Auto angezündet

Von | 5. Juli 2020
Einsatz in der Nacht

In der Nacht zum Sonntag ist in der Görschstraße ein Auto in Brand gesteckt worden. Anwohner hatten kurz vor Mitternacht einen Knall gehört und die Feuerwehr alarmiert. Die konnte den schwarzen Audi A6 schnell löschen, es entstand aber wohl trotzdem ein Totalschaden.

Die Besitzerin des Wagens stand am Sonntag mit ihrem Sohn fassungslos vor dem verkohlten Fahrzeug. Sie wohnt nicht im Florakiez, sondern war am Samstag im La Paz und hatte das Auto dann aus Rücksicht auf ihren Führerschein stehen lassen.

In Berlin ist das Abfackeln von Autos leider zum Alltagsphänomen geworden. Allein seit Jahresbeginn wurden laut der Pressestelle der Polizei 175 Autos angezündet. Die Täter entkommen fast immer unerkannt. Die Motive reichen vermutlich von Pyromanie über Hass auf was auch immer, Neid, Zerstörungswut und Versicherungsbetrug bis zu politischen Hintergründen. Was in der Görschstraße der Anlass war, ist offen.

Im Herbst 2018 hatte es in der Schulzestraße ein Auto erwischt. Auch damals brannte ein Audi A6.

Die Feuerwehr musste die Scheiben einschlagen und den Kofferraum aufbrechen

Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

15 Kommentare zu “Auto angezündet

  1. Matthias

    Vermutlich werden jede Woche in Pankow Menschen zusammengeschlagen, beraubt, erpresst und schlimmeres. Davon lese ich hier jedoch sehr wenig.

    Vermutlich hat die Frau eine Versicherung, wenn sie einen Audi A6 fährt. Vermutlich handelt es sich auch um Vandalismus oder eben bewusste Zerstörung von teurem Eigentum. Es ist aber, zum Glück, auch niemand zu körperlichem Schaden gekommen. Insofern eine Straftat, ja, aber worüber soll man diskutieren? Niemand wird es öffentlich gut heißen oder sich gar dazu bekennen. Trotzdem wird es jetzt Kommentare in der Art „sowas hätte es früher nicht gegeben“, „die Nachverdichtung ist schuld“, „die Jugend von heute lungert nur auf den Straßen rum“ geben, also wie wahrscheinlich schon immer seit hunderten von Jahren (ohne Nachverdichtung im heutigen Sinne, da hat man einfach alles bebaut, was frei war ohne Rücksicht auf Anwohner*innen und Bauordnung).

    1. Manu

      Vermutlich ist Ihr Kommentar eine sehr grosse Dummheit.

    2. Kenny

      @Matthias
      „Insofern eine Straftat, ja, aber worüber soll man diskutieren? Niemand wird es öffentlich gut heißen oder sich gar dazu bekennen.“
      Worüber wollen Sie denn eigentlich diskutieren, oder doch lieber über gar kein spezielles Thema?
      Ist diese Sache etwa die „Neue Normalität“ für SIe?
      Machen Sie doch mal einen kontruktiven Vorschlag, was Ihnen persönlich und regional so in den Kram passen würde. Ihr Statement über „vermutliche“ Denkweisen anderer Menschen ist eher nicht sachdienlich.
      Übrigens: Jeder mit eigenen PKW hat eine Versicherung welche sich „Haftpflicht“ nennt. Diese reguliert vorherigen Schaden allerdings nicht.

  2. Max

    Ich sags mal so, vor dreissig Jahren wäre sicherlich kein A6 angezündet worden.

  3. Uwe K.

    Logisch, denn vor 30 Jahren gab’s noch keinen A6!

    1. Max

      Catch 22 😉 Wäre aber auch nicht abgefackelt worden wenn es ihn gegeben hätte, weil noch Respekt vor anderer Leute Eigentum existierte.

  4. Oliver Hoyer

    Wo habt ihr denn so alle gelebt, vor 30 Jahren? Und warum hacken alle auf dem armen Matthias (attributive Vermutung) rum? Er hat doch nicht angefangen……. Es gibt hier ein Forum, in dem Beiträge über abgebrannte Autos am Straßenrand erstellt werden und die zumindest scheinbar kommentiert werden sollen!? Und alle (ich inklusive) scheinen ja nichts besseres zu tun zu haben, als ihren Senf dazuzugeben. Manchmal ist der Senf lecker, manchmal ungenießbar. Vielleicht liegt es aber an der Wurst, auf die der Senf getan wurde!? (…)

    Ich kann es bis heute nicht verstehen, warum mein Vater die DDR in seinen Erzählungen immer wieder romantisiert, so langsam ahne ich nun, was an der Welt, als in der Schulzestraße noch „Menschen brannten“ vielleicht doch toll gewesen sein könnte!? Es hat halt nicht jeder seinen (unreflektierten) Senf dazu gegeben, sondern auch einfach mal in Ruhe sein Würstchen gegessen.

  5. Hannes W.

    Die Zerstörungswut hat in den letzten Jahren im Florakiez leider sehr zugenommen. Beschmierte Häuser, beschmierte und beschädigte Autos, zerstörte Bushaltestellen usw. usf. Anhand der Parolen („Bonzen boxen“, „F*ck cops“ etc.) sollte erkennbar sein, aus welcher politischen Ecke die Täter wohl kommen. Wenn man den Spuren der Zerstörung folgt, wird man zudem schnell erkennen, wo sich der Ausgangspunkt dieser Zerstörungswut befindet. Das entsprechende Haus in der Florastraße ist von außen jedenfalls leicht erkennbar. Da wir allerdings in Zeiten leben, wo derartige „Aktivitäten“ anscheinend staatlich geduldet werden, sollte der gemeine Bürger nicht darauf hoffen, dass diesem Treiben in absehbarer Zeit ein Ende gesetzt wird.

