkis auszuweichen macht mir aber halt auch recht wenig aus. Andererseits kann ich sehr wohl verstehen, dass das anderen Leuten anders geht.

      1. Stef

        Na nachdem man ja jetzt scheinbar den Mörder vom Bahndamm in Spanien gefasst hat, wird wohl wieder Ruhe in der geplagten Bevölkerung einkehren… Die Mobile Wache hätte da eh kein Stück geholfen. Aber ein Bulgare, der sich bisher ohne „festen“ Wohnsitz in Berlin aufgehalten hat. Ein Schelm wer da an die ganzen Bewohner und Gäste vom Güterbahnhof bis zum Vorplatz Pankow denkt… auf euer aller Wohl und Unseres!

        Aber dann wäre man wohl nicht mehr „links-grün-ökö versifft“ sondern eher „braun-schwarz-realitäts beschmutzt“.

    4. Knut

      Besoffene und Urinecken gehören also zur Großstadt? Fahrraddiebstähle und Raub? Aha.

      „Ich rege mich auch nicht über die links-grün-öko versifften Veganermuttis auf, die die Ergebnisse Ihrer Lenden maximal platzeinnehmend über den Bürgersteig der Florasttaße kutschieren. “ – so viele Vorurteile in einem Satz – wie stehen Sie zu nichtversifften Bratwurstgabis mit Frettchen an der Leine? Auch schlimm?

      Sie scheinen keine Kinder zu haben, die täglich an diesem Gesocks und an dem Gestank vorbei müssen.

      Naja, das Rauchverbot wird ja auch nicht beachtet. Riecht wohl auch besser als Urin.

      1. Waldo

        Besser hätte ich es nicht sage können. Danke.

    5. Waldo

      Lieber GentleGiant, verlassen Sie mal bitte für ein paar Tage dieses dreckige Dorf namens Berlin, dass dank Menschen wie Sie ernsthaft glaubt eine wichtige Metropole auf diesem Planeten zu sein und besuchen Sie mal wirklich welche.

      Fahren Sie mal nach Tokio, nehmen Sie gern auch ein paar Tage in Shanghai Auszeit, dann Seoul, Singapur, Sydney… Gehen Sie ruhig auch mal heutzutage durch New York, London oder Madrid und deren Vororte spazieren. Fliegen Sie nach Dubai, Istanbul, Riad oder Kairo…

      In keiner dieser Städte – die alle mindestens doppelt so groß wie Berlin sind – stinkt es nach Urin. Nirgends lungern Gestalten wie die in Pankow vor den Stationen.

      Uringestank zu Normalität einer Großstadt zu erheben, ist diese neue typische Berliner Haltung. Es ist diese „Null Anspruch Haltung“, die Berlin 24/7 kaputt macht. Sie findet den Zustand vorm Bahnhof Pankow normal und bringt am Ende auch Verständnis für die unsäglichen BER Entwicklung.

      1. Poltergeist

        Besser hätte ich es nicht sagen können. Danke.
        Ja, ich wiederhole Ihren Satz.
        Aber wohlgemeint und bewusst, Waldo, Sie haben es auf dem Punkt gebracht.
        Sie haben nur noch Lissabon vergessen. Und wahrscheinlich noch 1.000 Dörfer.
        Ich hoffe, die Polizeiwache macht mal richtig sauber da. Was für ein Job übrigens.
        Respekt für diese Beamten. Besoffene Idioten korrigieren. In good old Pankow.

  8. Hans

    Purer Aktionismus – Wahrscheinlich sind die Umfragewerte im Keller.

  9. Waldo

    Wer Pankows Zustand wirklich erleben will, dem empfehle ich einen Besuch in der neuen Wall Toilette am U-Bahnhof Vinetastr. Aber bitte aufpassen, dass sie nicht in die benutzen Drogen-Spritzen hineintreten. die unter dort auf dem Boden liegenden langen, blutigem Klopapierstreifen hinterlassen werden. Und falls sie den Fahrtstuhl zur U2 benutzen, auch dort Obacht. Auch der wird neuerdings selbst mittags von Fixern als gute Stube benutzt. Deshalb noch ein Tipp an Eltern von Kleinkinder, die samt Nachwuchs den Fahrstuhl nutzen. Letztens sah ich wie ein kleines Mädchen quasi die Fahrstul-Wände küsste. Ich möchte nicht wissen, was da so alles an Rauschmittelresten und Blutspuren drauf ist. In diesem Sinne einen ruhigen Freitag.

  10. Katja Kreuz

    Fühle ich mich ernsthaft bedroht und gefährdet? Nein! Aber ich fühle mich am Bahnhof Pankow unwohl, gehe dort mit wachem Blick, mit schnellem Schritt und ungern abends lang. Dort länger aufhalten? Kein Bedarf. Und das ist anders als früher und nimmt leider zu. Die Gefahr ist groß, dass die Anwohner die Ecke nur noch „passieren“, weil sie müssen, damit das Interesse aufgeben und die Ecke kippt. Typisch Großstadt, muss man halt mit leben? Eher – leider – typisch Berlin, wo Großstadt als Argument und Synonym für Nichtkümmern / mirdochejal herhält. Wer sagt denn, dass Großstadt immer Verwahrlosung öffentlichen Raums bedeuten muss? Die Liebe zum eigenen Umfeld ist hier mitunter schwächer ausgeprägt als ich es mir wünsche. Daher begrüße ich die Mobile Wache, auch wenn es erstmal nur ein Zeichen des guten Willens ist. „KannstjaBlümchenpflanznwenndewatändern willst“ …vielleicht nicht das Verkehrteste!

  11. Hans

    Alles wie sonst – Ungefähr 15 Personen trinkend und rauchend am Bahnhof

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