Fundstück: Schrottsammler

Von | 11. Juni 2019

Sie nehmen Platz weg und sind hässlich. Das Ordnungsamt geht in der Neuen Schönholzer Straße gegen Schrotträder vor. Falls die Eigentümer sich noch ihrer Drahtesel erbarmen wollen: Die Frist läuft.

Gesehen in der Neue Schönholzer Straße

Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

27 Kommentare zu “Fundstück: Schrottsammler

  1. Max

    Grundsätzlich sinnvoll, aber viel Spass beim Geld eintreiben weil registriert werden die wenigsten davon sein 😉

  2. Eysenbeiss

    Kennt da jemand die Rechtslage, darf ich die Dinger „stellvertretend“ für die eigentlichen Eigentümer „entsorgen“?

    Aus den gezeigten „Rädern“ ließen sich recht einfach zwei nutzbare Teile für bedürftige Leute machen und der Rest käme in die Metallverwertung.

      1. Eysenbeiss

        Nee, keinen Bock auf Stress.
        Hab das mal hier draußen bei uns gemacht, 30 Meter Luftlinie vom Revier und es kamen doch tatsächlich zwei Männeken angelaufen.

        Gab zwar nicht wirklich Ärger, weil sie den Rahmen einfach nur mitgenommen haben, aber die Ansage war eindeutig und alles, was ich zu dem Thema gefunden habe, ist es leider auch.

        1. Hans im Glück

          Deutschland ein Land der Bedenkenträger …

          1. Eysenbeiss

            Halt dich an deine eigenen Worte und mach einfach, aber heul nachher nicht rum.

    1. Kenny

      @Eysenbeiss,
      die Rechtslage ist eine Verjährung nach 30 Jahren. Erst dann könnte entsorgt werden.
      Beispiel: Ein Mieter oder Wohneigentümer zieht aus der Wohnanlage aus. Sein Drahtesel verbleibt dort im Fahrradständer.
      Er hat keine „Aufgabe seine Eigentums“ erklärt:. Somit verbleibt sein Drahtesel für 30 Jahre im seinem Eigentum.
      Nachweise seitens der Hausverwaltung, wem welches Fahrrad gehört, ist oft schwierig.
      Im öffentliche Recht sieht es etwas anders aus.
      3 Jahre sind dort vorgesehen, sofern das Fahrrad nicht die „öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdet“ blablabla.
      Diese Zettel am Fahrrad sind praktisch vorab nur Druckmittel, haben jedoch in letzter Konsequenz des Eigentümers für Schadenersatzansprüche kaum Relevanz. Der Eigentümer wird sein Recht bekommen und ggf. noch daran verdienen. Dies könnte sozusagen eine Geschäftsmodell werden.
      Ist der Abstellplatz des Fahrrades in „Privatbesitz“, also auch einer WEG, gelten 30 Jahre!

      1. Hans im Glück

        Deutschland ein Land von Bedenkenträgern

        1. Kenny

          @Hans im Glück
          Es ist Wissen! Und nein, beim Ordnungsamt oder einer anderen Behörde XYZ bin ich nicht.

          1. Hans im Glück

            Mit solchen Bagatellfällen beschäftigt sich heutzutage niemand mehr von Amts wegen wenn „Aktivisten“ beteiligt sind.

  3. Max

    Eher nein, bei einem etwaigen Restwert zählt das immer noch als Diebstahl.

    Wenn du dir allerdings Genossen suchst, daraus ein Projekt machst unter Einbeziehung eines grünen Schirmherren und noch ein paar Flüchtlinge und Obdachlose ins Boot holst und beschäftigst , wird die Enteignung legalisiert und du in Bälde Träger des Bundesverdienstkreuzes.

    1. Tobias

      Ihrem Sarkasmus ist
      zu entnehmen, dass Sie einer solchen Idee ablehnend gegenüber stehen
      weil die besagten Gruppen von Menschen beteiligt sind? Frage für einen Freund. Ich möchte hier zudem anmerken, dass ‚Genossen‘ üblicherweise Betriebe ‚enteignen‘ und
      nicht etwa das Fahrrad des ‚kleinen Mannes‘ als dessen Anwalt sie sich hier gerade berufen zu fühlen scheinen.

    2. Hans im Glück

      … und darfst Aktivist genannt werden.

  4. Flora85

    Ich wäre dafür, alles was offensichtlich verkehrsuntüchtig ist sofort aus dem Straßenland entfernen zu dürfen. Es sollte nur für funktionierende Räder erlaubt sein. Ein kaputtes Rad nimmt unnötig den knappen Platz weg. Diese Fristen sind doch albern. Was sagen eigentlich die grünen Wahlgewinner dazu? Schließlich geht es hier um deren einziges Thema.

