Kein Einkaufszentrum am Pankower Tor

Von | 3. Februar 2020

Die unendliche Geschichte um die Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofs ist um ein Kapitel reicher. Der Senat, Bezirk und Investor Kurt Krieger haben sich mal wieder auf ein neues Konzept geeinigt.

Am U- und S-Bahnhof wird es laut Krieger kein Einkaufszentrum geben. Stattdessen ist dort jetzt ein „urbanes, offen gestaltetes Stadtquartier mit einem Nutzungsmix aus Einzelhandel, Dienstleistungen, Wohnen und Büros“ vorgesehen. Außerdem eine bezirkliche Bibliothek und eine Galerie. Dafür werden die Ladenflächen auf 12.500 Quadratmeter halbiert.

Dazu kommen rund 2.000 Wohnungen mit geschätzt 160.000 Quadratmetern Wohnfläche. 30 Prozent der Wohnungen werden Sozialwohnungen sein. Vorgesehen sind außerdem zwei Kitas, eine Grundschule und eine weiterführende Schule. Was aus dem Rundlokschuppen jenseits der Autobahn wird, ist weiter ungeklärt. Offen ist auch das Verkehrskonzept.

Im nächsten Schritt soll der Bezirk Pankow einen Bebauungsplan aufstellen. Die nächste Etappe ist dann die Erarbeitung eines sogenannten Masterplanes für das Pankower Tor. Wann wirklich gebaut wird, steht noch in den Sternen. Bleibt zu hoffen, dass es jetzt klappt. Denn die aktuelle Variante wäre für Alt-Pankow sehr viel besser als eine reine Shopping-Landschaft.

Über den aktuellen Stand des Projekts informiert Krieger auf www.pankower-tor.de.

Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

10 Kommentare zu “Kein Einkaufszentrum am Pankower Tor

  1. Marcel Lehmann

    Erstmal die Infrastruktur ausbauen bzw. erweitern, was zum einen unmöglich erscheint, als auch nicht durchsetzbar, denn es ist doch alles verbaut.
    Die Straßen sind jetzt schon völlig verstopft und was meint ihr, wie lange die schwarze Brücke bei solchem, dann noch höheren Verkehsaufkommen, durchhält.. Sie ist auch schon in die Jahre gekommen,
    und wie man aus jüngster Zeit weiß, mit Brücken tuen wir uns auch schwer.

    Lieber sollte man sich endlich mal wieder um die wichtigen Dinge kümmern, wie Spielplatz -, Park- und Gehweginstandsetzung!
    Der Bezirk Pankow bekommt Berlinweit das meiste Geld vom Senat für die aufgezählten Dinge, und nix passiert!!
    Und ich rede da nicht von 3 „Plastegerippen“ die sich drehen, wie am Freibad Pankow, sondern einem richtigen Spielplatz mit Rutsche, Spielhäuschen und Kletterstange.
    Hier werden Kosten eingespart und so langsam fragt man sich als Ur-Pankower, ob man als Mensch überhaupt noch wahrgenommen wird, in seinem eigenen Bezirk!
    Meinetwegen können da auch 2 Einkaufszentren entstehen, aber wie wäre es andersherum endlich wieder mal mit einem Schwimmbad??
    Wohnraum hin oder her, für die bereits hier lebenden gibt es kaum noch Möglichkeiten für sportliche Freizeitaktivitäten bzw. Orte zum abschalten..
    Alles wird zu Grunde gerichtet durch mangelnde Pflege bzw. Instandhaltung usw usw
    Fast euch mal an den Kopf und überlegt mal wie der Bezirk durch neumodische bauten verschandelt wurde in den letzten 10 Jahren..

    Sehr schade das hier absolut falsche Themen dargestellt werden.

  2. Hans im Glück

    Wird doch eh alles nix – Daher einfach Gras drüber wachsen lassen und der Natur ihren Lauf lassen

  3. Graumann

    @marcelL
    Da hat sich ja einer der besitzenden „AltPankower“ ausgekotzt! Ich habe ja meine sehr große 3Zimmer Wohnung zu zwei für 3€/qm Kaltmiete im Florakiez. Wozu denn Wohnungen bauen?! Autoverkehr kann man regulieren, dafür ist Pankow nicht zuständig. Neue Einkaufszentren werden im Zeitalter des Onlinehandels nicht benötigt. Ob aber die vorgesehene dezentrale Einkaufsstruktur funktioniert und Alt-Pankow retten wird naja. Und so schön und attraktiv ist Alt-Pankow auch nicht!
    Wenn ich entscheiden könnte würde ich dort nicht 2000 sondern 4000 Wohnungen bauen lassen, weil Wohnungen werden wirklich gebraucht und mehr in die Höhe bauen warum denn nicht, als die ganzen 4-6 gwsxhossigen Beracken, wie in der Nachkriegszeit ;), die in ganz Berlin meist gebauten werden und das knappe Bauland verschwenden!!
    Ich wohne seit über 30 Jahren im Florakiez. Auch so eine neumodische Bezeichnung durch die Zugezogenen. 🙂

