Monats-Archiv: Oktober 2013

Messer-Opfer liegt noch im Koma

Das lebensbedrohlich verletzte Opfer der Messerstecherei in einer Wohnung in der Görschstraße ist nicht ansprechbar. Der Mann liegt laut Polizei im künstlichen Koma. Weitere Angaben zum Fall wollen die Ermittler derzeit nicht machen. Auch zu dem weniger schwer verletzten Mitbewohner und dem Toten schweigt die Polizei.

Vor dem Haus haben Freunde des Getöteten unterdessen Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet. Obwohl die Polizei über ihre Erkenntnisse nichts mitteilt, ist die Bluttat in der Nachbarschaft weiter Tagesgespräch. Über das Motiv wird gerätselt. Die Vermutungen gehen von Eifersucht bis hin zu Streit um Geld. Es wird auch für möglich gehalten, dass es einen vierten Unbekannten gibt, der die Tat begangen hat.

Blumen
Gedenken an den zu Tode gekommenen jungen Mann

Das neue Reinickendorf

Was ist schon alles über Pankow im Allgemeinen und den Florakiez im Speziellen geschrieben worden. „Das neue Prenzlauer Berg“, „Flower-Power“ oder „Das blühende Viertel“ – Zeitungen von Tagesspiegel bis Zeit und FAZ haben sich mit Superlativen überboten. Fast könnte man meinen, die Projektentwickler und Immobilienmakler hätten den Redakteuren beim Formulieren geholfen.Zugegeben, es ist nett im Florakiez und man kann hier vernünftig leben. Es gibt auch eine handvoll attraktive Geschäfte sowie passable Gastronomie. Aber bis zum „Boulevard“ ist es noch ein weiter Weg. Guckt man genauer hin, denkt man eher an nord-westliche Nachbarbezirke. Stellenweise prägt Leerstand das Bild. Zum Teil vergammeln die Ladenlokale schon seit Jahren. Kein Trost: In der Wollankstraße und der Berliner Straße sieht es nicht besser aus. Auch wenn sich nicht alle Investorenträume erfüllen müssen, ein bisschen Aufwertung könnte nicht schaden. Ein Rundgang durch die Florastraße.
Die Florastraße 4 neben dem Spätverkauf.
Nummer 31. Hier wurde einst teure Kleinkind-Kleidung feil geboten
Gleich daneben. In besseren Zeiten ein Grillrestaurant.
38. Auch kein schöner Anblick.
Hier konnte man essbaren Gummikram erwerben. Seit Anfang Oktober geschlossen.
Ein trauriges Bild gibt die aufgegebene Apotheke in der 48 ab.
90. Shopping war einmal.
90A. Hier gab es früher Modell-Burgen.
94 und Schluss. Auch die Muckibude hat die Segel gestrichen.

Was fliegt denn da über der Florastraße?

Vom Thema Tegel, Fluglärm und BER möchten Pankower eigentlich nichts mehr hören. Vom finalen Schließungs- bzw. Eröffnungstermin einmal abgesehen. Wer sich aber schon immer gefragt hat, welche Maschine bei Ostwind kurz nach 22.00 Uhr so laut ist oder woher der Riesenflieger am späten Nachmittag kommt (bei Westwind), dem sei die Webseite Flightradar24 empfohlen.

Webseite

Hier sind in Echtzeit alle Flugbewegungen zu sehen, nicht nur die über Pankow. Von Start und Ziel über Flugnummer, Airline, Geschwindigkeit und Flughöhe bis zu einem Foto der jeweiligen Maschine bleiben keine Wünsche offen. Ein tolles Werkzeug, um mit Fachwissen bei Freunden und Pankow-Besuchern zu punkten oder sich als Planespotter die Zeit bis zum Abschied von TXL zu vertreiben. Für Spaziergänge im Bürgerpark gibt es Flightradar24 auch als App für Android und iPhone.

Android-App

Der abendliche Krachmacher ist übrigens ein Airbus A330-323 von Air Berlin auf dem Weg nach Abu Dhabi.

