Geschichten aus der Schönholzer Heide

Von | 7. Juni 2017

Historische Ansicht

Die Schönholzer Heide liegt zwar nicht im Florakiez, ist für die Bewohner aber ein beliebter Ort für Spaziergänge, Joggingrunden und Ausfahrten mit dem Rad. Auswärtige Gäste staunen nicht selten über das russische Ehrenmal.

Wer sich für die bewegte Vergangenheit des Volksparkes interessiert, dem sei eine kleine Ausstellung im Brosehaus in Niederschönhausen ans Herz gelegt. Dort ist der Freundeskreis der Chronik Pankows zu Hause. Ein Verein von erstaunlich gut informierten und oft schon viele Jahrzehnte in Pankow lebenden Herrschaften, die viel zu erzählen wissen. Die Schau zeigt auf fast 30 Tafeln und in zwei Begleitordnern viel Interessantes  aus der Geschichte der Heide. Auch das aktuelle Mitteilungsblatt des Freundeskreises befasst sich mit der Grünanlage. Wer weiß schon, dass es dort einst eine Plantage der Königin Elisabeth Christine, ein Schloss, ein Heidetheater und im Zweiten Weltkrieg leider auch ein Zwangsarbeiterlager gegeben hat?  

Auch die vorherige Ausgabe ist für Bewohner des Florakiezes spannend. So gibt es darin einen Text über die Elektrokeramik-Fabrik, die auf dem Gelände der heutigen Floragärten stand. Lesenswert ist auch der Bericht über die „Kutschenwagenbauanstalt“ in der Breite Straße. Wo früher fahrbare Untersätze für den kaiserlichen Hof hergestellt wurden, wartet heute das Rathaus-Center auf Kunden. Die Mitteilungsblätter kosten 2,90 Euro und sind unter anderem bei Thalia und direkt beim Verein zu bekommen.

Ausstellung: Die Geschichte der Schönholzer Heide
Brosehaus, Dietzgenstraße 42
Mittwoch und Sonntag von 14 bis 17 Uhr
Geöffnet bis 12. November 2017

Mehr zum Thema:
Florakiez historisch (1): Wollankstraße, Brehmestraße
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Florakiez historisch (3): Brehmestraße
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Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

3 Kommentare zu “Geschichten aus der Schönholzer Heide

  1. Uwe Katzer

    Die Leistungen des Freundeskreises auch für die Geschichte Pankow sind sehr hoch zu bewerten. Hier wird mit viel Kraft und Energie ein immer wieder zu lobender gesellschaftlicher Beitrag zur Historie aber auch Gegenwart useres Bezirked geleistet. Die Hefte sind lesens und sogar sammelwert.

  2. H Thernoth

    Es gab natürlich die Ausflugslokale für Bolle und seine Berliner Kumpane. Richtig Rummel und Tivoli mit schießen und saufen und tanzen und massakrieren. Nicht bekannt ist, wie die Ur-Pankower diesem Zustrom Auswärtiger begegnet sind. Sicher ist aber, dass es in der Heide ein Lilliputanerdorf gab, in dem gelegentlich der Feueralarm erklang und als Feuerwehrleute verkleidete Kleinwüchsige zum Vergnügen der Zuschauer in kleinen Feuerwehrfahrzeugen ausrückten.

  3. Max Müller

    > H.Thernoth

    Sicherlich so wie heute: wir waren zuerst da und alles muss wie immer so bleiben.

    Und gegen Tegel waren sie sicher auch schon.

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