    1. Max

      > Flora85
      wenn es auch den Enteignungsfreunden nicht klar ist, das geht nicht so einfach, weil wer will das beurteilen?
      Zwei Lampen geklaut und schon ist es verkehrsuntüchtig. Auch hat des einen Schrott für andere noch einen Restwert, den müsste man erstatten. Der Rechtsstaat bröckelt zwar, aber er ist noch gültig.

      Und wenn’s nach dem Kriterium verkehrsuntüchtig geht, dann müsste man fast. die Hälfte aller Radfahrer aus dem Verkehr ziehen, zumindest im Winter. Soviele fahren nämlich bei Dunkelheit ohne Licht durch die Gegend.

      1. Max

        Nein überhaupt nicht, ich wende mich nur gegen jene die einfach nach persönlichem Ermessen das Eigentum anderer entfernen wollen. Das geht eben nur mit richtigem Procedere. Die Grünen erwähne ich explizit, weil diese seit Monaten mit Vorschusslorbeeren überhäuft werden und deren Vorsitzender als wiedergeborerer Jesus umherwandelt. Daher dürfen sie im kleinen auch mal mit liefern anfangen, die Umwelt ist schliesslich deren Thema.

        Und der Sarkasmus resultiert daraus, dass dieses Enteignungs-Denken im Grossen wie im Kleinen überhand nimmt. Autobesitzer werden enteignet, Vermieter werden enteignet, wir alle werden durch den Euro enteignet und durch übermässige Steuern, unsinnige Auflagen, etc.

        Oder denkt irgendjemand dass diese noch Lust haben fällige Reparaturen zu Preisen in fünf Jahren mit dem Mietniveau von heute zu machen, bei einer rieisigen Inflation in den Baupreisen? Überhaupt, wer soll denn bei diesem Klima noch Lust haben, neue Wohnungen zu bauen? Das Mietniveau für eine Hauptstadt der noch viertgrössten Industrienation ist immer noch moderat, aber wir haben ein riesiges Lohnproblem, und das im ganzen Land.

        Hier wird eine verfehlte Politik mit den falschen Mitteln bekämpft. Wenn jedes Jahr 50000 in die Stadt ziehen, dann müssen 20000 Wohnungen gebaut werden, mindestens, sonst steigt das Mietniveau alleine durch diese Nachfrage. Hinzu kommt die Nullzinspolitik, der Auslöser der ganzen Sachwert-Inflation. Aber es wird nur gebremst, siehe Pankower Tor.

        So genug lamentiert.

        1. Eysenbeiss

          Du bist mehr als verblendet und verstehst von vielen Dingen nicht die Bohne, hast bei vielen anderen Sachen gerade mal eine Ahnung, aber dafür ein extrem aufgeblasenes Ego.

          Wer noch „Lust“ haben soll, Wohnungen zu bauen? Allein das zeigt schon, dass du ein weltfremder Jammerer bist – es gibt nur sehr wenige Anlage- bzw. Investitionsmodelle, die eine solche Rendite abwerfen, wie Mietwohnungen , die man zudem noch risikolos bauen kann, eben WEIL immer Wohnungen gebraucht werden.

          Es ziehen auch nicht nur jedes Jahr 50.000 IN die Stadt, sondern es ziehen auch jedes Jahr mehrere Tausend Leute aus der Stadt raus, der Zuzug ist gerade NICHT das Problem, sondern das sich eine Bevölkerung nun mal fortpflanzt, selbst und sogar in Deutschland.

          Auch das mit dem „Enteignen“ hast du nicht mal im Ansatz verstanden, sondern verwendest das Wort nicht nur falsch, sondern deswegen auch noch inflationär – es geht eben NICHT um ersatzlose Enteignung, zumal nur in diesem Fall das Wort überhaupt zutreffend wäre, sondern um RÜCKFÜHRUNG, zu angemessenen Preisen, nicht zu denen, die sich die Wohnungswirtschaft mit illegalen Methoden und kriminellen Mitteln selbst „geschaffen“ hat.

          Erklär mal einem intelligenten Menschen, wieso ein Paket aus Wohnungen, das man für vier Milliarden erworben hat, nach 15 Jahren auf einmal 20 Milliarden wert sein soll, wenn die Investitionen nicht einmal bei zwei Milliarden gelegen haben und ein Großteil der Immobilien abgewertet werden müsste, weil dort GAR NICHTS gemacht wurde?!

