Endlich LTE in der U2

Von | 19. November 2019

Beweis-Screenshot, entstanden auf dem U-Bahnsteig Pankow. Das Netz: Telekom

Gute Nachricht für E-Mail-Checker, Whatsapp-Verschicker, n-tv App-Leser, Podcast-Hörer und Online-Spieler: Eines der größten Berliner Funklöcher ist gestopft. In den Bahnhöfen und Tunneln der U2 kann ab sofort auch im Vodafone- und Telekom-Netz per schnellem Mobilfunk gesurft werden. Bisher funktionierte LTE nur im Netz von Telefonica/O2. In den anderen Netzen konnte bloß telefoniert werden. Aber das nervt die Mitfahrer und ist kein Ersatz für gepflegtes Surfen.

Wer mag, kann sich die Warte- und Fahrzeit künftig in der U-Bahn so wie oberirdisch vertreiben und das Handy schon vor der Schönhauser Allee zücken und auch nach der Eberswalder Straße in der Hand behalten.

Noch funktioniert das schnelle Surfen nicht im ganzen Netz. Die U2 ist zwischen Pankow und Stadtmitte erschlossen, außerdem Teile der U5, der U7 und der U8. Den Rest möchte die BVG so schnell wie möglich ausgebaut wissen. Die Projektleitung liegt bei der Telefonica, Telekom und Vodafone ergänzen die Funkstationen des Konkurrenten um eigene Technik.

Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

16 Kommentare zu “Endlich LTE in der U2

  1. Markus Hope

    Auf der gesamten U2? Ich hatte gestern von Alex aus nur bis Mohrenstraße LTE. Dann war Schluss. Auch beim nächsten Tunnel am Wittenbergplatz.

    1. Hanno Hall Post author

      Getestet habe ich es nur zwischen Alex und Pankow.

      1. Markus Hope

        Dann bin ich gespannt. Bisher gibt es keine offizielle Ankündigung wo GENAU ausgebaut wurde und wo bis wann weiter ausgebaut wird.

  2. Christoph

    Schade – jetzt gibt es noch weniger Menschen, die während der Fahrt einfach mal nur so vor sich hin träumen, aus dem Fenster schauen (zumindest dort, wo die U2 oberirdisch verläuft), Zeitung oder Bücher lesen oder mit anderen Menschen einen Blick austauschen. Man kann nur hoffen, dass die Unart, sinnfreie youtube-Videos über den Lautsprecher des handys ungefragt zu verbreiten, nicht sofort um sich greifen wird. Es kann sich ja kaum mehr jemand vorstellen, aber einmal ein paar Minuten offline zu sein und die Welt an sich vorbei ziehen zu lassen, statt sie sich in verfremdeter Art auf einem display anzuschauen, kann wunderbar normal und entspannend sein.

  3. Andre

    Auf der einen Seite sicher nicht schlecht, aber dann gibts noch mehr Menschen die mit angeknicktem Kopf da sitzen und der Realität entfliehen.

  4. Kenny

    Auf den nächsten Artikel „Endlich „G2″ über alle drei Mobilfunknetze in der Uckermarck“ warte ich schon
    War natürlich ein Scherz, sieht dort aber leider derzeitig so aus.

  5. K. S.

    Christoph schreibt:
    „Schade – jetzt gibt es noch weniger Menschen, die während der Fahrt einfach mal nur so vor sich hin träumen, aus dem Fenster schauen (zumindest dort, wo die U2 oberirdisch verläuft), Zeitung oder Bücher lesen oder mit anderen Menschen einen Blick austauschen.“
    In dieser Situation die Zeitung oder ein Buch zu lesen ist offenbar verdienstvoll oder ehrenhaft oder zumindest „zulässig“ – aufs Smartphone zu sehen nicht? Wie erklärt sich denn so eine Logik? Blicke austauschen fällt jedenfalls in beiden Fällen weg. Was also ist „schade“ daran, wenn jemand in der Bahn statt in die Zeitung oder ins Buch zu sehen aufs Smartphone blickt? Und – da wir schon mal dabei sind: Wie ist es eigentlich zu beurteilen, wenn jemand im Kindle ein gutes Buch liest? Er schaut schließlich auch auf ein Display – erlaubt oder nicht?

