Monats-Archiv: November 2014

Lichterfest in der Florastraße

lichterfest

Der Buchsegler beim Lichterfest 2013.

Die Lichtgrenze ist gefallen, St. Martin vorbei, aber das bedeutet nicht, dass es bei uns im Kiez gleich duster wird. Am Freitag findet zum sechsten Mal das herbstliche Lichterfest in der Florastraße in Pankow statt. Wer noch keine Laterne hat, kann sich um 15.30 Uhr im Café Schönhausen zum Basteln einfinden (Unkostenbeitrag: 2 Euro). Alle andere treffen sich dort eine Stunde später, um im erleuchteten Zug einmal die Florastraße hoch und bis zum JUP wieder herunter zu ziehen.

Zwar gibt es laut facebook-Seite in diesem Jahr aus Platzgründen kein Stockbrot, wohl aber ein Feuer sowie Essen und Getränke. Organisiert wird das Fest, inzwischen eine kleine Tradition, wieder von Nachbarn und Gewerbetreibenden in und um die Florastraße herum.

Tanzflora, die zweite

tanzflora

Foto: Facebook

Die erste Veranstaltung war ein Erfolg, nun folgt die zweite Auflage der Tanzflora von Annie Rosenthal und Stefan Herrmann. Am Freitag geht es um 21 Uhr los und wie beim ersten Mal auch, findet die Tanzflora im JUP in der Florastraße 84 statt. Der Eintritt beträgt 6,50 Euro.

Lichtgrenze und Mauerfall

Wer sich noch nicht die Installation Lichtgrenze angesehen hat, der sollte heute nach Anbruch der Dunkelheit den kurzen Weg zur Bornholmer Straße nehmen. Die achttausend beleuchteten Ballons, auf 15 Kilometern entlang der ehemaligen Grenze aufgestellt, ergeben ein wirklich einprägendes Bild.

ballon

Die Lichtgrenze am Schwedter Steg. Foto: joweb

Heute Abend, zum 25. Jubiläum des Mauerfalls, werden all diese Ballons nacheinander in Luft gelassen. Das Ganze beginnt um 19.20 Uhr am Brandenburger Tor und endet gegen 19.45 Uhr an der Bornholmer Straße.

Weiße Villa: Letzte Hoffnung Denkmalschutz

Die Villa im November

Die Villa im November

Beim ersten öffentlichen Treffen der Initiative „Florakiez erhalten“ gegen den Abriss der „weißen Villa“ war der Versammlungsraum im JUP am Freitag überfüllt. Rund 60 Menschen waren gekommen, um sich über das Vorgehen gegen das geplante Bauprojekt zu informieren. Das sehr bürgerliche Publikum bestand fast ausschließlich aus alteingesessenen Kiezbewohnern. Viele von ihnen aus den unmittelbar an das Grundstück Florastraße 86 angrenzenden Häusern, sowohl Mieter als auch Besitzer und Bewohner von Eigentumswohnungen.

Initiativen-Sprecher Thomas Rötschke informierte über das Treffens mit dem Pankower Baustadtrat Jens-Holger Kirchner. Dem Politiker war ein umfangreicher Fragenkatalog übermittelt worden, den er in einem persönlichen Termin mit der Initiative ausführlich beantwortet hat. Grundproblem ist, dass der langjährige Eigentümer des Villengrundstücks seinen Besitz zu Geld machen möchte. Den Verkauf kann ihm niemand verwehren. Für das Grundstück besteht ein Baurecht nach §34 Baugesetzbuch. Das bedeutet, dass sich ein Vorhaben in die „Eigenart der näheren Umgebung“ einfügen muss. Daran, dass fast alle Bauvorhaben rund um die Florastraße nach §34 genehmigt wurden, lässt sich erkennen, dass der Paragraph den Gegnern einer Bebauung nicht viel nutzt.

Volles Haus im JUP

Volles Haus im JUP

Selbst wenn die Villa gerettet werden kann, ist eine Bebauung des vorderen Grundstücksteils entlang der Florastraße grundsätzlich möglich. Die drohende Verschattung der Nachbarhäuser, die Nähe zu der kleinen Grünfläche Pocketpark mit den steinernen Möbeln oder die vermutlich notwendige Fällung der großen Linde auf dem Nachbargrundstück sind keine Hinderungsgründe für eine Bebauung. Ebenso wenig, dass die Bauherren aus Kostengründen keine Auto-Stellplätze schaffen wollen. Der Baustadtrat betonte immer wieder, dass es in Deutschland kein „politisches“ Baurecht gibt, die Verwaltung also nicht nach Gutdünken oder persönlichen Vorlieben entscheidet, sondern immer anhand der Rechtslage.

Völlig hoffnungslos ist die Situation für die Initiative aber trotzdem nicht. Denn die Villa stammt aus dem Jahr 1892 und ist eines der letzten Zeugnisse der Erstbesiedelung der Gegend. Daher wird von den Behörden gerade geprüft, ob ein „Denkmalschutzverdacht“ besteht. Sollte die Villa unter Denkmalschutz gestellt werden, würde das den Abriss und die Bebauung in der geplanten Form verhindern. Außerdem würde eine umfassende Prüfung die momentan laufende Bauvoranfrage in die Länge ziehen. Die Verzögerungskarte können die unmittelbar betroffenen Haus- und Wohnungseigentümer (nicht die Mieter) auch spielen, in dem sie juristisch gegen das Bauvorhaben vorgehen. So könnte das Verfahren in die Länge gezögert und den Bauherren der Spaß an ihrem Vorhaben genommen werden.

