Hexenhaus weicht Wohnungen

Von | 16. April 2019

Das letzte Bauernhäuschen im Kiez ist verschwunden. Das seit Jahrzehnten leerstehende und völlig marode Gebäude in der Gaillardstraße 28 wurde abgerissen. Inzwischen klafft hier eine Baugrube. Es entstehen – wenig überraschend – hochwertige Eigentumswohnungen und eine Tiefgarage.

Die Archigon-Gruppe errichtet ein Vorder- und ein Gartenhaus. Die Bauzeit soll anderthalb Jahre betragen.  Details und Preise stehen noch nicht fest. Auch eine Visualisierung fehlt bisher. Der Vertrieb wird laut der Unternehmenssprecherin in Kürze beginnen. Merkmal der Häuser sei „anspruchsvolle Architektur“.

Vor zwei Jahren war das Haus schon einmal Thema auf Florakiez. Damals hatte der Geschichts-Blogger Christian Bormann über seine Entdeckung einer Zeitkapsel geschrieben.

Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

31 Kommentare zu “Hexenhaus weicht Wohnungen

  1. Kenny

    Es war wohl eine Erbengemeinschaft die sich viele Jahre über dieses Grundstück nicht einigen konnte. Nun, auch Erbengemeinschaften verändern sich, auch durch äußerliche Anreize = Geld bzw. Bodenpreise. In der Gaillardstraße gehts dann ab 2034 signifikant weiter. Der Friedhof ist dann Geschichte. Die letzten Vögel ziehen dann nebst „Poltergeist“ in den Bürgerpark um oder ganz aus Berlin raus.

  2. Jakob

    Na dann Parken die Bonzen mit Ihren SUVs wenigstens nicht noch die Straße zu.

    1. Hans im Glück

      Bitte keinen Neid – Alles politisch gewollt.

      1. anwohner

        „Alles politisch gewollt“ lesen wir hier nun des häufigeren in ihren Kommentaren. Klären Sie uns doch mal über Ihre Erkenntnisse auf.

        1. Hans im Glück

          … Klären Sie uns doch mal über Ihre Erkenntnisse auf. …

          Denken Sie mir bitte an das Bäume gießen – Umweltschutz ist Heimatschutz

          1. Max Müller

            Wer erklärt was so alles politisch gewollt ist wird ja schnell als Verschwörungstheoretiker gebrandmarkt.

    2. Hannes W.

      SUVs? Ich sehe eher vermehrt VW-Busse und irgendwelche Pseudo-Expeditionsfahrzeuge hier rumstehen (und nicht fahren), mit dem sich irgendwelche angeblichen „Alternativen“ (aber mit Kohle) ihren „Lebenstraum“ (einmal durch Afghanistan fahren, der Artikel bei Spiegel Online war so inspirierend) erfüllen wollen. Bitte weg damit!

  3. Andre

    Das Projekt schliesst den Hinterhof des Nachbarhauses Nr. 27 mit ein. Die Mieter freut es wahnsinnig, das der Blick ins grün weg ist.
    Vier große Pappeln und einige andere Bäume mussten auch weichen, der einzigste Trost ist der Erhalt des alten Stallgebäudes von dem aber auch keiner wirklich was hat …

    1. Hannes W.

      Das ist „Grüne“ Wohnungsbaupolitik! Alle Wählerinnen und Wähler dieser angeblichen Ökopartei sollten sich endlich klar machen, dass genau diese Partei die Stadt zubetoniert („Lückenbebauung“).

      1. Greta

        Mit Grün haben die Pankower Grünen wirklich wenig am Hut. Jetzt sollen die Grünflächen an der Wolfshagener Str./Kavalierstr. Ossietzkystr. verschwinden mit mehr als 80 Bäumen, einem schönen Spielplatz, der u.a. von mehreren Kitas genutzt wird. Das nennt sich dann Nachverdichtung. Man nennt sie schon die Beton-Grünen von Pankow !

