Am BER können die Prüfungen beginnen

Von | 25. Juli 2019

Der BER im Juli 2019

Man glaubt es kaum: Vom BER gibt es zum wiederholten Male gute Nachrichten. Nach dem „Monster“ Entrauchungsanlage ist seit wenigen Tagen auch die Brandmeldeanlage im neuen Terminal final geprüft. „Das ist ein großer Meilenstein“, sagte Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup der Berliner Zeitung.

Auch die vordringlichsten Mängel an der Verkabelung seien komplett abgearbeitet. Damit sei der Weg für die Wirk-Prinzip-Prüfung durch den TÜV frei, bei der das Zusammenspiel der Brandschutz-Anlagen im Terminal kontrolliert wird. Die Prüfung soll am 29. Juli beginnen und drei Monate dauern. Laut Lütke Daldrup gibt es trotzdem noch „viele kleinteilige Mängel“, die in den kommenden Monaten abgearbeitet werden können.

„Wenn alles klappt, werden wir im Herbst in der Lage sein, dem Bauordnungsamt die notwendigen Dokumente zuzuleiten, um die Baufertigstellungsanzeige vorzubereiten“, so der Manager weiter. Damit liege der Flughafen genau in dem Zielkorridor, den man sich vorgenommen habe, um ihn im Oktober 2020 in Betrieb nehmen zu können.

Für Pankow würde das laut Lütke Daldrup überraschend schnell Ruhe bedeuten. Denn „der Umzug von Tegel zum BER wird maximal drei Wochen dauern, und danach wird der Flugverkehr komplett am BER stattfinden.“

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Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

19 Kommentare zu “Am BER können die Prüfungen beginnen

  1. ausPankow

    Sollten wir das tatsächlich noch erleben, dass kein Flieger mehr über Pankow donnert?!

    1. Hans im Glück

      Man sollte nicht alles glauben was die Presse schreibt – Habe volles Vertrauen in die Firma Bosch und dahingehend das die Baustelle auch noch die nächsten Jahre Geld ohne Ende in die Firmenkasse spült.

    2. Graumann

      Donnern ist echt übertrieben! Vielleicht am Kutschi, aber nicht in der Wollankstr./Florastraße. Dann muss ich wohl zukünftig zu meinem Kurzstreckenflug (oh böse CO2) zum BER. Dann dauert meine Reise 1-2 Stunden länger.

  2. Dieda

    Yeah dann steigen die mieten noch mehr an! Endlich was Positives für Pankow .

  3. Uwe Katzer

    Pankow freut sich zum 2. Mal über angekündigte Ruhe

    1. Kenny

      @Uwe Katzer
      Da haben Sie sich offensichtlich verzählt.

  4. Kenny

    Täglich grüßt das Murmeltier.
    Ist fast wie „Startschuss für das Pankower Tor“ vom 24.11.2018
    oder: „Krieger will in vier Jahren fertig sein“ vom 26.04.2018
    oder; „Alles auf Anfang am Pankower Tor?“ vom 16.02.2017

    Die Unterschiede sind tatsächlich marginal. Bauende vs. Baubeginn 😉
    Politikerversagen in beiden Fällen.

    1. Klara G. Dacht

      Ich finde auch: die Politiker sind schuld. Immer. Und für alles. Dann ist das Leben auch nicht mehr so kompliziert.

      1. Kenny

        @Klara G. Dacht
        Heißt das im Umkehrschluss das Ihr Leben kompliziert ist, weil Sie jegliche Schuld bei sich selber finden möchten?
        Ich verstehe ihren Kommentar leider gar nicht. Mit „Immer. Und für alles.“ eine absolute Verallgemeinerung zu finden ,ist eher nicht zielführend. Klären Sie mich doch bitte auf was Sie genau meinen.

        1. K.S.

          Will mich nicht groß einmischen, nur ein Tipp auf die Schnelle:
          Ich hab’s mit einer ironischen Interpretation versucht.
          Dann war’s eigentlich schnell klar.
          Klaus

  5. K.S.

    Dieda (25. Juli 2019):
    „Yeah dann steigen die mieten noch mehr an! Endlich was Positives für Pankow .“

    Wow Dieda!
    Ist Ihnen eigentlich klar, welch wunderbare Idee sich in Ihrem Kommentar verbirgt?
    Alle Welt streitet darüber, was das beste Konzept gegen die exorbitanten Mietsteigerungen ist, und alle bekannten sind mehr oder weniger Mist – hier ist es endlich!
    Und so einfach, komisch dass noch niemand darauf gekommen ist:

    Mietpreissenkung durch drastische Verschlechterung der Lebensqualität zum Beispiel durch Fluglärm! Genial!

    Glückwunsch für DIE Idee!

    Klaus

  6. K.S.

    Graumann (28. Juli 2019):
    „(…) Dann muss ich wohl zukünftig zu meinem Kurzstreckenflug (oh böse CO2) zum BER. Dann dauert meine Reise 1-2 Stunden länger.“

    PRIMA, das wär‘ doch immerhin ein Anfang!
    Dazu gerechterweise eine angemessene Besteuerung des Flugbenzins und wir würden uns den WAHREN Kosten (ja ja, einschließlich des bösen CO2) wenigstens ein bisschen annähern und nicht alles auf die nächste(n) Generation(en) schieben.

    Und eine deutliche Verteuerung der Hin- und Herfliegerei würde auch die Unkenrufer zum Schweigen bringen können, die behaupten, der BER würde das Flugaufkommen schon jetzt nicht mehr bewältigen, wenn TXL wegfällt.