          Das Hauptproblem sind genau Leute wie du, die sich vor der Obrigkeit immer und immer wieder ducken und die Firmen und Investoren alles zugestehen, aus ANGST davor, es könnte mal was fehlen oder man könnte selbst betroffen sein.

          Die heutigen Probleme resultieren aus dem Versagen eines korrupten Kanzlers und seiner Nachfolgerin und daraus, dass zu viele Leute so wie du denken und sich immer noch einbilden, dass man sich bücken muss, weil sonst Firmen ins Ausland abhauen oder was auch immer.

          Einen Scheiß werden die tun, denn die Länder, die dafür in Frage kämen, bieten ihnen nicht mal ansatzweise genug Fachkräfte, was zu sinkender Qualität führen würde und das wiederum zu sinkenden Absatzzahlen, denn nicht immer ist ein niedriger Preis ausschlaggebend und gerade in diesem Bereich denken inzwischen immer mehr Leute nach.

          Deutschland hatte nach dem Mauerfall eine riesengroße Chance, aber weil zig Millionen politisch ungebildete Leute aus der ehemaligen DDR geradezu reflexartig ALLES abgelehnt haben, was irgendwie „rot“ ausgesehen hat, ohne zu wissen, oder in kompletter Ignoranz der Fakten, dass sie ohne die Bemühungen der SPD, die man damals auch noch so bezeichnen konnte, teilweise verhungert oder erfroren wären.

          Statt dessen hat man mit wehenden Fahnen einen bis in die Zehenspitzen korrupten „Politiker“ und seine Kumpanen gewählt, um „heim ins Reich des Konsums“ zu kommen und das nicht nur einmal, sondern immer wieder.

          1. Hanno Hall Post author

            Nichts gegen knackige Diskussionen. Wir bitten aber um einen freundlicheren Tonfall. Danke.

  5. André

    Wer sein Fahrzeug auf öffentlichen Flächen abstellt, hat eine Sorgfaltspflicht und muss eigentlich regelmäßig danach sehen. Wer also sein Bike verwahrlosen lässt und die gelben Anhänger samt Frist ignoriert, gibt sein Eigentum zur Entsorgung frei. So verstehe ich die Sache. Wem sollte etwas an einem rostigen Haufen Schrott liegen? Die Argumentation mit dem Restwert ist doch konstruiert. Wo die amtliche Entsorgung eine Enteignung sein soll, sei dahingestellt. Und was das mit Grünen-Bashing zu tun hat, erst recht.
    https://www.instagram.com/p/Byk5KN0gZl4/?igshid=1fu3g2zfnz1v0

    1. Eysenbeiss

      Wäre schön, wenn auf den Aufklebern draufstehen würde, dass auch Dritte mit Ablauf der Frist das Recht haben, den Kram zu entsorgen …

  6. Christoph

    Beim Lesen der ersten Zeile des Artikels ( „Sie nehmen Platz weg und sind hässlich“) dachte ich sogleich an SUVs. Es ging dann aber doch nur um ein paar harmlose „Fahrradleichen“, die zugegeben nicht eben attraktiv wirken, aber mich unter´m Strich doch weniger stören als eben diese Dreckschleudern im Panzerformat, die schon zu „Lebzeiten“ die Straßen verstopfen und einem mitunter das Radfahren vermiesen – manch einem vielleicht so sehr, dass sein Rad am Wegesrand verrostet…

    1. Andre

      Das finde ich aber jetzt ein wenig egoistisch!

      1. Christoph

        Mag sein – vielleicht kann man den weit aus überwiegend männlichen SUV-Fahrern gar nicht vorwerfen, dass sie gerade diesen Autotypen wählen. Es soll ja ernst zu nehmende tiefenpsychologische Studien geben, die belegen, dass das Zusammenspiel bestimmter Parameter die Wahl der PKW-Größe beeinflusst. Alfred Tetzlaff (übrigens ein Berliner) wäre in den 70ern wohl auch schon SUV gefahren.

        1. Kenny

          @Christoph
          Dann freuen Sie sich schon mal jetzt vorab wenn solche Elektro-SUV´s für gute Gewissen hier vermehrt Einzug halten. Das nennt sich dann nicht Tesla Model X sonder beispielsweise „Bollinger B1“
          Dann können die Öko-Muddis ihre Kids entspannt durch die Gegend schaukeln, sehen gut nach vorn und der Parkrempler wir auch nicht bemerkt.
          Damit ist man sogar noch im Gespräch und kann sich vermeintlich rechtfertigen wegen der tollen CO2-Bilanz….. Wetten das es so kommt?

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