    Andre schreibt:
    „(…), aber dann gibts noch mehr Menschen die mit angeknicktem Kopf da sitzen und der Realität entfliehen.“
    Ich bemerke oft, dass die Smartphone-Benutzer in der Bahn chatten, also mit einer realen Person Informationen austauschen oder sich schriftlich mit einem lebendigen Menschen anderswo unterhalten. (Übrigens ohne dabei jemanden zu stören, was dagegen der Fall wäre, wenn sie z. B. telefonierten.) Man muss so etwas ja für sich selber nicht mögen, aber inwiefern „entfliehen“ sie damit der Realität? Sie sind vielmehr mittendrin. Ganz anders als jemand, der gerade einen Roman liest, was zumindest Christoph ja für ganz in Ordnung hält. Der sitzt dann ebenso mit angeknicktem Kopf da und ist höchstwahrscheinlich viel weiter weg von seiner momentanen Realität. Ist damit also jemand, der noch „bedauernswerter“ ist oder was?

    Die Frage, die ich (als jemand, der sein Smartphone in der Bahn gewöhnlich nur zückt um z.B. eine alternative Verbindung rauszusuchen, wenn die Strecke mal wieder gestört ist) mit diesen Anmerkungen aufwerfen möchte, ist diese:
    Mit welchem Recht fällt man eigentlich öffentlich so schamlos über harmlose Zeitgenossen her, die mit ihrem Verhalten NIEMANDEN – aber wirklich niemanden, wodurch denn? – auch nur im geringsten stören? Freilich ist es sehr üblich geworden darüber zu räsonieren. Und es finden sich, wie wir hier auch sehen, sofort Zeitgenossen, die begeistert beistimmen.

    Ehrlich – mit welchem Recht?

    Fragt sich Klaus

    Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.
    (Carl Gustav Jung)

    1. Christoph

      … einfach ein paar Gedanken beim Blick aus der U-Bahn – die Aspekte, die K.S. so vehement vertritt, haben sicher auch ihre Berechtigung… ehrlich – mit vollem Recht.

      1. K. S.

        Vielen Dank Christoph,
        das ist nett, dass du dich noch mal meldest.
        Und irgendwie schade, dass unsere Unterhaltung so öffentlich begonnen hat, wo manches leicht etwas „schärfer“ rüberkommt als vielleicht nötig. Aber das liegt ja nun mal in der Natur dieses Mediums. Darum bin ich froh, dass du meinen Beitrag (lediglich) als „vehement“ einschätzt. 😉
        Schade, dass wir uns nicht irgendwo beim Bier getroffen haben – ich bin sicher, wir wären ruckzuck auf einer Linie gewesen.

        Beste Grüße,
        Klaus

  6. Kenny

    @K.S. oder Klaus,
    es geht um das Recht seine eigene Meinung uneingeschränkt äußern zu dürfen.
    Das war es auch schon.
    Finden Sie das etwa nicht gut?
    Kritik an a-Z von Person a-Z sollten Sie nicht als Angriff gegen Ihre persönlichen Befindlichkeiten sehen.
    Es bringt einfach nichts.
    LG Kenny

  7. K. S.

    @ Kenny:
    Ach so hoch hatte ich das nun wieder nicht hängen wollen, Kenny!
    Das generelle Recht auf freie Meinungsäußerung habe ich nun wirklich nicht beschneiden wollen, obwohl es übrigens „uneingeschränkt“ ausdrücklich nicht gilt – da befinden Sie sich nachlesbar im Irrtum. Aber die in Art. 5 (2) GG formulierten Einschränkungen treffen hier selbstverständlich nicht zu, das räume ich gerne ein. Alles was in dieser Unterhaltung zum Thema geäußert wurde, ist durch das Recht auf freie Meinungsäußerung nun wirklich gedeckt, da liegen Sie allemal richtig. Sollte ich mich wirklich so missverständlich ausgedrückt haben? Das täte mir leid, auch wenn es mich etwas wundert.