    Das wär‘ mal ein ECHTER Fortschritt!

    Klaus

    1. Kenny

      @Hans im Glück
      Das verwundert nicht.
      Was wurde eigentlich aus den unzähligen „falschen“ Dübeln aus Kunststoff?
      Einfach nur noch lächerlich das ganze Projekt.
      Ob die Prüfer wohl wieder abgereist sind oder gab es stattdessen erst einmal schicke 5-Sterne Hotelzimmer auf Steuerzahlerkosten?
      In China wird der größte Flughafen der Welt nach nur 5 Jahren Bauzeit (!!!) eröffnet. Kapazität zur Zeit 45 Mio. Passagiere pro Jahr, bis 2025 dann erweitert auf 72 Mio. Fluggäste pro Jahr, 2040 in der letzten Ausbaustufe bis zu 100 Mio + 4 Millionen Tonnen Fracht!
      https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/verkehr/pekings-giga-flughafen-stellt-alles-in-den-schatten/
      Von Teslas Gigafactory 3 in China will ich lieber gar nichts erst weiter schreiben. Da geht es um nur ein Jahr Gesamtbauzeit….

      1. Hans im Glück

        Mag daran liegen das in China nicht jeder Kommunalpolitiker / Bedenkenträger seine „Wünsche“ äußern kann.

  7. K.S.

    Kenny (31. Juli 2019):
    „(…) In China wird der größte Flughafen der Welt nach nur 5 Jahren Bauzeit (!!!) eröffnet. (…)
    Von Teslas Gigafactory 3 in China will ich lieber gar nichts erst weiter schreiben. Da geht es um nur ein Jahr Gesamtbauzeit….(…)“

    Ich habe mir überlegt, ob ich in einem Staat wie China leben möchte, in dem solche Großprojekte rank und schlank in diesem atemberaubenden Tempo „durchgezogen“ werden können. Unbehindert durch umständliche Verwaltungen, politische Entscheidungsprozesse und auch unbehindert durch demokratische und rechtsstaatliche Grundsätze.

    Nach reiflicher Überlegung bin ich zu der Überzeugung gelangt: Lieber nicht. Wird vermutlich viele hier sehr wundern, aber ich gebe es zu – ganz im Ernst: Lieber nicht!

    Klaus

    1. Kenny

      @K.S
      Ich möchte auch nicht unbedingt in China leben. Aber keine Sorge… viel von dem was dort bereits getestet wird (Sozialpunktesystem), hält hier auch bereits in Teilen Einzug. Insbesondere was Erziehung, Maßregelungen und Gängelung der Bürger betrifft. Wirtschaftlich entwickeln wir uns hier allerdings zum Museumsland im Gegensatz zu China.
      Beispiel: Fast die gesamte Entwicklungsabteilung inkl. Management für E-Mobilität von BMW ist nach China gegangen, um dort ein Unternehmen namens „Byton“ zu gründen. Warum? Weil diese hier keine Perspektive mehr sahen und von diesem Konzern nur ausgebremst wurden. Der nachhaltige Schaden für BMW ist erst jetzt sichtbar, sofern man Wirtschaftsnachrichten regelmäßig verfolgt. In anderen Fällen kaufen chinesische Unternehmen hier „Schlüsseltechnologien“, also ganze Unternehmen. Die Fa. KUKA AG ist das beste Beispiel dafür.
      Hier konzentriert man sich lieber auf wenden von Energie, Gendertoiletten, die „Klimarettung“ und andere ganz wichtigen Dinge wie man meint. Erschwerend kommt die unsägliche Regulierungswut aus Brüssel dazu. 40.000 Regeln innerhalb der letzten 20 Jahre bremsen die Wirtschaft ordentlich.
      Die Regulierungswut verhinderte übrigens auch wesentlich die Eröffnung des BER durch immer neue Verordnungen, Richtlinien usw. Das wird zu gern verschwiegen bzw. werden die Zusammenhänge in hiesigen Medien nur unzureichend bis gar nicht dargestellt.
      Gerade wird hier wieder eine alte und plötzlich wieder neue Sau durchs Dorf getrieben….. Waldsterben

  8. K.S.

    @Kenny:
    Das meiste fordert mich jetzt nicht zu einer Antwort heraus, aber einen Punkt finde doch hochgradig verstörend:
    „Ich möchte auch nicht unbedingt in China leben. Aber keine Sorge… viel von dem was dort bereits getestet wird (Sozialpunktesystem), hält hier auch bereits in Teilen Einzug. Insbesondere was Erziehung, Maßregelungen und Gängelung der Bürger betrifft.“

    Also da bin ich doch ziemlich erschrocken, denn ich habe von all dem tatsächlich noch NAHEZU NICHTS gemerkt, weder von der beginnenden Einführung des Sozialpunktesystems, noch von der Maßregelung und Gängelung der Bürger! Kann ich vielleicht das eine oder andere Beispiel hören?

    Danke,
    Klaus

    1. Kenny

      @K.S.
      Ich schrieb nichts vom Beginn der Einführung eines Sozialpunktesystems in Deutschland.
      Das Thema „Erziehung, Maßregelungen und Gängelung der Bürger“ würde hier allerdings zu weit führen und so gar nicht mehr zur Überschrift passen.
      Daher werde ich hier nicht die gewünschten Beispiele nennen. Das ist zu weit Offtopic.
      Bleiben wir doch lieber irgendwie beim BER und den Verzug in diesem Zusammenhang, oder beim TÜV + BER.

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