  6. Oliver Hoyer

    @Hannes: Wer ist denn der „gemeine Bürger“? Du? Ich? Herr Hall? Der Max mit den vielen Kommentaren, über die man mal Weinen und mal Lachen muss? Ist diese Art von Bürger dann besser als eine andere Art? Vielleicht besser als die, deren Haus man in der Florastraße leicht als Ausgangspunkt der Zerstörungswut ausmachen kann?

    Streben Sie wirklich so eine Welt an, in der in einem Forum, dass außerhalb des Kiezes wohl kaum zur Kenntnis genommen wird, mit Kommentaren zu: Tegel, Baulücken, Corona-Rädern etc. der eigene Horizont so verengt wird, dass man immer „richtig liegen kann“, weil es zu Beginn der Argumentation schon fest steht, dass man richtig liegt? Ich möchte am Liebsten fragen, ob hier alle (ich inklusive) keine Freunde oder besser Freude im Leben habt? Ich finde mittlerweile die Schranken im Kopf der Menschen, die dann „fassungslos vor dem verkohlten Auto“, einem Audi A6 stehen müssen, weil sie es nie erwarten würden, dass dieser abgefackelt wird, traurig, sehr traurig. Auch die gab es früher schon, im Florakiez, die „Menschen mit Schranken im Kopf“ – nur dass die damals eine Mauer bewacht haben. Habe ich ja schon darauf verwiesen, Schulzestraße… Vielleicht hinkt der Vergleich, aber Engstirnigkeit führt zu gar nichts – auf beiden Seiten! 🙂

  7. Poltergeist

    Meine Güte, Hoyer, was wollen Sie doch mit Ihrem wirren Gelaber?
    Haben Sie chronisch schlechte Laune oder was?
    Vielleicht mal hier oben rechts „Wir über uns“ lesen.
    ‚Die Schranken im Kopf der Menschen‘ tsssss was für eine Arroganz … und tschüss!

  8. Patrick

    Ich glaube, man sollte die Kommentarmöglichkeit hier so langsam schließen. Bei den meisten kapiere ich sowieso nicht, was sie uns eigentlich sagen wollen… Ist glaube ich auch eher Selbstbefriedigung, oder?

  9. Sandy

    Vielen Dank, dass Sie uns über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden halten. Ich wusste nicht, dass ein solches Problem immer wieder auftritt. Bitte halten Sie uns weiterhin über aktuelle Ereignisse auf dem Laufenden.

  10. fossombrone

    Solche vermeintlichen Klassenkampf-Aktionen sind schädlich für den sozialen Frieden und das friedliche Zusammenleben im Kiez. Diese Angriffe treffen immer die Falschen: irgendeinen Restaurant-Besucher, der sich das Geld für den Gebrauchtwagen vielleicht mühsam zusammengespart hat und nun tausende Euro Verlust hat, weil die Versicherung nicht zahlt.
    Genauso ein Mist mit dem „Bonzen Boxen“ oder ähnlichem Antifa-Geschmiere: Zu finden an Häusern, in denen Mittelschichtsfamilien wohnen, die politisch überwiegend sozialdemokratisch grün-links orientiert sind und damit politische Überzeugungen wie Flüchtlingsschutz, Menschenwürde, Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit etc. mit den Tätern teilen.
    Tatsächliche Investorenprojekte wie die Floragärten oder von Groß-Investoren gekaufte Altbauten bleiben verschont (nicht, dass ich es gut fände, wenn da etwas passiert!).
    Politiker, Groß-Kapital und Lobbyisten lachen sich kaputt über die linken Idioten, die mal wieder auf die Falschen losgehen. Aber die Täter hassen eben Menschen, die sie nicht kennen und gehen aggressiv gegen alles vor, was nicht ihrem Weltbild entspricht.
    Ich fühle mich mit diesem Verhalten meiner Mitbürger als Kiezbewohner leider sehr unwohl.

  11. Kenny

    @fossombrome
    Guter Kommentar!
    Allerdings wurde bisher nicht von einem technischen Defekt ausgegengen – weshalb eigentlich nicht?
    Wenn irgendwo steht das die Polizei „vermutet“ oder „davon ausgeht“ das Fahrzeuge xyz angezündet wurden, ist das immer noch kein abschließendes Untersuchungsergebnis.
    Über die größte bekannte Suchmaschiene, mit Eingabe „Brandursache Audi A6“, kann man leicht feststellen, dass es schon mehrere Brandereignisse mit diesen Modellen gab, sogar bei laufender Fahrt. Die relevanten Suchergebnisse gehen bis ca. 15 Jahre zurück. Die Suche ist leider durch den Umstand der Bundesautobahn „A6“ etwas erschwert, jedoch locker möglich.
    Mit steigenden Fahrzeugalter samt Kraftstoffsystem steigt auch die mögliche Brandgefahr. Sieht man sich allein die Rückrufe der Fahrzeughersteller (ADAC-Seite) von Fahrzeugen >8 Jahre wegen „Brandgefahr“ an, wird dies ziemlich deutlich.
    Poröse Kraftstoffleitungen, Dichtungen, Kurzschlüsse in der Fahrzeugelektrik, Marder, usw. usw. …
    Auch die meisten Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen >3 Jahre enthalten sehr gut brennendes Kältemittel.
    Über vorherige Aspekte könnte man zumindest auch mal nachdenken.
    Es wurde wie gesagt noch keine abschließende Brandursache festgestellt, sofern überhaupt diese Untersuchungsergebnisse jemals veröffentlicht werden.
    Prinzipiell teile ich jedoch Ihre Meinungen, insbesondere zu den Schmierereien an Häusern und anderen Objekten.

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