Werk-Ciao in den Kunstetagen

Von | 14. November 2019

Montage: Christian Badel

Es ist mit den letzten Ausstellungen in den Kunstetagen Pankow (kurz: KEP) ein wenig wie mit den Abschiedstourneen von Cher: Immer wenn man denkt, das war wirklich die lletzte, folgt noch eine. So laden die Künstler der KEP am 16. und 17. November in das Intratec-Haus ein, das früher den DDR-Außenhandel beherbergte. Dann ist wirklich Schluss. Ob das Gebäude abgerissen oder grundsaniert wird, ist den Künstlern noch nicht bekannt. Auch nicht, ob hier Wohnungen gebaut werden oder Büroräume. Sicher ist, dass die Verträge mit den Künstlern zum 31.12.2019 gekündigt wurden. Es ist eine kleine Beruhigung, dass einige Künstler dennoch mit ihren Werkstätten nicht direkt auf der Straße stehen. Sie können noch neun Monate lang im Atelierhaus an der Prenzlauer Promenade weiterarbeiten.

Um auf das Ende der KEP aufmerksam zu machen, und auch auf den allgemeinen Wegfall von Ateliers in Berlin, hat Christian Badel die obige Montage geschaffen, die den Namen „Lost Paradise“ trägt. Es fehlen in Berlin mehr als 2000 Ateliers, schreibt er im Begleittext, und stellt auch nüchtern fest, dass die Atelierförderung in Berlin in etwa halbiert wurde.

Wer sich noch einmal ansehen möchte, welches kreative Output in den KEP produziert wurde, sollte die wirklich letzte Werkschau nicht verpassen. Meinungen dazu, ob wir ein Atelierhaus brauchen, ob es gut angelegtes Geld ist oder nicht, bitte in die Kommentare. Was denken Sie?

KEP
Pestalozzistraße 5 – 8, 13187 Berlin
Samstag 14 – 20 Uhr, Sonntag 14 – 18 Uhr

 

3 Kommentare zu “Werk-Ciao in den Kunstetagen

  1. Realist

    Pankow entwickelt sich immer mehr zur Schlafstadt. Kultur und kultiviertes Shoppen oder Gastronomie, niveauvolles Bummeln Fehlanzeige.
    Kunst bereichert, das weiß jeder. Der Verdrängung folgen hochwertige Nutzungen. Kunst braucht aber Raum nah bei den Menschen. Es sollten die städtischen Wohnungsbaugesellschaften verpflichtet werden in Wohngebieten z.B. Ateliercontainer aufzustellen, oder wo es geht Modulare Objeke zu errichten und mitzufinanzieren. Inseln der Kunst. Raus aus den Nischen und den Insiderzirkeln hin zum Leben. Statt den Garagenhof am Schloss Schönhausen für Ateliers zu erschließen, soll der besonders gut geeignete Südteil abgerissen werden. Wie schön könnte die Hufeisenbebauung ganzjährig mit Ateliers, Gastronomie und Bildung belebt werden und aus dem jahrzehntelangen Tiefschlaf erwachen. Die Politik und die Stiftung müssen es nur wollen.

    1. Max

      haben Sie zum Abriss näheres? …. leider erfährt man überhaupt nichts über die Planungen am Schloss, es soll ja seit Jahren ein Cafe (behaust, es gibt ja schon ein schönes mobiles) gebaut werden. Da wir in Berlin sind dauert natürlich die Plaung Jahre und der Bau auch.

      Vielleicht könnte Herr Hall mal tätig werden, ich wäre dankbar.

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