Kleinkunstbühne Zimmer 16: Die Kultur-Konstante

Von | 1. April 2017

Das Zimmer16 in der Florastraße 16

Als 2002 das Zimmer 16 im Florakiez eröffnete, hatte der „Latte Muchacho“ (wie ihn die wunderbare Figur Hupe aus dem kurzweiligen Roman von Kiezbewohner Johannes Krätschell nennt) das Viertel noch nicht erobert, waren die Autos auf der Wollankstraße wegen des Kopfsteinpflasters noch lauter als die Flieger und zugezogene Neu-Berliner glaubten, dass spätestens jenseits der U2-Haltestelle Vinetastraße nur noch Brandenburg und Neo-Nazis kämen. Jetzt ist der Florakiez ein Fast-Beinahe-Szeneviertel und von für manche spannender, für manche furchteinflössender Veränderung geprägt. Einer der Orte, die beruhigende Kontinuität ausstrahlen, ist das Zimmer 16 in der Florastraße 16. Am 20. April gibt es dort eine Geburtstags-Gala. Das Zimmer wird 15.

Der Klassiker für unentdeckte Talente: Die offene Bühne

Florakiez Elefantenrunde: Sören Benn (ganz links) noch nicht Bürgermeister, Jens-Holger Kirchner (weniger links) noch nicht Staatssekretär.

Betrieben wird das Zimmer 16 vom Trägerverein Mikado um Vereinsvorstand Ralf Luderfinger, der mit einigen Mitstreitern auf ehrenamtlicher Basis das kleine Theater am Laufen hält. Das Programm ist bunt. Kindertheater, Kleinkunst und Konzerte. Und das fast an jedem Tag. Eine echte Marke ist  der offene Montag, an dem je nach Motto Lieder, Literatur oder Freestyle-Kunst von all jenen geboten werden, die sich dazu berufen fühlen. Zwischen „Wow“ und „Respekt für den Mut“ ist alles dabei. Und auch Gastveranstaltungen wie der Florakiez Elefantenrunde während des BVV-Wahlkampfes bietet das Zimmer 16 eine Bühne.

Finanzielle Herausforderung

Wie für fast alles im Kiez gibt es auch für das Zimmer 16 keine Bestandsgarantie. Unterhält man sich mit den Machern, wird schnell klar, dass nicht gefördertes ehrenamtliches Theater in einem angesagten Kiez eine echte finanzielle Herausforderung ist. 2013 stand man wegen Mietrückständen schon knapp vor dem Aus. Und solange es keine öffentliche Förderung gibt, ist es umso wichtiger, dass Kulturinteressierte ordentlich Eintrittsgelder vorbeibringen und dabei möglichst noch ein (oder zwei?) Getränke an der Bar zu sich nehmen.

Ein Kommentar zu “Kleinkunstbühne Zimmer 16: Die Kultur-Konstante

  1. Blümchen

    Die machen schöne Sachen! Aber leider fehlt Ihnen etwas professionelles Marketing.

    Haben die aber nicht auch Stress mit den Leuten im Haus, wegen Lärm und so? Das wird hoffentlich nicht so enden wie es in PB immer geendet ist…

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