        1. Hans im Glück

          Netter Beitrag mit Ulli Zelle in der Abendschau …

  4. Mankow

    Lückenschließungen im Rahmen des 1960 geschaffenen Baugesetzbuches als „grüne Wohnungsbaupolitik“ zu bezeichnen, ist dann doch etwas weit hergeholt.
    Wir müssen Bauen was die Gesetze hergeben, um das Wachstum der Stadt zu bewältigen. Und das Land muss dringend mehr Flächen für Wohnungsbau schaffen/erwerben, auf denen kostengünstiger Mietwohnungsbau möglich ist.
    Die Forderung nach Enteignung läuft dabei ins Leere, da rechtlich nicht zulässig. Hätten die Leute damals besser für eine maßvolle Bebauung des Tempelhofer Feldes gestimmt.

    1. Max Müller

      Ja und nein.

      Baulücken schliessen statt neue Flächen zuzubauen ist ja schon irgendwie grün. Noch grüner wäre es
      eine Aufstockung um ein bis zwei Stockwerke zuzulassen und endlich die antiquierte Traufhöhenbegrenzung aufgeben. Hier werden gar keine Flächen benötigt und die Infrastruktur ist auch schon annähernd vorhanden.

      https://www.berliner-zeitung.de/berlin/strenge-vorschriften-berlin-erschwert-den-dachgeschoss-ausbau-28159994

      Berlins grüne Regierung haut dagegen solche Gesetze raus.

      https://www.berliner-zeitung.de/berlin/strenge-vorschriften-berlin-erschwert-den-dachgeschoss-ausbau-28159994

      Die genannte Zahl von 50000 ist dabei wohl noch recht konservativ.

      Auf dem Tempelhofer Feld sind 5000 Wohnungen geplant (gewesen). Das reisst es nun wirklich nicht raus.

      1. Kenny

        @ Max Müller
        Ganz genau! Unsere Beiträge hatten sich überschnitten, sonst hätte ich die Traufhöhe nicht nochmals erwähnt.

    2. Kenny

      @Mankow,
      man könnte ja Bauen was das Zeug her gibt, beispielsweise am Pankower Tor.
      Und ja, Grüne und Linke Politik verhindern dieses seit Jahren hier. Kröten sind denen wichtiger als Menschen und Wohnungsnot bzw. bezahlbarer Wohnraum.
      Rote und Grüne haben in Berlin Wohnungen an große Gesellschaften regelrecht verscherbelt und jetzt ist das Geschrei auch von denen groß. Was für eine Heuchelei und Selbstherrlichkeit.
      Es ist leicht für hiesige Politiker den Mietspiegel gegen diesen „Wucher“ zu ändern – nichts passiert!
      Das Baurecht könnte man auch ändern bezüglich Traufhöhe in verschiedenen Gebieten.
      Die Grunderwerbssteuer für Selbstnutzer kann man ändern, ist Ländersache seit 2006 – nichts passiert.
      Zur Erinnerung… Letztere betrug in Berlin auch mal 2% bis 1997!
      Rote und Grüne wollen keine Bürger mit Vermögen und eigener Altersvorsorge, vor allem keine Freiheit bzw. Unabhängigkeit für den einzelnen. Freie Bürger lassen sich nicht belehren, umerziehen, gängeln und maßregeln.
      Passend dazu ein Video von heute. Viel Spaß dabei.
      [youtube=https://www.youtube.com/watch?v=D6ljwigQSmg&w=640&h=360]

  5. martin-günther

    Die neuen zukünftigen VerdrängungsbewohnerInnen sind nicht erwünscht. Es ist genug …..

    Das unüberlegte Argument, Berlin braucht Wohnungen, kann ich nicht mehr hören, noch lesen. Wir ersticken bald in Beton ….
    Aldi, Lidl etc. sollten aufstocken, wird ja auch schon teilweise gemacht. Leerstehende Häuser sollten sofort besetzt, vermietet werden….In der Görschstr. steht ein HH seit längerem leer, in der Maximilian/Ecke Berliner Str. steht seit Jahren ein großes Wohnhaus leer, davon gibt es wahrscheinlich unzählige in der Stadt….

    Gruß von den Alt-PankowerInnen

    1. Hans im Glück

      Hat da etwa jemand etwas gegen Veränderungen oder gar neue Nachbarn? Ich bin empört …

    2. Carsten

      Viele Alt-PankowerInnen scheinen durchweg feindlich gesinnt und alles andere als offen gegenüber neuen Bewohnern im Kiez zu sein. Selber Weltoffenheit und Toleranz predigen, seinen eigenen Hass aber an unbescholtenen Mitbürgern auslassen, die sich auf ihre neue Wohnung freuen.
      Ein kleingeistiges Milieu, was sich hier im Forum tummelt.