Ein Toter bei Bluttat im Florakiez

Eine Messerstecherei im Florakiez hat in der Nacht zum Sonntag ein Menschenleben gefordert. Drei Männer waren in in einer Wohnung in der Görschstraße aufeinander los gegangen. Alle erlitten erhebliche Schnitt- und Stichwunden. Ein 26-jähriger erlag noch am Tatort seinen Verletzungen.

Die Tat trug sich im selben Haus zu, vor dem in der vergangenen Woche ein maskierter Mann einen Bewohner mit einem Messer angegriffen und ihm fast das Ohr abgeschnitten hatte. Das 29-jährige Opfer war jetzt auch unter den Beteiligten und liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus. Der Mann hatte bei der ersten Tat angegeben, er sei völlig unvermittelt überfallen worden und habe den Täter nicht gekannt. Das dürfte nicht der Wahrheit entsprechen.


Der dritte Beteiligte, ein 21 Jahre alter Mann, wurde schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt. Über die Hintergründe des Verbrechens und das Milieu, aus dem die Männer stammen, machte die Polizei noch keine Angaben.


Laut Aussagen von Nachbarn ist es in der Wohnung schon früher zu heftigen Streitigkeiten gekommen.

Kinderladen statt Waschsalon

In dem Eckladen an der Wollankstraße 11 befand sich bisher ein Waschsalon. Nun scheint der Florakiez mit Miele-, Bosch- und Bauknechtmaschinen versorgt, an gleicher Stelle eröffnet angeblich bald ein Kinderladen. Wir berichten in Kürze über Betreiber und Konzept.

Hilfe für das Flüchtlingsheim an der Mühlenstraße

Gestern Abend traf sich der Unterstützerkreis des Flüchtlingsheims an der Mühlenstraße zum ersten Mal im Stadtteilzentrum Pankow. Karin Sahn und Markus Schönbauer vom Zentrum erklärten den etwa 30, meist älteren Interessierten, dass die Initiative auf Bestreben des Bezirks zurück geht. Vor allem nach den verstörenden Ereignissen in Hellersdorf sollte eine Plattform geschaffen werden, damit die Flüchtlinge neben der Unterkunft in unserem Bezirk auch Schutz und Ruhe finden. Pankower, aber auch andere Berliner, sind mit ihren Ideen eingeladen, sich in diesen Prozess einzuklinken.
Noch wisse man nicht, woher die Flüchtlinge kommen, sagte Schönbauer, die ersten werden Anfang Dezember erwartet, nach und nach werde sich das von der Prisod GmbH geführte Haus füllen. So könne sich erst im Laufe der Zeit zeigen, welche Angebote von den Bewohnern konkret benötigt würden. Bis zum Einzug der ersten Asylbewerber besteht die Möglichkeit, sich das Gebäude nach Anmeldung selber anzusehen.
Nacheinander stellten sich die Besucher des Abends vor, erklärten ihre Motivation, aber auch, welchen Beitrag sie leisten könnten. Gerhard Hochhuth, Pfarrer im Ruhestand, hält es für selbstverständlich zu helfen, wenn Flüchtlinge kommen. Schon in den 90ern gründete er in Hessen eine Flüchtlingsinitiative, die bis heute besteht. Ilona Nack macht mit, weil es ein Menschenrecht ist, vor Verfolgung sicher zu sein. Als Lehrerin sieht sie sich als Multiplikatorin und möchte sich gegen Ausgrenzung und Neofaschismus stellen. Eine andere Besucherin war selbst in ihrer Kindheit als Flüchtling nach Deutschland gekommen und möchte nun den Neuankömmlingen mit ihrer Erfahrung helfen. Die Ideen der großen Gruppe reichten von der Kontaktaufnahme zu Schulen aus der Nachbarschaft bis hin zum gemeinsamen Gärtnern, Kochen und Singen.
Spenden für die Asylbewerber, zum Beispiel Kleidung, Spielzeug und Umzugskartons, können im Stadtteilzentrum Pankow an der Schönholzer Straße 10 abgegeben werden. Hier trifft sich die Initiative nun jeden ersten und dritten Montag im Monat um 18 Uhr.
Mehr Informationen finden Sie auf der Seite des Bezirks Pankow.So finden Sie ins Stadtteilzentrum Pankow:


Größere Kartenansicht