Garbátyplatz, da war doch was?

Von | 17. Februar 2014
Der „Platz“ heute

Gegenüber dem S-Bahnhof Pankow, dort wo jetzt der schwarze Klotz mit EDEKA und dm steht, war
ehemals der Garbátyplatz. Streng genommen ist der Platz immer noch da und er heißt auch noch so. Nur ist er auf die Fläche rund um den U-Bahnausgang geschrumpft.

Früher stand hier eine Art Denkmal, das an den Namensgeber erinnert. Josef Garbáty war ein wichtiger Pankower Bürger, Unternehmer, Arbeitgeber und Mäzen. Ihm gehörte die Zigarettenfabrik an der Berliner Straße. Das Denkmal jedenfalls, ein großer Schriftzug, ist während der Bauarbeiten demontiert worden und bis heute verschwunden.

By Jochen Jansen (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons
So sah das Denkmal aus (Foto: Jochen Jansen)

Das soll sich jetzt ändern. Das Bezirksamt hat in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der SPD bestätigt, dass das Denkmal wieder auf dem Platz aufgestellt werden soll. „Das Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt wurde darüber informiert, dass zurzeit die Beauftragung einer entsprechenden Firma erfolgt“, erklärte Baustadtrat Kirchner. Mit dem Bauherrn des schwarzen Geschäftshauses seien Abbau, Einlagerung und Wiederaufbau vereinbart gewesen.

Einziges Problem: Der metallene Schriftzug braucht einen neuen Schutzanstrich und momentan ist nicht klar, wer dafür aufkommt. „Derzeit wird nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht“, so Kirchner weiter.

Die Familie Garbáty musste 1939 in die USA emigrieren. Josef Garbáty selbst starb mit 88 Jahren in seiner Villa in Pankow. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee.

Mehr zum Thema:
Interview mit Baustadtrat Kirchner

Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.