  4. Kati

    Vielen Dank für diese Info. An allen Ecken und Enden tut sich etwas in Alt-Pankow – meist noch vornehmlich auf dem Papier: in Meldungen zu Beschlüssen zur Aufstellung von Bebauungsplänen, Berichten zu Diskussionserfolgen uvm.

    Da reibt man sich als Anwohnerin die Augen: Multifunktionsbad ab 2025, Fahrradschnellweg Panketrail, IKEA Kiezfiliale in Alt-Pankow, neues urbanes Quartier am Pankower Tor, – das könnte wirklich toll werden. Und ich wünsche es dieser Ecke von Berlin sehr, dass die bei fast jedem dieser Projekte en passant mitgeplanten Schulen live gehen.

    Bei aller Zuversicht, die ich wirklich gern haben möchte, da ich hier gern wohne: ich schließe von dem, was ich derzeit in Alt-Pankow wahrnehme auf das, was kommt: Unsägliches beim Neubau einer im Grunde einfachen Turnhalle in der Neuen Schönholzer, Dramen um Schulplätze an Grund- und weiterführenden Schulen, eingezäunte Spekulationsbrachen (dort, wo der Kaisers abgerissen wurde) im wichtiger werdenden Bleichröder Park, autozentrierte Verkehrsführung mit fussgängerunfreundlichen Ampelzeiten und ja, natürlich das (Nicht-)Kommen und Gehen von Spielplätzen.

    Ich sehe, dass privates Bauen recht gut voranschreitet (ob sich Nachverdichtung positiv oder negativ auf die Wohnqualität auswirkt möchte ich hier gar nicht thematisieren), öffentliches Bauen hinkt hinterher oder stagniert, und Gemeinwohl scheint keine Größe bei Planungen zu sein.

    In Alt-Pankow müssen noch viele Herausforderungen gelöst werden, die andere Kommunen in den 90ern erfolgreich und bürgerzentriert lösen konnten. Von den Herausforderungen der 20er Jahre (dieses Jahrhunderts) ganz zu schweigen.

    Ungern möchte ich in das Motzing, Bashing und Alle-gegen-Getöne einstimmen, das sich in den Kommentaren des Blogs eingeschlichen hat, sondern gern erfahren, wo es positive Initiativen gibt, die Alt-Pankow voranbringen und etwas bewirken. Gibt es das hier? Oder warten alle darauf, dass sich etwas tut?

    1. Hans im Glück

      @ Kati

      … positive Initiativen …

      Lass uns gemeinsam das ehemalige Bahngelände begrünen – Gebaut wird da eh nicht vor 2023 – Hätten praktisch noch mindestens drei Jahr Zeit etwas sinnvolles mit dem Gelände anzufangen – Einfach machen …

      1. Max

        Ausser terraforming durch fernapplizierte Samenbomben wird da nicht viel möglich sein, weil das Gelände durch Gleise und Schotten wohl nur durch schweres Gerät nutzbar gemacht werden kann. Aber man könnte Bambussamen nehmen, der wäre in ein paar Monaten 5 Meter hoch.

        Herr Krieger ist ja dem Gelde nicht abgeneigt, wenn das möglich wäre hätte er wahrscheinlich MEHR Zwischennutzungen gemacht. wenn er eigentlich auch auch vor ca. 10 Jahren mit bauen beginnen wollte.

        Seither verrotten die DENKMALGESCHÜTZTEN Ringlokschuppen und andere tolle Gebäude, und jetzt wird überlegt sie abzurreissen, das ist eine Riesensauererei von Stadt und Krieger.

        1. Hans im Glück

          … Samenbomben …

          So ähnlich hatte ich mir dies vorgestellt.

  5. Kenny

    @Kati,
    was verstehen Sie unter Initiativen die Alt-Pankow voranbringen?
    Demos, Gruppenkuscheln, Subbotnik, Gesprächsrunden, Bastelstunden, Singabende im Bürgerpark, einen neuen Ratskeller oder Schulsanierungen durch den Bürger in der Freizeit?

Kommentarfunktion ist geschlossen.