      1. Hans im Glück

        Tja, die Welt ist manchmal ungerecht und gemein.

      2. Max Müller

        Das kommt aber vielleicht auch daher dass Pankow den grössten Zuzug schultern muss, und
        dass bei miserabelster Planung von Schulen, Verkehr, Telekominfrastruktur etc.
        Ein Beispiel von vielen: Kreuzung Flora/Berlinerstr. Erst spart man an der Brücke, so dass die Durchfahrt zu
        eng ist: Folge Katzenbahnsteig, den man durch den Wegfall der Linksabbiegerspur heilen will. Der Verkehr wird sich seinen Weg suchen, zum Beispiel durch Wendemanöver hinter der Haltestelle in nördlicher Richtung. Dann war die Höhe zu niedrig – geschenkt. Zufälligerweise gibt es einen Streifen entlang der Bahn, Teil des Pankower Tor Geländes, dass genau dieses Problem lösen würde. Hätte man schon lang Krieger abkaufen können, weil für ihn eh nicht interessant, aber dann müsste man dem bösen Investor ja entgegenkommen. Wer vom Bezirk so behandelt wird macht natürlich keine Geschenke.

        Vielleicht sollte man die verantwortlichen mal aus ihren Altbau-Wohnungen zerren und in der Platte wohnen lassen bis sich die Lage im Wohnungsbau bessert.

        1. Hans im Glück

          … und es wird nicht besser. Fr. Pop fordert ja den kompletten Umzug der Ministerien. Die Preisspirale wird sich daher weiterdrehen auch und nicht zuletzt im noch beschaulichen Kiez rund um die Florastraße.

          1. Max Müller

            ist doch kein Problem … wir enteignen einfach einen grossen Wohnblock in Marzahn-Hellersdorf und machen die Wohnungen frei für unsere Bundesbediensteten …

            ist ja für nen guten Zweck …. das sehen die Bewohner sicher ein.

            Dann bauen wir nebenan im NewBerlinStyle Modulbauten wo sie arbeiten können … was für die Schüler gut genug ist muss ja auch für die Beamten reichen.

            Die freiwerdenden Bauten in Bonn vermieten wir zu Markpreisen, so kostet das fast gar nix.

          2. Laschetfanboy

            Ob Frau Pop nun den Umzug der gesamten Bundesregierung nach Berlin fordert oder ein Sack Reis umkippt, ist gleichermaßen belanglos. Es gilt das Bonn-Berlin-Gesetz und damit ist das Thema durch. Man mag zwar mit den Kosten argumentieren, aber bundesweit ist keine Mehrheit Verantwortlicher in Sicht, alles nach Berlin zu verschieben. Und ob es der Pop, dem Thierse oder sonstwem in Berlin gefällt: Die Bonner Republik war nicht die schlechteste Zeit der Bundesrepublik Deutschland und manches davon täte auch der heutigen Berliner Republik ganz gut.

    3. Laschetfanboy

      Abwegige Behauptung. Die Bemerkung ist reichlich absurd, gerade wenn man in Alt-Pankow wohnt. Zwei große Parks, die Schönholzer Heide, der Mauerstreifen, in Nullkommnichts richtig im Grünen. Pankow erstickt in Beton?

      1. Laschetfanboy

        …. nicht zu Vergessen die Kleingärten in und im Umfeld Alt-Pankow.

  6. käthe

    Archigon sind natürlich die Guten und alle Menschen können sich bei Archigon um eine Wohnung bewerben und einziehen. Ist doch alles gut und schön….
    Alles ist in Ordnung…..so viel Gedanken, Worte, Schrift….WARUM eigentlich

  7. Max Müller

    Mit den gegenwärtigen Enteignungsphantasien allerorten wird beantragen einer Wohnung zukünftig wohl der normale Modus.

    Einwohner hiesiger Bezirke von vor 30 Jahren werden sich ja noch dran erinnern wie das ging.

    Wer eine Wohnung bekommt ist dann Glück- und Beziehungssache, und wer eine Wohnung bekommen muss das hat Herr Palmer ja neulich gesagt.

  8. martin-günther

    Latschetfanboy, Sie sind auch so ein ganz schlauer…mehr fällt mir zu ihrem Kommentar nicht ein….

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