Baugemeinschaft in der Görschstraße

Von | 7. Februar 2020
Die Baustelle

Eine der letzten Lücken im Kiez und die letzte Lücke in der Görschstraße schließt sich. Die Brache zwischen der Genossenschaft DPF und Himmel & Erde wird derzeit bebaut. Auf dem mit rund 700 Quadratmetern relativ kleinen Grundstück wächst die Baugemeinschaft „Veronika“.

Es entstehen sieben 1 bis 5-Zimmer-Wohnungen und eine Gewerbeeinheit. Die Flächen reichen von 28 bis 140 Quadratmeter. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro eins punkt null. Eine Tiefgarage ist zum Leidwesen der parkplatzsuchenden Nachbarschaft nicht vorgesehen. Für deren Bau ist das Grundstück nicht groß genug.

Das Haus hat eine Besonderheit: Es wird in sich vertikal abgestuft, um eine Verbindung zwischen der straßenuntypisch zurückgesetzten linken Nachbarbebauung und dem Neubau auf der rechten Seite zu schaffen.

Modell des Hauses © einspunktnull

Die Kosten zeigen, dass man in der Gemeinschaft noch halbwegs bezahlbar bauen kann, wenn die Gewinnspanne von Bauträgern und Vertrieb wegfällt und man Geduld hat. Das Grundstück wurde schon 2016 gekauft.

Für die Wohnungen sind im Schnitt rund 4.000 Euro pro Quadratmeter kalkuliert. Im Vergleich zum wenige Meter entfernten Luxus-Projekt Topaz in der Gaillardstraße mit 34 Wohnungen ist Veronika schon fast ein Schnäppchen. Da ist es kein Wunder, dass alle Einheiten vergeben sind.

5 Kommentare zu “Baugemeinschaft in der Görschstraße

  1. Janna

    …da sind doch am linken Haus Fenster, wenn ich mich nicht irre – wie wird das gehandhabt?

  2. Graumann

    Und wieder die Besserverdienenden!! 4000 €!!!!
    Die Wohnungen in der Alten Mälzerei haben damals ab ca. 3000€ gekostet.
    4000€ zeigt aber auch, dass R2G spinnt, wenn sie behaupten, dass Mietwohnungen unter 10€ baubar sind!! Letztendlich werden mit dieser Forderung weitere Umverteilungen von der Mitte nach unten vorgenommen. Das Ziel von R2G ist erreicht, wenn die Mitte unten angekommen ist!! Dann gibt es in D nur noch die ganz unten und die ganz oben.
    Die Mitglieder der Baugemeinschaft „Veronika“ versuchen sich bei denen oben festzuhalten. 🙂
    „Topaz“ ist nicht mit „Veronika“ vergleichbar! Ob sich „Topaz“ hier im Osten so verkaufen lässt wie in Westberlin?
    P.S. Wenn heute eine Genossenschaft eine Einlage von 1100 bis 1400€/qm und zusätzlich ein monatliches Wohngeld von 10-14€/qm verlangen muss, ist das auch noch preiswert??

    1. kasper

      R2G spinnt eher nicht. 10 € Kalt bei 4000 € Kosten pro qm ergibt bei einer 100 qm Wohnung eine Refinanzierungszeit von gut 30 Jahren. Bei einer staatlichen Wohnungsbaugesellschaft, die keine Renditensprüche hat, optimierte Baukosten und Baunebenkosten zB durch durch eigene Architekten, vielleicht günstigere Grundstücke (Nachverdichtung) oder Vorzug durchs Land Berlin, Modulbauweise und reduzierte Schönheitsansprüche (Parkett, riesen Fenster, Videoklingeln uä.) und nicht einen Rattenschwanz an Mitverdienern, sollte das mit unter 10 € funktionieren.

      Beispiel: ich wohne in Neubau 2017/2018 und zahle knapp 10 € kalt, wohne ziemlich verkehrsgünstig, hab grün vorm Fenster, kein Durchgangsverkehr und wunderbar durchmischte Nachbarn, Niedrigenergiehaus gemäß allen Verordnungen.
      Die staatlichen wie Gesobau baut zZ neu auch unter bzw. um die 10 € . Man muss am Ende sagen: Auch solche (Pseudo)-Baugruppen wie die beschriebene, sind eben immer noch Luxusobjekte.

  3. Alteingesessener

    Ruhet in Frieden liebe Kleingärten, die dem Luxus-Wohnklotz weichen mussten. Die Kleingärten in der Dolomitenstraße sind auch schon im Bebauungsplan. Wenn’s doch wenigstens sozial verträgliche Wohnungen wären.
    Ebenso kleinere Grün- und Parkanlagen wie jene vor der Juks Schule in der Neuen Schönholzer Straße sind vor der Bauwut nicht sicher: Alle Bäume und Sträucher wurden einfach dem Erdboden gleichgemacht. Was wird dort nun hingebaut ? Weitere Eigentumswohnungen? (Ich weiß, dass auf der gegenüberliegenden Seite eine Sporthalle gebaut werden soll). Jede freie Stelle wird hier zugebaut und dann wundert man sich warum wir Bienensterben haben oder warum es immer weniger Wildtiere (zB Spatzen) in den Städten gibt.
    Schaut euch auch mal das Dolomitenviertel an: An der Ecke Maximilianstraße wurden die Garagen abgerissen und alle Bäume gefällt. Ein weiterer riesen Wohnklotz soll dort hin. Luftschneisen werden immer weiter abgeriegelt, die Sommer unerträglich heiß.
    Auch die Parkanlagen vor den Häusern (Tiroler Viertel) wurden nun mittlerweile alle eingezäunt. Früher als Kinder haben wir dort Fangen & Verstecken gespielt. Das sollte nun offenbar verhindert werden. 60-70 Jahre hat’s zuvor keinen gestört. Eine Mauer ist weg, es folgten unzählige Zäune.
    Diese gesamte Entwicklung hier ist einfach grauenhaft. Man hat das Gefühl hier bald keine Luft mehr zu bekommen.
    Das wunderbare grüne & luftige Pankow ist bald nur noch Geschichte.

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