    Wie so oft hängt das Missverständnis möglicherweise mit unterschiedlichen Sozialisationen zusammen. Ich kann SELBSTVERSTÄNDLICH nur etwas zu meiner eigenen sagen und werde mich streng hüten irgend etwas anderes zu tun. Aber ich jedenfalls bin schon als Kind angehalten worden mich jeden Kommentars zur Erscheinung, zum Verhalten, zum Auftreten mir fremder Personen in der Öffentlichkeit zu enthalten. Ob jemand beim Sitzen sein Bein links oder rechts herum umschlägt, ob er etwas zusammengesunken oder sehr aufrecht sitzt, ob er die Augen offen oder geschlossen hält, aufmerksam durchs Fenster schaut oder nur so döst, ob er Zeitung liest oder ein gutes Buch oder vielleicht auch einen privaten Brief – mir wurde sehr klar bedeutet, das ginge mich nichts an und ich hätte es nicht zu kommentieren. Jedenfalls solange ich nicht mit einigem Recht geltend machen könnte, dass ich oder andere dadurch gestört werden, wie es zum Beispiel durch sehr lautes Unterhalten, Grölen, Telefonieren oder Singen der Fall wäre.

    Als Kind habe ich das einfach so verinnerlicht, inzwischen habe ich längst erkannt, welche Haltung dahinter steckt, es ist eine Frage des Respekts. Die Leute verhalten sich leise, nehmen keine obszöne Haltung ein, rempeln niemanden an, beanspruchen nur den üblichen Platz, provozieren niemanden (oder vielleicht doch, dann aber wie?) und riechen nicht schlecht. Warum – bitte fragen Sie sich das doch mal – respektieren wir alle das nicht einfach, sondern fühlen uns bemüßigt, es – wie auch immer – zu kommentieren? Für mich ist DAS die schlechte Angewohnheit, nicht das Hantieren mit dem Smartphone. Und nachdem der gegenseitige Respekt in unserer Gesellschaft auf vielen Ebenen immer mehr unter Druck gerät … im Kleinen fängt’s doch an, oder?

    Möglicherweise leuchtet das nicht ein, aber dann ist da, glaube ich, mit weiteren Worten nicht viel zu machen. Man hat ein Gespür für solche Werte oder nicht. Und falls nicht: Nun ja, untergehen tut die Welt davon nun auch wieder nicht gleich. Wollte nur etwas Nachdenklichkeit provozieren. Hat wohl nicht geklappt, jedenfalls nicht überall, aber damit war auch nicht wirklich zu rechnen.

    Immerhin lobenswert, dass Sie dann doch noch nach einer Erklärung für meine Einlassung gesucht haben. Aber der Gedanke mit dem Angriff auf meine eigenen persönlichen Befindlichkeiten geht total in die Irre. Oder sollte es nur ein wenig sachlicher Seitenhieb sein? Nice try.

    Nix für ungut,
    Klaus

  8. Kenny

    @K.S. oder Klaus
    Sie haben sich praktisch die Frage zum Recht und zur unterstellten Schamlosigkeit, mit den Grundgesetz selber beantwortet. Dann legen Sie allerdings nach:
    „Wie so oft hängt das Missverständnis möglicherweise mit unterschiedlichen Sozialisationen zusammen.“
    Ich verstehe es nicht.
    Es ging auch nicht um Einzelpersonen die namentlich benannt wurden, sondern um allgemeine Eindrücke durch Einzelmeinungen. Darauf sind Sie mit viel Text und Bewertung (!) eingestiegen, obwohl in Ihrer kindlichen Erziehung, laut eigener Beschreibung, etwas anderes vermittelt wurde. Da sehe ich den Widerspruch schlechthin in Ihrer ganzen Argumentation. Zur Erinnerung: „Mit welchem Recht fällt man eigentlich öffentlich so schamlos über harmlose Zeitgenossen her,……..?“
    Da hilft auch kein besonders langer Rechtfertigungstext im Anschluss nach meiner Meinung. Das zu Beginn Geschriebene, steht nun mal für jeden leserlich, ganz schamlos da.
    LG Kenny
    Jegliche Zitat halte ich zwar für überflüssig, aber dieses muss jetzt einfach mal sein

    Man ist ein psychischer Ablauf, den man nicht beherrscht.
    (Carl Gustav Jung)

  9. Hanno Hall Post author

    Hier geht es ums Internet in der U-Bahn. Eigentlich nichts, worüber es viel zu diskutieren gäbe. Daher schließe ich das Thema.

Kommentarfunktion ist geschlossen.