Bild: Präger Richter Architekten

Geplante Bebauung (Bild: Präger Richter Architekten)

Im Publikum saß mit dem Projektsteuerer Günter Rose auch ein Vertreter der potentiellen Bauherren. Um Stellungnahme gebeten, machte er seinen Standpunkt deutlich. Eine Blockrandbebauung entlang der Florastraße sei städtebaulich durchaus sinnvoll, und die Villa halte er weder für schön noch für schützenswert. Von den im Internet gezeigten Bildern sollten sich die Nachbarn nicht abschrecken lassen. Es handele sich nur um eine Visualisierung des Bauvolumens, nicht um finale Entwürfe. Das Haus werde, sollte es gebaut werden, ganz anders aussehen.

Ursprünglich wollte der Bezirk aus den Grundstücken Florastraße 86 und 87 übrigens einen Spielplatz machen und die Villa erhalten. Der Besitzer weigerte sich aber, an den Bezirk zu verkaufen. Daraufhin entstand aus der Not nur der kleine Pocketpark. Der Besitzer der Florastraße 86 wiederum ließ daraufhin aus Protest den damals noch vorhandenen Garten der Villa planieren und machte daraus einen nicht genehmigten Parkplatz, der bis heute besteht.

In einigen Wochen soll es ein neues Treffen der Initiative geben. Wer auf dem Stand der Dinge bleiben möchte, kann sich auf eine Mailingliste eintragen lassen. Auch Florakiez.de wird berichten.

Mehr zum Thema:
Die weiße Villa retten!

Vorgezogener Winterschlussverkauf

Jackets to goWo schon „Wunschkind“ keinen Erfolg hatte, scheint es auch für den Nachfolger nicht rund zu laufen. Martina Schmolke-Nasshan hätte gerne ein Café in ihrem „Jacket-to-go Family“ eröffnet, einem Outdoorladen mit wettertauglicher Kleidung für Familien. Das sollte dem Geschäft neuen Schub verleihen. Allein, der Mietvertrag in der Florastraße gibt das nicht her. Deshalb sucht sie einen Nachmieter und versucht, die aktuelle Winterkollektion per Umzugs-Sale unter die Leute zu bringen.

Erstmal wird sie dann mit ihrem Angebot im Laden ihres Mannes in der Berliner Straße unterschlüpfen. Ob sich beim dortigen begrenzten Raumangebot die Mischung aus Café und Geschäft sinnvoll realisieren lässt, ist allerdings offen. Insofern will sie sich langfristig nach einem neuen Ladenlokal rund um die Florastraße umsehen.

Jackets to go Familiy
Florastraße 31
Montag bis Mittwoch und Freitag: 10 bis 17 Uhr
Donnerstag: 10 bis 18 Uhr
Samstag: 10 bis 14 Uhr

Die Weiße Villa retten!

Der letzte Herbst für die Villa?

Der letzte Herbst für die Villa?

Das Grundstück neben dem Pocketpark in der Florastraße 86 steht seit längerem zum Verkauf. Eine Baugemeinschaft will die Gründerzeitvilla abreißen und die Fläche mit einem Wohnklotz bebauen. Die Initiative „Florakiez erhalten“ möchte das verhindern und lädt für Freitag zu einem öffentlichen Informations- und Strategietreffen ein.

Bild: Präger Richter Architekten

Bild: Präger Richter Architekten

Die Gruppe um den Nachbarn Thomas Rötschke argumentiert unter anderem mit der drohenden „Entwertung des Straßenbildes“ und der „Entgrünung und Verschattung“. Schließlich würde der Pocketpark zu einem besseren Vorgarten des Neubaus abgewertet.

Die Baugemeinschaft hat den Grundstückskauf für November angekündigt. Nach dem Abriss der Villa soll ein Mehrfamilienhaus an der Florastraße entstehen, das sich entlang des Pocketparks weit in den hinteren Grundstücksteil zieht. Von den 18 Wohnungen sollen schon acht vergeben sein. Eine Tiefgarage ist nicht vorgesehen.Informationstreffen Weiße Villa

Die Villa steht nicht unter Denkmalschutz. Sie wird von einem Makler für 799.000 Euro angeboten. Laut Exposé wurde sie vor zehn Jahren saniert und kann unter anderem mit Stuck, Parkettböden und Gäste-WC aufwarten. Die vor der Villa liegende Baulücke an der Florastraße ist ebenfalls zu haben. Für das 450 qm große Grundstück werden weitere 799.000 Euro aufgerufen.

Angesichts eines sich daraus ergebenden Grundstückspreises von 1,6 Millionen Euro darf bezweifelt werden, ob ein Neubau zu realistischen Preisen verwirklicht werden kann. Auch die Politik ist über die Pläne nicht begeistert. Offizielle Aussagen gibt es nicht. Hinter vorgehaltener Hand ist aus dem Bezirksamt aber zu hören, dass die geplante Bebauung auf wenig Gegenliebe stößt.

Treffen der Initiative „Florakiez erhalten“
Freitag, 07. November, um 18 Uhr im JUP, Florastraße 84
Kontakt: Florakiezfreunde@gmx.de